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Das IASV feierte seinen 60. Geburtstag

Leuchtturm für Prävention und gesunde Arbeit

Das PDF dient ausschließlich dem persönlichen Gebrauch! - Weitergehende Rechte bitte anfragen unter: nutzungsrechte@asu-arbeitsmedizin.com.

Gäste und Wegbegleiter hoben bei der Festveranstaltung am 11. September in Tübingen die Bedeutung des 1965 gegründeten Instituts hervor – gerade in Zeiten wachsender Anforderungen an gesunde Arbeit.

Das Jubiläumsjahr öffnet neue Horizonte für das IASV, das seit 2008 dank der institutionellen Förderung durch Südwestmetall, den Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg, ein bundesweit einzigartiges Kooperationsmodell verfolgt. Bei diesem übernehmen Südwestmetall und Medizinische Fakultät die Grundfinanzierung des Instituts zu gleichen Teilen. Das Auslaufen der aktuellen Förderperiode 2028 eröffnet nun die Möglichkeit, die Finanzierung breiter aufzustellen. Die Redebeiträge betonten die Chancen des Tübinger Modells für künftige Partner aus der Wirtschaft: In einer Zeit wachsender Anforderungen an gesunde Arbeit bietet es direkten Zugang zu exzellenter Forschung und konkrete Antworten für die Praxis.

Bis heute einzigartiger Institutstypus

Institutsdirektorin Professorin Monika A. Rieger skizzierte die Entwicklung seit 1965, als das Institut als erster Lehrstuhl für Arbeits­medizin in der damaligen Bundesrepublik seine Arbeit aufgenommen hatte. Als nach der Jahrtausendwende die Schließung einiger arbeitsmedizinischer Lehrstühle im Land beschlossen worden war, drohte auch dem Tübinger Institut das Aus. Auf Initiative einiger leitender Betriebs- und Werksärztinnen/-ärzte entschied sich Südwestmetall, den Fortbestand zu sichern. „Es entstand ein Institutstypus, der bis heute einzigartig ist: praxisnah, methodisch exzellent und hochschulgebunden“, so Rieger.

Werkstore für die Wissenschaft geöffnet

Als „außerordentlichen Glücksfall“ bezeichnete Professor Thomas Gasser, Prodekan Forschung der Medizinischen Fakultät, die Partnerschaft zwischen Institut und Industrie. Südwestmetall habe der Wissenschaft „Werkstore geöffnet“. Das Institut profitiere von wichtigen Impulsen für Forschungsthemen und konnte sich zu einer Schnittstelle zwischen Spitzenforschung und betrieblicher Praxis entwickeln.

„Prävention am Arbeitsplatz ergibt Sinn“

Das Institut habe heute internationale Strahlkraft, so Professor Jens Maschmann, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums. Dies zeige nicht zuletzt die vom IASV ausgerichtete PREMUS 2025-Konferenz zur Prävention Arbeitsbedingter Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt nach Tübingen gekommen waren und in deren Rahmen das Jubiläumssymposium stattfand.

„Vorbeugen ist besser als heilen“, sagte Oliver Barta, Hauptgeschäftsführer von Südwestmetall. Das individuelle Wohlergehen stehe dabei an erster Stelle. Aber auch Arbeitgeber hätten Interesse an gesunden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Deshalb ergibt Prävention bei arbeitsbedingten Belastungen besonders viel Sinn.“

Hervorragender Ruf in der Gremienarbeit

Dr. Janice Hegewald von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und ­Arbeitsmedizin (BAuA) würdigte das Engagement des IASV in beratenden Gremien und in Fachgesellschaften. „Wissenschaftliche Erkenntnisse müssen nicht nur veröffentlicht, sondern auch in gesellschaftliche und politische Diskurse eingebracht werden. Hier hat sich Ihr Institut in den vergangenen Jahren einen hervorragenden Ruf erarbeitet.“

Gesundheit als Garant für Wohlstand

Über die Hälfte der Menschen im Land seien erwerbstätig, betonte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in Baden-Württemberg, in einem Videogruß. Die Forschung des Instituts trage wesentlich dazu bei, die Herausforderungen für Unternehmen und Beschäftigte bei der Gestaltung gesunder Arbeitsbedingungen zu bewältigen. „Gesunde Beschäftigte bilden das Fundament für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Gesundheit ist demnach Garant für die Sicherung unseres Wohlstandes.“

Leuchtturm statt Elfenbeinturm

Rieger versprach: „Wir wollen auch in Zukunft kein akademischer Elfenbeinturm, sondern ein Leuchtturm sein, für exzellente Forschung und Ausbildung und gleichzeitig als verlässlicher Partner für Gesellschaft und Wirtschaft.“ Das Zusammenwirken von Wissenschaft und Praktikern aus Betrieben habe sich als Erfolgsrezept bewährt. Das biete auch künftigen Partner aus der Wirtschaft Gestaltungschancen.

Mehr zum Jubiläum

Weitere Informationen rund um das Jubiläum des IASV und Berichte zu aktuellen Forschungsthemen – von Exoskeletten über Steharbeit bis zur digitalen Transformation – finden Sie auf der Homepage des Instituts (siehe „Weitere Infos“).

Kontakt

Prof. Dr. Monika A. Rieger
Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung
Universitätsklinikum Tübingen
Wilhelmstraße 27, 72074 Tübingen
monika.rieger@med.uni-tuebingen.de

Weitere Infos

Homepage zum Jubiläum des IASV
https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/das-klinikum/einrichtungen/inst…

Imagebroschüre des IASV
https://www.medizin.uni-tuebingen.de/files/download/3Pe5bvXLRl16BDKmOo6…

Homepage der internationalen Konferenz PREMUS2025
https://www.premus2025.com/

Foto: Universitätsklinikum Tübingen/IASV

Info

Das Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung (IASV)

Das Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung (IASV) am Universitätsklinikum Tübingen ist das einzige arbeitsmedizinische Institut in Baden-Württemberg. Es vereint Forschung, Lehre und arbeitsmedizinische Versorgung. Das IASV widmet sich der Erforschung arbeitsbedingter Belastungen und der Gesundheitsversorgung von Erwerbstätigen. Durch praxisnahe Projekte und enge Kooperationen mit Unternehmen trägt das IASV maßgeblich zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz bei.

Das IASV erhält eine institutionelle Förderung durch den Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V. (Südwestmetall). Der Geldgeber hatte keinen Einfluss auf die Entwicklung von Studiendesigns, die Durchführung von Datenerhebungen und -analysen, oder die Entscheidung zur Veröffentlichung von Forschungsergebnissen.

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Website: www.medizin.uni-tuebingen.de/go/arbeitsmedizin.