Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Überblick

Grundlagen des Klimawandels mit ­einem Einblick in die Welt im Jahr 2100

Basics of Climate Change with an Outlook of the World in 2100

Das 1,5-Grad-Ziel

Das Ziel, den anthropogenen globalen Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100 möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, gerechnet vom Beginn der Industrialisierung (Mittelwert der Jahre 1850 bis 1900), wurde im Jahr 2015 auf der Pariser UN-Klimakonferenz von der überwiegenden Mehrheit der Staaten beschlossen. Betont wurden dabei die Vorteile gegenüber einer durchschnittlichen Erwärmung um 2 Grad, die mit deutlich stärkeren Folgen für Umwelt und Mensch einhergehen würde.

Trotz dieses Beschlusses steigt der weltweite CO2-Ausstoß weiter an. Mittlerweile ist es sogar unwahrscheinlich, dass das 2-Grad-Ziel eingehalten werden kann. Gleichzeitig wird es immer wahrscheinlicher, dass es durch das Erreichen verschiedener Kipppunkte zu einer weiteren Beschleunigung des Klimawandels kommt.

Wird der globale Ausstoß von CO2 und Methan nicht umgehend drastisch reduziert, steuern wir auf ein 3- bis 6-Grad-Szenario für das Jahr 2100 zu.

Interessenkonflikt: Die Autorin gibt an, dass kein Interessenkonflikt vorliegt.

Literatur

IPCC: Summary for Policymakers. In: Global Warming of 1.5°C. An IPCC Special Report on the impacts of global warming of 1.5°C above pre-industrial levels and related global greenhouse gas emission pathways, in the context of strengthening the global response to the threat of climate change, sustainable development, and efforts to eradicate poverty. Cambridge, New York: Cambridge University Press, 2018, S. 3–24 (https://www.ipcc.ch/sr15/).

doi:10.17147/asu-1-295555

Weitere Infos

IPCC: Climate Change 2021: The Physical Science Basis. Working Group I Contribution to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change, 2022
https://report.ipcc.ch/ar6/wg1/IPCC_AR6_WGI_FullReport.pdf

IPCC: Climate Change 2022: Impacts, Adaptation and Vulnerability. Working Group II Contribution to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change, 2022
https://report.ipcc.ch/ar6/wg2/IPCC_AR6_WGII_FullReport.pdf

IPCC: Climate Change 2022: Mitigation of Climate Change. Working Group III Contribution to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change, 2022
https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg3/downloads/report/IPCC_AR6_WGIII_Full…

IPCC: Special Report on the Ocean and Cryosphere in a Changing Climate, 2019
https://www.ipcc.ch/srocc/

IPCC: Special Report. Climate Change and Land, 2019
https://www.ipcc.ch/srccl/

IPCC: Synthesis Report of the IPCC Sixth Assessment Report (Ar6). Longer Report, 2023
https://report.ipcc.ch/ar6syr/pdf/IPCC_AR6_SYR_LongerReport.pdf

United Nations & Framework Convention on Climate Change: Adoption of the Paris Agreement. Conference of the Parties. Twenty-first session, Paris, 30 November to 11 December 2015
http://unfccc.int/resource/docs/2015/cop21/eng/l09r01.pdf

Definition

Die Begriffe Klimawandel und Klimakrise werden synonym für den derzeit stattfindenden anthropogenen Klimawandel verwendet. Die wichtigsten Kennzeichen des Klimawandels sind die globale Erwärmung und die Zunahme von Extremwetterlagen, die mit einem Anstieg der Meeresspiegel, einer weiter zunehmenden Luftverschmutzung und einem drastischen Rückgang der Biodiversität einhergehen. Hauptursache ist die vermehrte Freisetzung klimarelevanter Gase wie CO2 und Methan in die Atmo­sphäre durch den Menschen.

Info

Was sind Kipppunkte?

Kipppunkte sind Ereignisse, die den Klimawandel global und sprunghaft deutlich beschleu­nigen und die wahrscheinlich überwiegend nicht mehr rückgängig gemacht werden können.


Sie können ausgelöst werden durch

  • das Auftauen der Permafrostböden in Sibirien, Alaska und Kanada,
  • das Abschmelzen der Landeismassen auf Grönland,
  • die Abholzung der Regenwälder im Amazonasgebiet,
  • die Veränderung des Golfstroms,
  • die Sättigung der Ozeane mit CO2.
  • Info

    Wie wird eine um 4 Grad wärmere Welt im Jahr 2100 aussehen?

  • Weite Teile der Erde sind unbewohnbar geworden (s. dazu ➥ Abb. 1).
  • Die Meeresspiegel sind um 0,9–1,6 Meter angestiegen und werden in den nächsten Jahren noch weiter deutlich ansteigen. Dadurch wurde bereits die Lebensgrundlage von hunderten Millionen von Menschen in den Küstenregionen vernichtet.
  • Wetterextreme wie Hitzewellen, Starkregen, Überschwemmungen, Stürme und unkontrollierbare Brände haben weltweit sehr stark zugenommen.
  • Durch Rückkopplungs- und Kippeffekte (Auftauen der Permafrostböden, Abschmelzen der Eisbedeckungen, Verlust von großen Waldflächen, Ausbreitung von Wüsten etc.) sind bereits sich selbst verstärkende und kaum mehr beeinflussbare Entwicklungen eingetreten.
  • Es kam dadurch zu erheblichen landwirtschaftlichen Ertragsverlusten, die immer wieder zu Hungersnöten in vielen Gebieten der Erde führen. Global gesehen ist die Ernährungssicherheit nicht mehr gewährleistet.
  • Um zu überleben, haben viele hundert Millionen Menschen ihre Heimat verlassen – mit erheblichen sozialen und politischen Folgen auch für die Zielländer.
  • Die ökologischen Belastungsgrenzen sind in einigen Bereichen deutlich überschritten
    (z. B. hinsichtlich der Artenvielfalt sowie der Stickstoff- und Phosphorkreisläufe).
  • Dies alles hat zu erheblichen gesundheitlichen Folgen für den Menschen geführt. Es kam weltweit unter anderem zu einer starken Zunahme von Hungerfolgeerkrankungen und einer vermehrten Ausbreitung von übertragbaren Krankheiten. Viele Menschen sterben infolge der Hitze und an Hunger.
  • Ältere Menschen, herz- und lungenkranke Menschen, Menschen mit Behinderung, Kinder und schwangere Frauen sind besonders betroffen.
  • Quelle der Inhalte: In Anlehnung an das Banner „FÜR DIE ZUKUNFT UNSERER KINDER“ der
    Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG); https://www.klimawandel-gesundheit.de/

    Kontakt

    Dr. med. Lotte Habermann-Horstmeier, MPH, MSc.
    Klosterring 5; 78050 Villingen-Schwenningen
    Habermann-Horstmeier@­viph-public-health.de

    Foto: privat

    Das PDF dient ausschließlich dem persönlichen Gebrauch! - Weitergehende Rechte bitte anfragen unter: nutzungsrechte@asu-arbeitsmedizin.com.