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Einsatz von Social Media in der sicherheitstechnischen Betreuung

Was ist Social Media?

Um die Möglichkeiten des Einsatzes von Social Media in der sicherheitstechnischen Betreuung aufzuzeigen, ist es zunächst wichtig zu erläutern, was unter Social Media verstanden wird. Der Begriff Social Media umfasst digitale Medien und Technologien, mit denen Inhalte erstellt, geteilt und kommentiert werden können. Bekannte Social-Media-Kanäle sind Twitter, Facebook, Instagram, YouTube, LinkedIn, Snapchat, Twitch, WhatsApp, TikTok etc., wobei es wichtig ist, die richtigen Kanäle für das eigene Unternehmen zu finden und festzulegen. Nicht alle der zuvor genannten Netzwerke eignen sich für jede Zielgruppe beziehungsweise jedes Unternehmen gleich gut. Einige Netzwerke arbeiten mit Online-Marketing, andere fokussieren sich auf das Erreichen von spezifischen Interessengruppen, unter anderem durch die Nutzung von Hashtags oder auch zur Stärkung der Kundenbindung durch den Austausch von Nachrichten sowie die Nutzung des Messengerdienstes und wieder andere arbeiten mit Videoformaten, die optimale Voraussetzungen für professionelles Storytelling bieten, das beispielsweise auch bei Unterweisungen zum Tragen kommen könnte. Wer also in der sicherheitstechnischen Betreuung in Social-Media-Kanälen aktiv werden möchte, sollte die passende Plattform sorgfältig auswählen.

Möglichkeiten des Einsatzes von Social Media

Der Einsatz von Social Media in der sicher­heitstechnischen Betreuung kann von Vorteil für Institutionen und Unternehmen sein. Dabei geht es vor allem um das Bilden von Netzwerken, Kontakten und Kollaborationen. Da die verschiedenen Social-Media-Plattformen schon längst ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskommunikation geworden sind, können Interessens- beziehungsweise Themengruppen schneller gebildet und organisiert werden. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Organisation von Projektteams zu nennen, die kurzfristig und ohne großen Reise- oder Meetingaufwand zusammengestellt werden können. Ein weiterer Vorteil ist der Aufbau und das Aufrechterhalten von Wissens­management. Schulungsunterlagen können unter anderem zentral abgelegt werden, so dass diese für jedermann abrufbar sind, und diverse Unterlagen können als Vorlagen hinterlegt werden, die jedem zur Verfügung stehen. Ebenfalls können unternehmensinterne Ereignisse, nachfolgend am Beispiel des Notfallmanagements erläutert, schnell und zielgerichtet kommuniziert werden. Durch virtuelle Räume und Nutzung von Social-Media-Plattformen können die Beteiligten des Notfallmanagementteams im Falle eines Ereignisses schnell kontaktiert und online zusammengerufen werden, um unter anderem die ersten Informationen zum Geschehen zu erhalten und um weitere Schritte sowie Verantwortlichkeiten festzulegen.

Nicht zu vergessen ist der Zugang zu Regelwerken oder auch Guidelines in Unternehmen, der sicherstellt, dass allen Beschäftigten die gleichen Informationen zum gleichen Zeitpunkt zur Verfügung gestellt werden. Das Einbinden beziehungsweise das Erwecken von Aufmerksamkeit der jüngeren Beschäftigten, der sogenannten Generationen Y und Z (ca. 1980 bis 2010) ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Die Awareness für Social Media ist hier um einiges höher, da der Großteil dieser Personen auch privat bereits in den oben genannten Kanälen agiert. Dies kann gerade bei der Implementierung von Social-Media-Kanälen im Bereich der sicherheitstechnischen Betreuung zu einer schnelleren Akzeptanz und Umsetzung im Unternehmen führen.

Risiken und Herausforderungen

Dennoch müssen die Risiken beziehungsweise Herausforderungen des Einsatzes von Social Media beachtet werden. Dies sind alle Fragen zu den Themen Datenschutz und Urheberrechten: Welche Inhalte dürfen wo geteilt werden und wer ist dafür verantwortlich? Datenschutzbeauftragte, intern oder extern, unterstützen bei der Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und sichern die Einhaltung der geltenden Datenschutzgesetze. Die Einführung und Umsetzung von Datenschutzkonzepten für ein Unternehmen sollte vorangetrieben werden.

Eine gewisse Netiquette, also Verhaltensregeln und die Handhabung für die Nutzung von Internet-Kanälen, sollten vorgegeben und in der Praxis auch gelebt werden, darunter ein angemessener und respektvoller Umgang miteinander, verständliche und kurze Beiträge, der korrekte Ausweis von Zitaten usw.

Hassbotschaften und Beleidigungen in öffentlichen Diskussionsrunden dürfen nicht unwidersprochen stehengelassen
werden.

Eine weitere Herausforderung ist, den Wahrheitsgehalt von Informationen bei Social Media zu erkennen, zu hinterfragen und auch den Umgang mit sogenannten Fake-News zu lernen. Dies sind Themen, die in Schulungen beziehungsweise Workshops erarbeitet werden sollten, um die Benutzerinnen und Benutzer zu sensibilisieren und die Risiken, die daraus entstehen können, so gering wie möglich zu halten.

Resümee

Die gegenwärtige Welt unterliegt ständigen Veränderungen, die unvorhersehbar werden beziehungsweise unerwartet auftreten, und zwar gefühlt in einer immer höheren Geschwindigkeit (sog. VUCA-Welt; VUCA = Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity). Die Berechenbarkeit von Ereignissen, das Abschätzen von Prognosen für die Zukunft sowie Planungen der Unternehmen zu Wachstum und Investitionen haben sich stark erschwert oder sind sogar fast unmöglich geworden. Daraus ist in den letzten Jahren die Notwendigkeit entstanden, agil und flexibel auf allen Ebenen zu reagieren, was sich auch vor allem in der sicherheitstechnischen Betreuung wiederfindet. Gerade der Einsatz von neuen Technologien und das digitalisierte Umfeld in Unternehmen führen dazu, dass auch im Bereich der Arbeitssicherheit neue Formen der Arbeit, und vor allem im Bereich der Kommunikation zum Einsatz kommen. Aus diesem Grund kann Social Media für die sicherheitstechnische Betreuung viele Vorteile bringen, wenn die zuvor genannten Herausforderungen und Risiken erkannt und aktiv angegangen werden, beispielsweise durch Schulungen, Workshops, Infoveranstaltungen etc., um alle Benutzerinnen und Benutzer entsprechend abzuholen und zu sensibilisieren. Ein fester Change-Management-Prozess muss eingeführt und kontinuierlich begleitet werden
sowie ein ständiger Austausch mit den Beschäftigten erfolgen. Dies fördert die Akzeptanz, Transparenz und vor allem das Vertrauen in die Social-Media-Welt, so dass am Ende der Einsatz der Plattformen auch zum Erfolg führt.

Bei all den zuvor genannten Möglichkeiten ist jedoch zu erwähnen, dass die Nutzung von Internetplattformen kein wirklicher Ersatz für das persönliche Gespräch sein wird und auch künftig Präsenztreffen nur schwerlich ersetzen kann.

Interessenkonflikt: Der Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt vorliegt.

doi:10.17147/asu-1-211434

Kernaussagen

Beim Einsatz von Social Media in der sicherheitstechnischen Betreuung beachten:

  • Passende Plattform auswählen.
  • Bilden von Netzwerken, Kontakten und Kollaborationen.
  • Aufbau und Aufrechterhalten von Wissensmanagement.
  • Einhaltung von Datenschutzgesetzen.
  • Kontakt

    Daniel Limmert
    Siemens AG91052 Erlangen

    Foto: privat

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