Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Neueste ASU-Artikel aus der Wissenschaft

Contributing Factors of the preferred Retirement Age in Nursing Professionals – Cross‑sectional Results of the German lidA Cohort Study

-

In Deutschland wird der Pflegebedarf weiter deutlich steigen. Die meisten der aktuell tätigen Pflegekräfte möchten jedoch noch vor Erreichen des offiziellen Renteneintrittsalters in den Ruhestand gehen. Die im Fachjournal „Journal of Public Health“ im Juni 2025 (Online) veröffentlichte Studie untersuchte daher die genauen Gründe, warum viele ältere Pflegekräfte einen vorzeitigen Ruhestandeintritt wählen.

Abb. 1:   Beispielhafte Darstellungen, wie mit digitalen Applikationen ­trainiert werden kann (Quelle: KI-generiert)
 Fig. 1: An example of how digital applications can be used for training ­
 (source: AI-generated)
Digitale Anwendungen in der Prävention von Rückenschmerzen beim Pflegepersonal

Randomisierte kontrollierte Studie zur Evaluation der Effektivität einer digitalen Gesundheitsanwendung (Kaia) zur Prävention von Rückenschmerzen und ­Verbesserung der Lebensqualität beim Kranken­pflegepersonal

-

Vor allem im stationären Bereich geben viele Pflegekräfte häufig Rückenschmerzen aufgrund der starken körperlichen Belastung an. Es gibt nur wenige betriebsspezifische Präventionsprogramme, die dieses Problem adressieren. Digitale Präventionsprogramme sind im arbeitsmedizinischen Kontext in Deutschland derzeit noch nicht etabliert.

Das BAKI-Projekt1

-

Das Projekt BAKI, das gemeinsam von der Universitätsmedizin Göttingen und der Universität Würzburg durchgeführt wird, adressiert eine Zielgruppe, die aktuell oft nur schwer zugänglich ist – virtuelle Beschäftigte. Damit sind Beschäftigungsverhältnisse gemeint, in denen Informations- und Kommunikationstechnologien ein zentraler Aspekt der Arbeit sind. Häufig geht dies mit einer örtlichen Dezentralisierung einher, da effiziente Kollaboration keine physikalische Nähe mehr voraussetzt. Das bringt neue Herausforderungen für die Arbeitsmedizin mit sich, da Beschäftigte für Betriebsärztinnen und -ärzte oft nicht zugänglich sind. Außerdem greifen Richtlinien des Arbeitsschutzes häufig nicht. Im Zuge des BAKI-Projekts werden zwei digitale Tools entwickelt, die die Versorgung von virtuell Beschäftigten verbessern sollen. BAKI-AI ist ein lernender Algorithmus, der Beschäftigten Feedback über persönliche Ressourcen und Anforderungen gibt und entsprechende BGM-Maßnahmen vorschlagen wird. Der Algorithmus wird mit einem großen Datensatz deutscher Beschäftigter trainiert. Dafür werden physiologische und psychologische Daten mit Fragebögen und diversen Sensoren, wie etwa Smartwatches, erhoben. Im Anschluss wird BAKI-social entwickelt – eine virtuelle Umgebung, die Aspekte der erweiterten Realität nutzt, um die Interaktion zwischen Betriebsärztinnen/-ärzten und virtuellen Beschäftigten zu verbessern. Virtuelle Umgebungen können in der Medizin vielseitig angewandt werden und unter anderem für bessere Visualisierungen und tiefere Interaktionen mit örtlich verteilten Patientinnen und Patienten genutzt werden. Durch die Kombination von Arbeitsmedizin und künstlicher Intelligenz schafft BAKI ein neues Forschungsfeld und einen Weg in die Zukunft für die Versorgung von Beschäftigten.

Abb. 1:   P Ergebnisse der Basisfallanalyse
 
 Fig. 1: Results of the base case analysis
Eine Analyse der Grippesaison 2024/2025 aus betrieblicher Perspektive

Ökonomische Bewertung der Grippeschutzimpfung am Arbeitsplatz in Deutschland

-

Diese Untersuchung verfolgt das Ziel, die Kostenwirksamkeit der Grippeschutzimpfung am Arbeitsplatz in Deutschland während der Grippe­saison 2024/2025 zu analysieren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der wirtschaftlichen Bewertung aus Unternehmenssicht, um die ökonomischen Effekte eines betrieblichen Impfprogramms zu ermitteln.

Neueste ASU-Artikel aus der Praxis

Witterungseinflüsse und das akute Wetter wirken sich auf den Arbeitsschutz an Arbeits­plätzen im Freien aus

Arbeitsschutz bei Arbeitsplätzen in nicht allseits umschlossenen Arbeitsstätten und bei Arbeitsplätzen im Freien

-

Grundlegende Abforderungen an den Arbeitsschutz für Tätigkeiten im Freien enthält der Anhang der Arbeitsstättenverordnung im Abschnitt 5.1. Hierzu wurde eine Regel für Arbeitsstätten entwickelt, die bei Gefährdungen durch das Wetter gilt. Für natürliche UV-Strahlung, Niederschlag, Windkräfte sowie Gewitter und Blitzschlag sind Beurteilungsmaßstäbe festgelegt. Arbeitgeber haben an Arbeitsplätzen im Freien Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten zu berücksichtigen.

Tabelle 1:   Verwendung abgelegter mobiler Endgeräte

Gestaltung von Bildschirmarbeit nach der ASR A6

-

Die ASR A6 „Bildschirmarbeit“ beschreibt Maßnahmen unter anderem zu Unterweisung, Arbeitshaltungen, Einstellung und Aufstellung der Arbeitsmittel, Beleuchtung sowie Anforderungen an die Bewegungsfreiräume. Ergänzend sind Anforderungen an die Arbeitsmittel an Bildschirmarbeitsplätzen enthalten. Ein besonderer Schwerpunkt ist die ortsveränderliche Verwendung von tragbaren Bildschirmgeräten. Die ASR A6 beschreibt den Stand der Technik und stellt Maßstäbe für die Beurteilung der Arbeitsbedingungen zur Verfügung.

Auch Gefährdungen durch psychische Belastung müssen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung der Arbeitsbedingungen berücksichtigt werden.

Überarbeitung des „Kompakt­verfahrens Psychische Belastung“ für die Gefährdungsbeurteilung

-

Arbeitgeber in Deutschland müssen im Rahmen der sogenannten Gefährdungsbeurteilung auch Gefährdungen durch psychische Belastungsfaktoren berücksichtigen, wobei der Gesetzgeber dem Arbeitgeber keine Methoden und Verfahren vorschreibt. Daher existieren unterschiedliche Möglichkeiten mit den jeweils methodenabhängigen Vor- und Nachteilen. Mit dem Kompaktverfahren Psychische Belastung (KPB) steht ein bedingungs- und tätigkeitsbezogenes Instrument zur Verfügung, mit dem vor allem betrieb­liche Praktiker psychische Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz erheben, die daraus resultierende Gefährdungen beanspruchungsbezogen bewerten und entsprechende Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes ableiten können. Das als Beobachtungsinterview konzipierte Vorgehen erlaubt den Anwendenden mit Beispielen und Gestaltungshinweisen eine gestufte Vorgehensweise mit Priorisierungsmöglichkeiten der umzusetzenden Maßnahmen. Bei der Weiterentwicklung des KPB im Jahr 2024 wurden unter anderem aktuelle Forschungsergebnisse sowie der in DIN EN ISO 10075-2:2023 beschriebene Stand der Technik berücksichtigt.

Wer sicher arbeitet, schützt nicht nur sich selbst und andere, sondern trägt auch zum Erfolg des gesamten Unternehmens bei

Unfallzahlen und/oder unsichere Handlungen mit Behavior Based Safety reduzieren

-

Sicherheit am Arbeitsplatz ist kein Zufallsprodukt. Wer sicher arbeitet, schützt nicht nur sich selbst und andere, sondern trägt auch zum Erfolg des gesamten Unternehmens bei. Dabei kann die Methode der verhaltens­orientierten Arbeitssicherheit (Behavior Based Safety, kurz BBS) unterstützen. Der Beitrag zeigt praxisnah, wie Unternehmen mit Hilfe von BBS die Zahl unsicherer Handlungen und (Beinahe-)Unfälle nachhaltig senken und gleichzeitig das Sicherheitsbewusstsein der Beschäftigten stärken können.

Auswahl und Einsatz von ­Exoskeletten im Betrieb

-

Exoskelette werden als arbeitsergonomische Maßnahme vermehrt in Betrieben getestet und eingesetzt. Von Seiten der Unternehmen bestehen viele offene Fragen zu Themen wie Funktionsweise, Potenzial zur Entlastung, Einsatzmöglichkeiten, arbeitsschutzrechtlichen Rahmenbedingungen oder der korrekten Erprobung und Einführung von Exoskeletten im Betrieb. Ziel der neu erstellten DGUV Information 208-062 ist eine verständliche und praxistaugliche Schrift, die die Verantwortlichen für Sicherheit und Gesundheit in den Betrieben Schritt für Schritt durch den Prozess der Auswahl eines Exoskeletts führt.

Abb. 1:   Gute und schlechte Landungen (eigene Darstellung)

Vom Risikofaktor Mensch zum ­Sicherheitsfaktor Mensch

-

Der Beitrag beleuchtet den Wandel von einer fehlerorientierten zu einer fähigkeitsorientierten Sicht auf Sicherheit in komplexen Systemen. Während klassische Ansätze menschliches Versagen als Hauptursache für Zwischenfälle fokussieren, plädiert der Text für ein systemisches Verständnis im Sinne von Safety-II. Sicherheit wird als Ergebnis gelingender Alltags­bewältigung verstanden, Resilienz als zentrale Fähigkeit. Ansätze wie Functional Resonance Analysis Method (FRAM) und Crew Resource Management (CRM) zeigen praxisnahe Wege zur Analyse und Gestaltung resilienter Prozesse. Damit wird der Mensch nicht länger als Risikofaktor, sondern als aktiver Gestalter sicherer Leistung betrachtet – gerade unter Bedingungen hoher Komplexität.

Tabelle 1:   Verfahren zur standardisierten Diagnostik psychischer Erkrankungen

Mental Health @ Work Standards

-

Sie möchten mentale Gesundheitsgefährdungen im Rahmen der Ganzheitlichen Arbeitsmedizinischen Vorsorge früh erkennen? Erfahren Sie, wie Sie mithilfe von standardisierten Instrumenten den psychischen Gesundheitszustand von Beschäftigten in der Anamnese objektivieren und damit gleichzeitig die vorgeschriebene Auswertung der Untersuchung verbessern.

Abb. 1:    Rettungsdienstpersonal in absoluten Zahlen in 1000 und Anteil der weiblichen Beschäftigten in Prozent (Statistisches Bundesamt 2022)

Prämierte Kongress-Poster

-

Kongresse bieten immer viel Neues: Während die Referierenden im Hörsaal mit exzellenten Präsentationen viele interessierte Besucherinnen und Besucher erreichen, führen die Forschungsergebnisse aus Postern häufig nur ein Schattendasein. Sie stehen oft dicht-an-dicht in Ecken des Veranstaltungsortes und es bleibt selten Zeit, sie alle gebührend zur Kenntnis zu nehmen. Doch auch hinter Postern steckt oft jede Menge Arbeit und manch interessantes Detail.

Abb. 1:    Transformation der industriellen Produktion (eigene Darstellung)

Transformation im Wandel

-

Zahlreiche Einflüsse können zur Transformation von Unternehmen, ihren Strukturen und Abläufen führen. Die Kenntnis der aktuellen Einflüsse erleichtert es dem Arbeits- und Gesundheitsschutz, die daraus entstehenden Veränderungen angemessen zu begleiten, so dass die damit verbundenen Chancen aufgezeigt und genutzt werden können. Dies betrifft aktuell unter anderem Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und Humanoide Roboter.

Prof. Dr. Thomas Göen

70 Jahre MAK-Kommission: Wegbereiter für gesunde Arbeitsplätze

-

In diesem Jahr feiert die Ständige Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft, besser bekannt als MAK-Kommission, ihr 70-jähriges Bestehen. Ein beeindruckendes Jubiläum, das uns dazu einlädt, die essenzielle Arbeit dieser Institution zu würdigen, die seit sieben Jahrzehnten maßgeblich zur Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz in Deutschland beiträgt.

Gesundheit endet nicht am Werkstor

-

In Zeiten von Fachkräftemangel, demografischem Wandel und steigenden Gesundheitskosten gewinnt die betriebliche Gesundheitsförderung enorm an Bedeutung. Es ist längst nicht mehr damit getan, die Vorgaben von Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) und Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) umzusetzen. Ziel der modernen Arbeitsmedizin ist es, neben den Aufgaben in der betrieblichen Prävention und Gesundheitsförderung einen Beitrag zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit der älter werdenden Menschen zu leisten. Dafür muss die Arbeitsmedizin als Teil des Gesundheitssystems verstanden werden und eine Vernetzung mit den anderen medizinischen Fachgebieten und Versorgungssektoren gelingen.

Autorin Miriam Stein (links) und Prof. Dr. Andrea Rumler (HWR Berlin) geben gemeinsam mit der BARMER Krankenkasse den Leitfaden „Menopause@work“ heraus – eine praxisnahe Orientierungshilfe für Unternehmen im Umgang mit Wechseljahresbeschwerden am Arbeitsplatz

Menopause@work

-

Unbehandelte Wechseljahresbeschwerden sind nicht nur ein individuelles Gesundheitsproblem, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor. Wie Berechnungen der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin zeigen, entstehen der deutschen Volkswirtschaft dadurch jährlich Kosten von rund 9,4 Milliarden Euro, verursacht durch 40 Millionen Fehltage. Besonders vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels gewinnt dieses Thema an Brisanz. Frauen in dieser Lebensphase gezielt zu unterstützen und langfristig zu binden, ist nicht nur Ausdruck sozialer Verantwortung – es ist auch eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Investition.

Hilfe bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

-

Millionen Menschen in Deutschland müssen Angehörigenpflege und berufliche Tätigkeit täglich miteinander vereinbaren.

Abb. 1:     Unfallursachen auf Baustellen (DGUV 2024)

Arbeitssicherheit und Unfallschutz

-

Beschäftigte auf Baustellen beziehungsweise in der Gebäudetechnik sind hohen körperlichen Belastungen ausgesetzt und haben ein erhöhtes Unfallrisiko, insbesondere durch den Umgang mit Werkzeugen, Abstürze von Leitern und Gerüsten sowie Stolper- und Sturzunfälle. Häufige Unfallursachen sind mangelnde Sicherungsmaßnahmen, menschliches Fehlverhalten, Zeitdruck und fehlende persönliche Schutzausrüstung. Besonders gefährlich sind Absturzunfälle, Unfälle mit Maschinen und Werkzeugen, Quetschungen durch Bauteile und Stromunfälle. Absperrungen, Umwehrungen, Schutznetze und die Nutzung persönlicher Schutzausrüstung sowie regelmäßige Unterweisungen, Gefährdungsbeurteilungen und die konsequente Anwendung sicherer Arbeitsmittel sind zentrale Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen und Berufskrankheiten.

Abb. 1:    Beziehungsgeflecht zwischen Arbeitsplatzgestaltung und resultierender Körperhaltung (nach Robert Bosch GmbH)

Ergonomische Arbeitsgestaltung im Handwerk

-

Trotz fortschreitender Digitalisierung steht die schwere körperliche Arbeit in vielen Branchen des Handwerks immer noch im Vordergrund. Das Heben schwerer Lasten, Krafteinsatz und ungünstige Körperhaltungen spielen bei der körperlichen Belastung die größte Rolle – und das oft bei widrigen physikalischen und chemischen Umgebungsbedingungen. Hitze, Kälte, Zugluft und Gefahrstoffe sind zu beachten. Zu der schweren körperlichen Belastung kommt immer mehr auch die psychische Belastung durch Termindruck, schwierige Auftraggeber, anspruchsvolle Informationstechnik oder bürokratische Hemmnisse. In vielen gebäudetechnischen Berufen muss ein hoher Prozentsatz der Beschäftigten wegen dieser ungünstigen Belastungsbedingungen unter arbeitsbedingten Erkrankungen leiden oder gar vorzeitig in den Ruhestand gehen.

Journal Information

Electronic ISSN
2363-4669

Print ISSN
0944-6052