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50 Jahre erfolgreiche Forschung im Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM)

Arbeitsmedizin und Maritime Medizin im Wandel der Zeit

Seit 50 Jahren erforscht das Zentralinstitut die gesundheitlichen Auswirkungen der Arbeit auf den Menschen. Dabei fließen die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse direkt in Präventionskonzepte für Behörden und Betriebe, in die Krankenversorgung und Gutachtentätigkeit am Zentralinstitut und nicht zuletzt in die Lehre am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ein. Das ZfAM profitiert dabei von seiner außergewöhnlichen Stellung als eine Einrichtung der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz (BJV), die mit der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg durch die Universitätsprofessur für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin verbunden ist.

Im Zentralinstitut mit arbeitsmedizinischer Poliklinik wirken sechs forschende Arbeitsgruppen (Klinische Arbeitsmedizin, Psychische Gesundheit, Toxikologie und Immunologie, Schifffahrtsmedizin, Epidemiologie und Public Health) eng in Forschung, Lehre und Patientenversorgung interdisziplinär zusammen. Das Institut greift dabei aktuelle Forschungsthemen auf, die sich durch den permanenten Wandel in einer modernen Arbeitswelt wie auch in der Seeschifffahrt ergeben. Dabei steht die Entwicklung arbeitsplatzbezogener und
Public-Health-bezogener Präventionsstrategien im Vordergrund, zum Beispiel zu den zunehmenden Fehlzeiten und Frühverrentungen aufgrund psychischer Belastungen und Erkrankungen oder zu gesundheitlichen Belastungen durch die zunehmende Arbeitsverdichtung beziehungsweise durch neue Branchen und Technologien. Zum Ende des letzten Jahres hatte das Zentralinstitut im Zuge der Corona-Pandemie ein Impfangebot für die Beschäftigten der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz etabliert.

Die Festveranstaltung mit über 130 Gästen stand ganz im Zeichen des wissenschaftlichen Festsymposiums. Nach den wertschätzenden Grußworten der Hamburger Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz, Anna Galina, und dem Grußwort der Dekanin der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE),
Prof. Blanche Schwappach-Pignataro
, die die Forschungsleistung des Instituts und seinen Beitrag zur universitären Lehre würdigte, betonte Ministerialdirigent Peer-Oliver Villwock vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) die Relevanz von Arbeitsmedizin und Schifffahrtsmedizin für Hamburg. Als wichtiger Umschlagsort für den Containerhandel brauche die Freie und Hansestadt Hamburg einen leistungsfähigen Hafen, der zugleich eine optimale medizinische Versorgung der Hafenarbeitenden und Seeleute sicherstelle. Einen wichtigen Baustein dazu liefere das Zentralinstitut.

In ihrem Rückblick auf die Geschichte des Zentralinstituts ging die stellvertretende Institutsleiterin Prof. Dr. Alexandra Preisser auf die Gründung des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin durch einen Senatsbeschluss aus dem Jahr 1968 ein. Nachdem der Senat beschloss, das Extraordinariat in einen ordentlichen Lehrstuhl für Arbeitsmedizin umzuwandeln, wurde das Zentralinstitut für Arbeitsmedizin (ZfA) unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Lehnert im Jahre 1972 eröffnet. Im Jahr 1990 wurde der Arbeitsbereich „Schifffahrtsmedizin“ aus dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin herausgelöst und dem heutigen Zentralinstitut angegliedert. Daher wurde im Jahr 2007 das Institut in Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM) umbenannt. Andere Arbeitsbereiche, wie beispielsweise die Toxikologie und Immunologie, damals noch chemische Analytik genannt, waren von Anfang an ein fester Bestandteil des Zentralinstituts. Weitere Arbeitsgruppen entwickelten sich erst zu späteren Zeitpunkten als eigenständige Mitglieder, als jüngste hier zu erwähnen ist die AG Public Health, die im August 2019 gegründet wurde.

Im Festvortag des Institutsleiters, Prof. Dr. Volker Harth, über die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen in der Arbeitsmedizin wurden aktuelle Forschungs- und Versorgungsfragen in der Arbeitsmedizin und Maritimen Medizin adressiert. Prof. Dr. Thomas Kraus, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) und Lehrstuhlinhaber an der RWTH Aachen, ging in seinem Vortrag zum Thema „Ganzheitliche arbeitsmedizinische Vorsorge“ vertiefend auf die vielfältigen präventiven Versorgungsansätze im betrieblichen Setting ein.

Prof. Dr. Volker Harth, Institutsleiter des ZfAM: „Der Wandel der Arbeitswelt und die daraus resultierenden Herausforderungen für die Gesundheit der Beschäftigten sind ein wichtiger Schwerpunkt für die arbeitsmedizinische und maritim-medizinische Forschung. Moderne wissenschaftliche Methoden sichern die Qualität der Forschungsergebnisse und sind die Grundlage dafür, praktische Präventionskonzepte für die Betriebe und Beschäftigten abzuleiten.“

In einem weiteren Festvortrag gab Prof. Dr. Albert Nienhaus, Stellv. Direktor des Instituts für Versorgungsforschung (IVDP) und Leiter des CVCare am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen der SARS-CoV-2-Pandemie, gerade auch in Bezug auf die Anzahl der gemeldeten und anerkannten Berufskrankheitsfälle. Dabei wurden branchen- und tätigkeitsbezogene spezifische Risiken quantifiziert und mögliche Strategien für den Betreuung und Therapie von Post-COVID-19-Patientinnen und -Patienten dargestellt.

Seit Beginn leisteten und leisten die Mitarbeitenden einen wertvollen Beitrag für die Präventionsforschung und arbeitsmedizinische Versorgung für die Bürgerinnen und Bürger Hamburgs und darüber hinaus. Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz, Anna Gallina: „Das Institut ist das wissenschaftliche Zuhause für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz. Körperliche und psychische Belastungen am Arbeitsplatz und Umweltbelastungen können krank machen. Das Institut leistet hier einen wertvollen Beitrag für die Forschung und die arbeitsmedizinische Versorgung. In der Corona-Pandemie ist es ein bedeutender Partner in der Wissenschaft und wichtiger Ansprechpartner für die Politik.“

In den Pausen bestand an den „Markständen der ZfAM-Arbeitsgruppen“ die Möglichkeit, mit allen Mitarbeitenden des Instituts in den fachlichen Austausch zu treten. Mithilfe von Postern und weiterem Informationsmaterial stellten die Mitarbeitenden der sechs Arbeitsgruppen den Gästen ihre Projekte und Arbeiten vor. Eine ideale Gelegenheit, die Mitarbeiter des ZfAM persönlich kennenzulernen und intensiv über dessen Ausrichtung und aktuelle Forschungsprojekte informiert zu werden. Die Veranstaltung klang bei einem gemeinsam Mittagsimbiss und vielen persönlichen Gesprächen im Kreise der Mitarbeitenden und Gäste aus.

Kontakt

Prof. Dr. med. Volker Harth

Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin

Seewartenstr. 10, Haus 1

20459 Hamburg

zfam@justiz.hamburg.de

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