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4-Tage-Woche, KI und Produktivität

Die aktuelle Studie „#whatsnext 2025 – Gesund arbeiten in herausfordernden Zeiten“ verzeichnet mit über 1.500 teilnehmenden Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen so viele Rückmeldungen wie nie zuvor. Die vierte Auflage der Trendstudie von IFBG gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse (TK) und dem Personalmagazin (Haufe) zeigt, welche neuen Themen, Herausforderungen und Chancen in der HR-Welt sowie im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) derzeit im Fokus stehen. Zudem wird dargestellt, welche Rolle moderne Arbeitskonzepte wie die 4-Tage-Woche oder Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung dabei spielen.

Ganzheitliches BGM bleibt die Ausnahme

Nur 26,8 % der befragten Organisationen geben an, ein ganzheitliches BGM umzusetzen – trotz zunehmender Bedeutung gesunder Arbeitsbedingungen im Wettbewerb um Fachkräfte. Maren Beer, Studienleiterin von IFBG, betont: „Ein strategisches und umfassendes Gesundheitsmanagement ist heute entscheidend, um Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig aufzustellen. Wer Gesundheit und Wohlbefinden systematisch fördert, stärkt nicht nur seine Belegschaft, sondern sichert auch die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens.“

4-Tage-Woche stößt auf gemischte Reaktionen

Ein zentrales Thema der Studie ist das Arbeitsmodell der 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich. 32,7 % der Organisationsverantwortlichen erwarten durch dieses Arbeitsmodell einen positiven Effekt auf den eigenen Unternehmenserfolg, insbesondere durch höhere Arbeitgeberattraktivität und bessere Bindung von Mitarbeitenden. Allerdings sehen viele auch Risiken, besonders in Bezug auf die Arbeitsverdichtung. Besonders auffällig ist der Unterschied zwischen den Funktionen: Während 33,8 % der HR- und Gesundheitsverantwortlichen die 4-Tage-Woche positiv bewerten, sind es bei den Geschäftsführenden nur 21,2 %. Rund die Hälfte von ihnen geht sogar von einem negativen Einfluss auf den Unternehmenserfolg aus. Die über 1.500 Unternehmensverantwortlichen wurden auch nach der aus ihrer Sicht optimalen Wochenarbeitszeit befragt. Diese liegt aus Sicht der Geschäftsführenden bei 39,2 Stunden. Die Personal- und Gesundheitsverantwortlichen sehen die optimale Anzahl mit 38,0 Stunden, also bei etwas weniger Wochenarbeitszeit.

Datenbasierte Entscheidungen im Personalwesen durch Mitarbeiterbefragungen

Der Einsatz von Mitarbeiterbefragungen ist weit verbreitet – über zwei Drittel der Organisationen (69,5 %) nutzen sie, um Themen der Organisationskultur zu messen. Außerdem gehen die über 1.500 Organisationsverantwortlichen davon aus, dass die Auswertung von Daten und Kennzahlen zu einer Zunahme von Arbeitszufriedenheit und Arbeitgeberattraktivität beitragen kann. Doch beim gesetzlich vorgeschriebenen Thema psychische Gefährdungsbeurteilung besteht weiterhin
Handlungsbedarf: Nur rund die Hälfte der Unternehmen (52,0 %) setzt diese systematisch um – ein Wert, der sich seit acht Jahren kaum verändert hat.

Dazu sagt Dr. Fabian Krapf, Geschäftsführer von IFBG: „Nur wer den Puls der Organisation misst, kann gezielt handeln: Die systematische Erhebung und Auswertung von Kennzahlen zur Arbeitszufriedenheit und psychischen Gesundheit ist kein Selbstzweck, sondern ein zentraler Hebel für Arbeitgeberattraktivität und nachhaltigen Unternehmenserfolg.“

In wirtschaftlichen Krisenzeiten wird auf Kultur, Führung und Produktivitätssteigerung gesetzt

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten berichtet die Mehrheit der Organisationen (57,0 %) aktuell von einer eher positiven wirtschaftlichen Lage im eigenen Unternehmen. Gefragt nach konkreten Maßnahmen, die die Verantwortlichen in wirtschaftlichen Krisenzeiten abschaffen oder ausweiten würden, sagen 94,9 % der Unternehmensverantwortlichen, dass sie weiterhin auf Gespräche mit Mitarbeitenden (z. B. Feedback- und Entwicklungsgespräche) setzen würden. Als zentrale Hebel zur Steigerung der Produktivität sehen die über 1.500 Organisationen neben Technikeinsatz und Automatisierung vor allem Investitionen in Gesunde Führung (86,2 %), Weiterbildungen (82,6 %) und in das BGM (79,3 %). Zudem wird Vertrauensarbeitszeit von 53,0 % der Unternehmen als produktivitätsfördernd eingestuft, während eine überwiegende Präsenzpflicht von 51,9 % als nicht hilfreich bewertet wird. Auf KI-Systeme zur Produktivitätssteigerung setzt derzeit fast die Hälfte der Befragten (44,9 %) im Rahmen Ihrer Tätigkeit.

Zur Studie: https://www.ifbg.eu/studien/whatsnext-2025/