Digitalisierung, demografischer Wandel und flexible Arbeitsmodelle verändern die Arbeitswelt rasant. Damit rücken Gesundheitsschutz und Prävention stärker in den Fokus – und mit ihnen die Spezialistinnen und Spezialisten, die Unternehmen bei diesem Wandel aktiv begleiten. Um dieses Engagement sichtbar zu machen, startet das Aktionsbündnis Arbeitsmedizin e. V. am 8. Mai 2025 den Wettbewerb NextLevel Arbeitsmedizin 2025. Bewerbungen sind bis zum 8. August 2025 möglich.
Termine
In der aktuellen Folge von Arbeit trifft Gesundheit steht das Rollenverständnis der Arbeitsmedizin im Mittelpunkt. Betriebsärztinnen und -ärzte sind nicht nur medizinisch spezialisiert und unabhängig in ihrem Handeln, sondern übernehmen im Unternehmen eine ganz eigene, vielschichtige Aufgabe: Sie beraten präventiv, kennen Arbeitsplätze und Prozesse genau und wirken als Lotsen ins Gesundheitssystem.
Ein Themenschwerpunkt der diesjährigen Jahrestagung war die sektorverbindende Versorgung mit der Arbeitsmedizin. Das Gesundheitssystem steht vor gewaltigen Herausforderungen. Medizinische Präventionskonzepte müssen weitergefasst werden und die arbeitsmedizinische Expertise eine stärkere Berücksichtigung im Denken und Handeln der verantwortlichen Akteure finden. Im Rahmen der Eröffnungspressekonferenz forderte die DGAUM daher eine sektorverbindende medizinische Versorgung. „Durch eine gute Vernetzung der Betriebsärztinnen und -ärzte mit anderen Fachgebieten wird die medizinische Betreuung qualitativ verbessert und effizienter. Gesundheitliche Risiken oder Erkrankungen können früher erkannt und behandelt werden, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen länger am Erwerbsleben teilnehmen“, so DGAUM-Präsident Professor Thomas Kraus.
Gleich zu Beginn des Kongresses zeichnete die DGAUM herausragende Leistungen auf dem Fachgebiet der Arbeitsmedizin aus. DGAUM-Präsident Professor Thomas Kraus würdigte in der Eröffnungsveranstaltung die großen Verdienste und das außerordentliche Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger.
Welche Rolle soll die Arbeitsmedizin in Zukunft spielen? Wie kann man das Fach positionieren und Nachwuchs gewinnen? Darüber diskutierten Vertreterinnen und Vertreter von BsAfB, VDBW und DGAUM mit der nächsten Generation potenzieller Führungskräfte in einem gemeinsamen Workshop. In den drei Arbeitsgruppen Identität und Markenbildung, zukunftsfähige Arbeitsmedizin und Anspruch an arbeitsmedizinisches Handeln werden im Laufe dieses Jahres Konzepte entwickelt und auf der Jahrestagung in München 2026 vorgestellt.
Die DGAUM hat gegenüber dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) und in Kooperation mit fünfzehn anderen stellungnahmeberechtigten, medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften* und Organisationen eine Stellungnahme zum Beschlussentwurf G-BA für die Änderung der Krebsfrüherkennungsrichtlinie zum Thema „Einführung der Lungenkrebsfrüherkennung mittels Niedrigdosis Computertomographie bei Rauchern“ abgegeben. Im nachfolgenden Anschreiben ist der arbeitsmedizinische Teil der Stellungnahme dokumentiert.
Die drei arbeitsmedizinischen Fachverbände haben sich mit dem GKV-Spitzenverband auf die Erstattung der Kosten zur Anbindung von Betriebsärztinnen und -ärzten an die Telematikinfrastruktur geeinigt. Der Bundesverband selbstständiger Arbeitsmediziner und freiberuflicher Betriebsärzte (BsAfB), die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e. V. (DGAUM) sowie der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e. V. (VDBW) sehen in der Einigung einen wichtigen Schritt zur Integration der Arbeitsmedizin in die Gesamtstruktur der Präventionsleistungen und Gesundheitsversorgung. Die Vereinbarung ist zum 1. Januar dieses Jahres in Kraft getreten und trägt zu einer effizienteren und optimierten Versorgung von Patientinnen und Patienten bei.
Das Forum Arbeitsphysiologie vereint seit seiner Gründung im Jahr 1996 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Arbeitsmedizin und der Arbeitswissenschaft zu einem jährlichen Symposium. Die finanzielle Grundlage bieten dafür die Lieselotte und Dr. Karl Otto Winkler-Stiftung und private Sponsoren1. Träger des Forums Arbeitsphysiologie sind die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) und die Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (GfA). Das Forum wird von einem Dreiergremium (seit 11/2023 Priv.-Doz. Dr. Benjamin Steinhilber und Dr. Tessy Luger – Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung, Universität Tübingen, sowie Prof. Dr. Julia Krabbe, Institut für Prävention und Arbeitsmedizin [IPA] der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung [DGUV] Bochum) geleitet.
Die sektorenverbindende Versorgung im Gesundheitswesen spielt eine zentrale Rolle, um den Menschen eine ganzheitliche und kontinuierliche Betreuung zu bieten. Besonders die Zusammenarbeit zwischen Hausärztinnen/-ärzten und Arbeitsmedizinerinnen/-medizinern spielt hier eine entscheidende Rolle.
Die gesundheitsförderliche Gestaltung der Arbeit hat erhebliche Auswirkungen auf das gesamtgesellschaftliche Krankheitsgeschehen. Erkrankungen beeinflussen häufig sowohl das Berufs- als auch das Privatleben. Mit rund 46 Millionen Erwerbstätigen stellt die Arbeitswelt das größte Präventionssetting in Deutschland dar. Betriebsärztinnen und -ärzte leisten bereits heute einen bedeutenden Beitrag zur allgemeinen medizinischen Prävention und Gesundheitsförderung. Am Arbeitsplatz erreichen sie Menschen, die sonst nicht oder nur selten zu Ärztinnen oder Ärzten gehen.
Die Arbeitsmedizin einigt sich mit dem GKV-Spitzenverband
Medizinstudierende aufgepasst. Seit dem 06. Dezember 2024 können sich Medizinstudierende auf das Stipendienprogramm 2025 des Aktionsbündnis Arbeitsmedizin bewerben.
Weiterbildungskurse „Arbeitsmedizin/Betriebsmedizin“
Im Rahmen der 65. Wissenschaftlichen Jahrestagung 2025 in Wuppertal veranstaltet die DGAUM ein Symposium mit Impulsvorträgen von Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Fachrichtungen. Im Fokus soll die Frage nach konkreten Vorstellungen, Erwartungen und Umsetzungsmöglichkeiten im Hinblick auf eine stärker sektorverbindende Versorgung in Kooperation mit der Arbeitsmedizin stehen.
Die 65. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) findet vom 2. bis 5. April 2025 in Wuppertal statt. Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, übernimmt die Schirmherrschaft für den größten arbeitsmedizinischen Kongress im deutschsprachigen Raum. Jedes Jahr bringt dieser Kongress zahlreiche renommierte Forschende aus den Fachgebieten der Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin zusammen.
Der Bayerische Preis der Arbeitsmedizin geht heuer an Oberstabsarzt Janina Bojahr.
Prof. Dr. med. Horst Christoph Broding ist dem Ruf auf den Lehrstuhl Arbeitsmedizin der Universitätsmedizin Rostock gefolgt, nachdem er 2018 erfolgreich einen neuen Arbeitsmedizinischen Lehrstuhl an der Universität Witten/Herdecke aufgebaut hat.
Wie nahezu in jedem europäischen Land steht auch in Österreich die Arbeitsmedizin vor großen Herausforderungen. Der Generationenwechsel in der Ärzteschaft erfordert Maßnahmen, um eine ausreichende Zahl an Ärztinnen und Ärzten für die Arbeitsmedizin zu begeistern. Es gilt weiters, die Veränderungen in der Arbeitswelt wahrzunehmen und das Expertenwissen bei den auszubildenden Kolleginnen und Kollegen durch zeitgemäße Bildungsangebote darauf abzustimmen. Die Österreichische Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention (AAMP) hat sich in den letzten Jahren sehr intensiv mit diesen Herausforderungen beschäftigt und ausgehend von einem neuen Berufsbild (siehe ASU-Ausgabe 2/2021) etliche Maßnahmen gesetzt, um eine positive Entwicklung für das Fach Arbeitsmedizin zu erreichen.
Die Österreichische Gesellschaft für Arbeitsmedizin (ÖGA) hat in ihren Statuten auch die Aufgabe festgeschrieben, Menschen, die sich besondere Verdienste für die österreichische Arbeitsmedizin erworben haben, auszuzeichnen.
Der Ruf der Veranstaltung in Ettlingen ist mittlerweile legendär – allein der Name Ettlingen genügt, um bei medizinischem Assistenzpersonal in Praxen, Ambulanzen, Behörden und Betrieben, Assoziationen an hochkarätige Vorträge in stilvoller Umgebung zu wecken. Generationen von Mitarbeitenden in der Welt der Arbeitsmedizin haben dort ihre Fort- und Weiterbildung durchgeführt und die Qualifizierung „arbeitsmedizinische/r Assistent/Assistentin – VDBW e. V.“, erworben.
Die Strukturen im Gesundheitswesen unterliegen tiefgreifenden Veränderungen, die auch die Arbeitsmedizin maßgeblich beeinflussen. Eine verstärkte Ausrichtung auf die Verhältnisprävention sowie die engere Zusammenarbeit zwischen Prävention, Kuration und Rehabilitation sind unerlässlich, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Diese Entwicklung ist notwendig und verlangt nach gemeinsamen Lösungen.Unter dem Titel „Die Arbeitsmedizin“ haben die Verbände der Deutschen Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin (DGAUM), des Berufsverbands selbstständiger Arbeitsmediziner und freiberuflicher Betriebsärzte (BsAfB) und des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) eine enge Kooperation begonnen, um die Arbeitsmedizin und den Arbeitsschutz in Deutschland nachhaltig zu stärken. Gemeinsam vertreten wir die Interessen von rund 6000 Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmedizinern und stellen damit eine bedeutende Stimme in diesem wichtigen Fachbereich dar.
Ein neuer Master-Lehrgang der Österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention (AAMP) in Kooperation mit der MedUni Wien bietet Arbeitsmedizinern erstmals eine umfassende fachliche Vertiefung auf fachärztlichem Niveau in ihrer Kernkompetenz Arbeitsmedizin, kombiniert mit der bereits in vorherigen Masterlehrgängen bewährten interdisziplinären Kompetenzerweiterung in Organisationsmedizin. Der folgende Artikel gibt einen Überblick über Arbeitsmedizin und Organisationsmedizin als Bestandteile eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements sowie über Ziele, Inhalte und Struktur des neuen akademischen Weiterbildungsangebots.