Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Eine Längsschnittstudie zur Kausalität zwischen Belastung im Studium, Depressivität und kognitivem Neuroenhancement bei Medizinstudierenden in NRW

P.M. Gaum

J. Darwig

J. Lang

(eingegangen am 16.11.2020, angenommen am 18.01.2021)

A longitudinal study on the causal relationship between study-related stress, depressive symptoms and cognitive neuroenhancement among medical students in NRW

Objectives: Medical students report high levels of study-related stress. They are also subject to an increased risk of depression. Study-related stress may lead to the consumption of a range ofdifferent substances in order to meet study requirements (pharmacological neuroenhancement = PN). This study therefore investigates the causal links between study-related stress, depression and PN..

Methods: In total, 204 medical students in NRW (North Rhine-Westphalia) participated in the online survey [age: M(SD) = 24.1 (3.6); 20.1% male]. A longitudinal design with two measuring points was used with a 4-week interval. In order to measure PN, we asked how often different substances were consumed in the last four weeks to improve performance or reduce stress. The substances in question were divided and weighted according to soft enhancers, prescription drugs and illegal substances. Depressive symptoms were measured with the PHQ9 and study-related stress with the “Higher Education Stress Inventory”. Cross-lagged regression analysis (CLA) was used in order to determine causality.

Results: The prevalence rates of depression were very high at 22.5% (t1) and 15.4% (t2). With regard to the causal relationship, study-related stress is a predictor of depressive symptoms but depression is not a predictor of study-related stress. Study-related stress is also a predictor of PN, but PN is not a predictor of stress. Both CLA effects were equally significant for depressive symptoms and PN.

Conclusions: Study-related stress is a predictor of depressive symptoms and performance-enhancing PN. No clear causality could be found for depressive symptoms and PN, as they influence each other. Lecturers and university medical institutions should be made aware of the effects of study-related stress and be given appropriate advice in order to prevent depression and PN.

Keywords: cognitive neuroenhancement – study-related stressors – medical students – depressive symptoms

ASU Arbeitsmed Sozialmed Umweltmed 2021; 56: 90–96

Eine Längsschnittstudie zur Kausalität zwischen Be­lastung im Studium, Depressivität und kognitivem Neuroenhancement bei Medizinstudierenden in NRW

Zielstellung: Medizinstudierende berichten von hoher Belastung im Studium. Zudem leiden sie unter einem erhöhten Depressionsrisiko. Stress im Studium kann zur Einnahme verschiedener Substanzen führen, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten (Pharmakologisches Neuroenhancement = PN). Die Kausalitäten sind nicht geklärt. Diese Studie untersucht daher die kausalen Zusammenhänge zwischen Belastung im Studium, Depression und PN.

Methode: Für die Onlinebefragung an 204 Medizinstudierenden in NRW [Alter: M(SD) = 24,1 (3,6); 20,1 % männlich] wurde ein längsschnittliches Design mit zwei Messzeitpunkten verwendet mit einem 4-Wochen-Intervall. Zur Messung von PN wurde gefragt wie häufig verschiedene Substanzen in den letzten 4 Wochen zur Leistungssteigerung oder Stressreduktion eingenommen wurden. Die gefragten Substanzen wurden nach Softenhancers, verschreibungspflichtige und illegale Substanzen unterteilt und gewichtet. Depressivität wurde mit dem PHQ9 und Belastungen im Studium mit dem „Higher Education Stress Inventory“ erhoben. Zur Bestimmung der Kausalität wurden Cross-Lagged-Analysen (CLA) mit Regressionen gerechnet.

Ergebnisse: Die Prävalenz für Depression war mit 22,5 % (t1) und 15,4 % (t2) sehr hoch. Bezüglich der Kausalität zwischen Belastung im Studium und Depressivität zeigt sich, dass Belastung im Studium ein Prädiktor für Depressivität ist, aber Depressivität nicht für Belastung im Studium. Belastung im Studium ist zudem ein Prädiktor für PN, aber PN nicht für Belastung. Bei Depressivität und PN waren beide CLA-Effekte gleich stark.

Schlussfolgerung: Belastung im Studium ist ein Prädiktor für Depressivität und leistungssteigerndes PN. Bei Depressivität und PN ließ sich keine eindeutige Kausalität finden, da sie sich gegenseitig beeinflussen. Dozierende, sowie hochschulärztliche Einrichtungen sollten für Effekte von studienbedingter Belastung sensibilisiert sein und entsprechend beraten um Depression und PN vorzubeugen.

Schlüsselwörter: kognitives Neuroenhancement – Belastung im Studium – Medizinstudierende – Depressivität

Einleitung

Berufliche Belastung wie zum Beispiel Leistungsdruck wird in unserer Gesellschaft immer größer. Diese Tendenz findet sich durch alle Berufsgruppen und Bildungsschichten, jedoch sind Gesundheitsberufe von besonderer Arbeitsbelastung betroffen (Bernburg et al. 2016). In der Regel helfen Bewältigungsstrategien, um diesen Anforderungen entgegen zu wirken (Mark u. Smith 2012). Sind die Bewältigungsstrategien bezüglich der Belastung jedoch nicht effektiv genug, so können negative Auswirkungen auf die Gesundheit wie zum Beispiel Depressivität die Folge sein (Bernburg et al. 2016). Eine Personengruppe, die in diesem Zusammenhang in der Forschung zunehmend Beachtung findet, sind Medizinstudierende, die bereits während des Medizinstudiums einer hohen Belastung ausgesetzt sind (Dahlin et al. 2005). Der Anstieg des Arbeitspensums kann dazu führen, dass Studierende zu immer drastischeren Bewältigungsstrategien zurückgreifen, wie zum Beispiel der Einnahme von verschreibungspflichtigen oder illegalen Substanzen (Maier et al. 2013). Unter Berücksichtigung der besonders belasteten Gruppe der Medizinstudierenden, wird in dieser Studie die Kausalität zwischen Studienbelastungen, Depressivität und pharmakologische Neuroenhancement als Bewältigungsstrategie dieser Personengruppe untersucht, da die Wirkungspfade in der Forschung noch nicht nachgewiesen wurden.

Auf der Belastungsseite steht mit 92,1 % der Leistungsdruck der Medizinstudierenden als einen der stärksten Stressoren, gefolgt von zu hohen Erwartungen an die Studierenden mit 91,3 % (Steiner-Hofbauer u. Holzinger 2020). Auf der Beanspruchungsseite haben Medizinstudierende eine bis zu vier Mal höhere Prävalenz für Depression als Gleichaltrige aus einer Referenzgruppe, die nicht Medizin studieren (Seliger u. Brähler 2005). Eine Studie von Dahlin und Kollegen (2005) findet bei Medizinstudierenden ein in etwa doppelt so hohes Risiko für Depression, wenn die sie unzureichendes Feedback erhalten, große Sorge über die Zukunft haben und über eine hohe Arbeitsbelastung berichten. Eine Studie zur Kausalität zwischen Arbeitsbelastung und psychischer Gesundheit im Allgemeinen zeigt eine deutliche Richtung. Huang et al. (2012) haben bereits die kausalen Zusammenhänge zwischen Belastung am Arbeitsplatz und dessen Folgen für die psychische Gesundheit untersucht und finden, dass Belastungen ein Prädiktor für schlechtere psychische Gesundheit darstellen, aber psychische Gesundheit keinen Zusammenhang mit Belastung aufweist. Es scheint daher so zu sein, dass die psychische Gesundheit keinen Einfluss auf die berichtete Belastung hat. Jedoch diskutieren Spector und Kollegen (2000) mehrere Mechanismen, wie negativer Affekt die Messung von Belastung am Arbeitsplatz beeinflussen kann. Die Autorengruppe beschreibt unter anderem, dass negativer Affekt dazu führen kann, Stress am Arbeitsplatz stärker wahrzunehmen wird. In dieser Studie wird der kausale Zusammenhang von Depressivität und der Belastung im Studium untersucht. Unter Depressivität versteht man die Intensität und die Häufung von Symptomen, die auch bei einer Depression vorhanden sind, auch ohne die Kriterien für eine Depressionsdiagnose zu erfüllen. Symptome wie Leistungsminderung, wenig Energie und Müdigkeit, die sowohl bei großer Belastung als auch bei Depression auftreten können, können zwar auf eine Depression hindeuten, sind jedoch kein eindeutiges Zeichen für eine klinisch relevante Depression. Im Sinne der Prävention ist es sinnvoll, bereits präpathologische Veränderungen als Frühmarker von möglichen psychischen Beanspruchungsfolgen zu untersuchen. Um den Belastungen aus dem Studium gerecht zu werden, nutzen Studierende verschiedene Bewältigungsstrategien, unter anderem pharmakologisches Neuroenhancement (Steiner-Hofbauer u. Holzinger 2020).

Unter pharmakologischem Neuroenhancement (PN) versteht man die Einnahme von Substanzen mit dem Ziel der Leistungssteigerung oder Stressreduktion (Maier u. Schaub 2015). Die Substanzen, die zur Leistungssteigerung oder Stressreduktion eingenommen werden, können laut Maier u. Schaub in drei Kategorien untergliedert werden. Eine ausführlichere Definition sowie die drei Substanz­kategorien sind in ➥ Abb. 1 dargestellt. Dass PN genutzt wird, um die Belastungen in Beruf und Studium zu bewältigen zeigt auch eine Studie von Dietz et al. (2016). Stress und Leistungsdruck führen zu einer 1,8fach höheren Wahrscheinlichkeit für PN mit verschreibungspflichtigen und illegalen Substanzen und zu einer 10,2fach erhöhten Wahrscheinlichkeit für den Konsum von Softenhancers. Doch auch zwischen Belastung und PN ist die Kausalität nicht ganz geklärt. Wolff und Kollegen (2014) finden in einer querschnittlichen Studie mit Studierenden, dass PN mit mehr Belastung und weniger Motivation einhergeht.

Zwar bezeichnet man per Definition die Einnahme leistungssteigernder oder stressreduzierender Substanzen nur bei gesunden Menschen als pharmakologisches Neuroenhancement, aber es liegt die Vermutung nahe, dass mit Anstieg der Depressivität auch die Wahrscheinlichkeit für PN steigt. Maier und Kollegen (2015) haben in der Schweiz im Rahmen einer Panel-Studie über 10.000 Beschäftigte und Studierende nach PN und deren Gesundheit befragt. Hierbei zeigt sich, dass die Teilnehmenden, die bereits einmal wegen Problemen eine psychologische Beratung aufgesucht haben, eine bis zu 2,5fach höhere Wahrscheinlichkeit für PN aufweisen als Teilnehmende, die bisher noch nie bei einer psychologischen Beratung waren. Zudem zeigt die Studie von Maier und Kollegen (2015) ebenfalls, dass die Teilnehmenden, die bereits eine psychische Erkrankung diagnostiziert bekommen haben, eine 4,3fach höhere Wahrscheinlichkeit für PN haben. Müller und Kollegen (2019) finden bei Beschäftigten von vier unterschiedlichen Berufsgruppen in Deutschland Zusammenhänge von PN mit Depression und Burnout. Die Autorinnen und Autoren diskutieren, dass Depressivität und Burnout sowohl als mögliche Ursache für PN wirken, aber auch eine Folgeerscheinung von PN darstellen kann, da sich stimulierende Substanzen auf die Neurotransmitter auswirken (Förstl 2009). Weil es sich bei der Studie von Müller et al. um eine Querschnittstudie handelt, können jedoch keine Rückschlüsse auf die Kausalität gezogen werden.

Fragestellung/Zielstellung

Ziel dieser Studie ist es, die kausalen Zusammenhänge zwischen Belastung im Studium, Depressivität und PN zu untersuchen; hierzu werden eine Hypothese getestet, und zwei Forschungsfragen untersucht. In der Hypothese (H1) wird der kausale Zusammenhang zwischen Belastung im Studium und Depressivität untersucht. Es wird vermutet, dass Belastung im Studium ein stärkerer Prädiktor für Depressivität darstellt als Depressivität für die Belastung im Studium. In der ersten Forschungsfrage (F1) wird der kausale Zusammenhang zwischen Belastungen im Studium und PN untersucht. Dabei ist unklar, ob Belastungen im Studium ein stärkerer Prädiktor für PN sind oder ob PN ein stärkerer Prädiktor für Belastung im Studium darstellt. Bei dieser ersten Forschungsfrage werden PN zur Leistungssteigerung (F1a) und PN zur Stressreduktion (F1b) separat betrachtet. Auch die Kausalität zwischen PN und Depressivität ist bisher nicht geklärt. In der Forschungsfrage soll die Kausalität zwischen PN und Depressivität untersucht werden. Auch bei dieser Forschungsfrage werden PN zur Leistungssteigerung (F2a) und PN zur Stressreduktion (F2b) separat untersucht.

Methoden

Vorgehen

Die Daten wurden mittels einem Online-Fragebogen in den Sprachen Deutsch und Englisch erhoben (erste Messung: 21.01. bis 18.03.2020; zweite Messung: 18.02. bis 18.04.2020). Zur Rekrutierung von Studierenden wurden Flyer mit einem QR-Code als Zugang zur Befragung in und vor Unigebäuden verteilt. Des Weiteren wurde der Link zur Befragung an die Fachschaften verschiedener Universitäten mit der Bitte um Weiterleitung an die Verteiler versandt. Die Befragung wurde mit SoSci-Survey (Sitz in Deutschland) in drei Schritten durchgeführt. Im ersten Schritt sollten die Teilnehmenden ihr Einverständnis für die Teilnahme geben und ihre E-Mail-Adresse angeben. Dieser E-Mail-Adresse wurde per Zufallsgenerator eine Fragebogennummer zugewiesen. Eine Zuordnung von Email-Adresse und Fragebogennummer war daher nicht möglich. Im zweiten Schritt sollten die Studierenden den Fragebogen ausfüllen. Vier Wochen später fand dann in einem dritten Schritt die Zweitbefragung statt. Hierzu erhielten die Studierenden eine Erinnerungsemail mit dem Link zur Befragung.

Variablen

Belastung im Studium

Die Belastungen im Studium wurden mit dem Higher Education Stress Inventory (HESI; Dahlin et al. 2005) erhoben, dessen Items für diese Studie übersetzt wurden. Dieser Fragebogen untergliedert sich in die 5 Subskalen „Sorgen um Fähigkeit zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen“ (3 Items, z. B. „Ich habe das Gefühl, dass die Ausbildung mich gut auf meinen zukünftigen Beruf vorbereitet“), „Nicht unterstützendes Klima“ (6 Items, z. B. „Unter den Studierenden herrscht Konkurrenz“), „Defizite der Fakultät“ (7 Items, z. B. „Im Studium klären die Dozierenden oft die Lernziele nicht“), „Arbeitsbelastung“ (3 Items, z. B. „Das Tempo des Studiums ist zu hoch“) und „finanzielle Sorgen“ (2 Items, z. B. „Als Studentin/Student mache ich mir Sorgen um meine finanzielle Situation“). Alle 21 Items sollten von den Teilnehmenden anhand einer 4-stufigen Likert-Skala beantwortet werden (1 = „Trifft nicht zu“ bis 4 = „Trifft zu“). Aus allen Items wurde eine Mittelwertskala gebildet (Cronbachs alpha: t1 = 0,80; t2 = 0,84).

Neuroenhancement

Zur Erhebung von PN wurden die Teilnehmenden nach der Häufigkeit der Einnahme von verschiedenen Substanzen innerhalb der vergangenen 4 Wochen gefragt. Alle abgefragten Substanzen sind in Abb. 1 unter den jeweiligen Kategorien genannt. Zudem wurde bei den Softenhancern generell nach Homöopathie gefragt und bei den illegalen Substanzen nach Substanzen, die den Studierenden zwar unbekannt sind, aber dennoch konsumiert wurden. Des Weiteren gab es bei den Softenhancern und illegalen Substanzen die Möglichkeit, eine freie Eingabe zu machen. Bei den verschreibungspflichtigen Substanzen wurden nur diejenigen berücksichtigt, die keine gesundheitlichen Gründe für die Einnahme angaben.

Zur Generierung einer Variable für PN wurde die Anzahl an Substanzen, die in der jeweiligen Kategorie eingenommen wurden, addiert und die Summe je nach Kategorie unterschiedlich gewichtet, da der Aufwand zur Beschaffung der jeweiligen Substanzen mit der Kategorie ansteigt. Die Anzahl an Softenhancern (SE) wurde mit eins gewichtet. Die verschreibungspflichtigen Substanzen (VS) wurden mit zwei multipliziert und die illegalen Substanzen (IS) mit drei. Während Softenhancer sehr einfach zu erhalten sind, muss für verschreibungspflichtige Medikamente mehr Aufwand betrieben werden und bei illegalen Substanzen befindet man sich bereits im strafbaren Bereich. Für die Variablenberechnung ergibt sich folgende Formel: Neuroenhancement = ∑SE + (∑VS * 2) + (∑IS * 3). Es wurden nur die Substanzen berücksichtigt, bei denen zum einen als Grund für die Einnahme Leistungssteigerung angegeben wurde und zum anderen Stressreduktion. So wurde einmal mit den Substanzen zur Leistungssteigerung eine Neuroenhancement-Variable berechnet und einmal mit den Sub­stanzen zur Stressreduktion. Studierende, die den Cut-off für ein depressives Syndrom überschritten, wurden bei der Berechnung der Variablen zu PN nicht berücksichtigt und sind somit auch nicht in den Analysen zu PN enthalten.

Depressivität

Depressivität wurde mit der deutschen Version des Patient Health Questionnaire erhoben (PHQ; Löwe et al. 2002). Die Teilnehmenden wurden mit neun Items danach gefragt, welche Symptome einer Depression (z. B. „Wenig Interesse oder Freude an Ihren Tätigkeiten“) sie in den letzten 14 Tagen wie häufig hatten. Die 4-stufige Antwortskala reichte von 0 („überhaupt nicht“) bis 3 („Beinahe jeden Tag“). Cronbachs Alpha war an beiden Messzeitpunkten sehr gut (t1 = 0,83, t2 = 0,85). Die Summe der Items wurde als Skala für die Analysen verwendet.

Resilienz

Resilienz wurde als Kontrollvariable mit sechs Fragen der kurzen Resilienz-Skala (Brief Resilience Scale, Smith et al. 2008) erfasst (Beispielitem: „Ich brauche nicht viel Zeit, um mich von einem stressigen Ereignis zu erholen“). Die Antwortskala hatte 5 Stufen, die von 1 („trifft nicht zu“) bis 5 („trifft zu“) reichten. An beiden Messzeitpunkten zeigte sich eine gute interne Konsistenz (Cronbachs alpha: t1 = 0,80, t2 = 0,79) woraufhin jeweils eine Mittelwertskala gebildet wurde.

Statistische Auswertung

Um die Kausalität zwischen Belastung im Studium, Depressivität und PN genauer zu untersuchen, wurden Regressionen über die Zeit gerechnet. Hierbei wurde jeweils das Kriterium zu t1 als Prädiktor mit aufgenommen, um für die Veränderung über die Zeit zu kontrollieren. Zudem wurde Resilienz als Kontrollvariable aufgenommen, da es sowohl mit Belastung, Depressivität als auch mit PN korrelierte (Daten nicht gezeigt).

Alle Analysen wurden mit SPSS 25 (IBM Corp., 2017) durchgeführt. Das Signifikanzniveau wurde auf einen p-Wert von kleiner als 0,05 festgelegt.

Ergebnisse

Deskription

Insgesamt haben 306 Medizinstudierende an mindestens einem Erhebungszeitpunkt teilgenommen. Hiervon wurden 102 Studierende ausgeschlossen, weil sie die Beantwortung abbrachen. Von den verbleibenden 204 Teilnehmenden haben 143 Personen an beiden Messzeitpunkten (t1 und t2) und 61 Studierende nur zu t1 teilgenommen. Um eine Verzerrung der Ergebnisse zu verhindern, wurden 38 Studierende ausgeschlossen, die den Cut-off für ein depressives Syndrom überschritten hatten. Die finale Stichprobe umfasst 105 Studierende. Hiervon waren 22 (21 %) männlich und 83 (79 %) weiblich. Die Teilnehmenden zeigen insgesamt eine sehr geringe Ausprägung im Neuroenhancement und in der Depressivität, berichten aber von einer mittleren Stärke an Belastung im Studium (➥ Tabelle 1). Die absoluten und relativen Häufigkeiten zur Studienort, Studienjahr und aktuellen Klausurvorbereitungen sowie die Prävalenzen für PN und depressives Syndrom sind in ➥ Tabelle 2 aufgelistet.

Tabelle 1:  Deskription (n = 105)Table 1: Description (n = 105)

Tabelle 1: Deskription (n = 105)
Table 1: Description (n = 105)
Tabelle 2:  Häufigkeiten zu Studienort, -jahr, Klausurvorbereitungen und 4-Wochen-Prävalenzen für Neuroenhancement (n = 105)Table 2: Frequency rates by place of study, academic year, exam preparations and 4-week prevalence rates for neuroenhancement (n = 105)

Tabelle 2: Häufigkeiten zu Studienort, -jahr, Klausurvorbereitungen und 4-Wochen-Prävalenzen für Neuroenhancement (n = 105)
Table 2: Frequency rates by place of study, academic year, exam preparations and 4-week prevalence rates for neuroenhancement (n = 105)

Hypothesentestung

Zuerst werden in einer Hypothese die kausalen Zusammenhänge zwischen Belastung im Studium und Depressivität untersucht. Die querschnittlichen Zusammenhänge zwischen Belastung im Studium und Depressivität waren zu beiden Messzeitpunkten signifikant (➥ Abb. 2). Bei den Regressionen über die Zeit zeigt sich, dass die Belastungen im Studium zu t1 ein signifikanter positiver Prädiktor für Depressivität zu t2 ist, aber Depressivität zu t1 keine Vorhersagekraft für Belastungen im Studium zu t2 besitzt (s. Abb. 2).

In der ersten Forschungsfrage wurde die Kausalität von Belastung im Studium mit leistungssteigerndem PN (F1a) und Belastung im Studium mit stressreduzierendem PN (F1b) getestet. Die querschnittlichen Zusammenhänge zeigen für beide Messzeitpunkte jeweils einen signifikanten Zusammenhang zwischen Belastung im Studium mit leistungssteigernder PN und stressreduzierender PN. Die Cross-Lagged-Analyse zeigt einen signifikanten Effekt von Belastung im Studium auf leistungssteigernde PN, aber keinen
Effekt von leistungssteigernder PN auf die Belastung. Bezogen auf die Zusammenhänge zwischen Belastung im Studium und stress­reduzierender PN zeigen sich keine signifikanten Cross-Lagged-Pfade (➥ Abb. 3). Es lässt sich für die Forschungsfrage 1a eine Kausalität finden, jedoch nicht für die Forschungsfrage 1b.

Die zweite Forschungsfrage versucht zu klären, ob eine Kausalität zwischen Depressivität und leistungssteigernder PN (F1a) und zwischen Depressivität und stressreduzierender PN (F1b) zu finden ist. Die querschnittlichen Zusammenhänge zwischen Depressivität und leistungssteigernder sowie stressreduzierender PN waren jeweils zu beiden Messzeitpunkten signifikant. Auch waren jeweils beide Cross-Lagged-Pfade signifikant, bei Depressivität mit leistungssteigernder PN und auch bei Depressivität mit stressreduzierender PN (s. Abb. 3). Sowohl für den Zusammenhang zwischen Depressivität und leistungssteigernder PN als auch für den Zusammenhang zwischen Depressivität und stressreduzierender PN lässt sich keine eindeutige Kausalität identifizieren.

Abb. 2: Standardisierte Regressionskoeffizienten zu Hypothese 1
Fig. 2: Standardised regression coefficients in hypothesis 1

Diskussion

Diese Studie untersucht die kausalen Zusammenhänge zwischen Belastung im Studium, Depressivität und PN. Hierzu wurden die Prävalenzen betrachtet sowie zwei Hypothesen und eine Forschungsfrage aufgestellt.

Die befragten Medizinstudierenden weisen zu beiden Messzeitpunkten eine hohe Prävalenz für Depression auf. Die Prävalenzen sind mit etwa 22 % und 15 % etwa doppelt bis knapp dreimal so hoch wie in der deutschen Allgemeinbevölkerung (8,1 %; Kurth 2012). Die Prävalenzen, bezogen auf die Einnahme von Substanzen zur Leistungssteigerung, sind größtenteils höher als die Prävalenzen, bezogen auf die Einnahme zur Stressreduktion. Die Gesamtprävalenz von 71,1 beziehungsweise 61,5 für PN zur Leistungssteigerung mit Berücksichtigung der Softanhancers ist vergleichbar mit denen anderer Studien mit Medizinstudierenden (74,7; Pighi et al. 2018). Vergleichsprävalenzen für PN zur Stressreduktion konnten in der bisherigen Literatur nicht gefunden werden. Bei den verschreibungspflichtigen und illegalen Substanzen ist die Prävalenz sehr gering, mit Ausnahme der illegalen Substanzen, die zur Stressreduktion verwendet werden. Die Prävalenz ist primär auf den Cannabis-Konsum zur Stressreduktion zurückzuführen. Auch andere Studien zeigen für Cannabis-Konsum höhere Prävalenzen als für andere illegale Sub­stanzen (z.B. Maier et al. 2015). Insgesamt ist die Prävalenz für PN zu t2 geringer als zu t1. Die zum jeweiligen Messzeitpunkt stattgefundenen Klausurvorbereitungen können hier eine Erklärung sein. Während sich zum ersten Messzeitpunkt etwa 75 % der Studierenden in Klausurvorbereitungen befunden haben, so waren es zu t2 nur 35 %.

Bezüglich der ersten Hypothese zeigte sich, dass Belastung im Studium zwar ein Prädiktor für Depressivität ist, Depressivität aber die wahrgenommene Belastung im Studium nicht vorhersagt. Die Kausalität zeigt sich hier in der Richtung, dass Belastung im Studium Depressionssymptome zur Folge haben kann, Depressivität aber keinen Einfluss auf die berichtete Belastung im Studium hat. Dieser Befund geht inhaltlich mit den beschriebenen Befunden von Huang und Kollegen (2012) konform, die einen negativen Einfluss zwischen Arbeitsanforderungen und psychischer Gesundheit, jedoch keinen Einfluss von psychischer Gesundheit auf die Arbeitsanforderungen finden konnten. Somit ist Belastung im Studium Ursache für die Entwicklung depressiver Symptomatik. Dies bedeutet, dass vor allem in Anbetracht der hohen Prävalenz von Depression bei Medizinstudierenden zur Prävention von Depression die Belastungsfaktoren im Studium reduziert werden müssen. Dies sind vor allem Leistungsdruck und daraus resultierende Überlastung sowie die hohen Erwartungen an die Studierenden (Steiner-Hofbauer u. Holzinger 2020). Eine Anpassung des Curriculums könnte hier Abhilfe schaffen. Das Curriculum könnte auf notwendige Inhalte begrenzt werden und Inhalte zu Stressbewältigung mitberücksichtigen. Durch das Thema Stressbewältigung im Curriculum können die Stressmanagementkompetenzen der Studierenden gefördert und sie so auch auf die Belastungen im späteren Beruf vorbereitet werden. Dies würde sich nicht nur präventiv auf die psychische Gesundheit der Studierenden auswirken, sondern auch auf die Assistenzärztinnen und -ärzte, die nach dem Studium in den belastenden Berufsalltag gehen.

Die Hypothese 2a zeigt eine klare Kausalität von Belastung im Studium auf leistungssteigernde PN. Das bedeutet, dass Belastung im Studium ein Prädiktor für leistungssteigerndes PN ist, aber leistungssteigerndes PN keinen Einfluss auf die berichtete Belastung im Studium hat. Diese gefundene Kausalität bestätigt die Definition von PN, die PN als Einnahme von stimulierenden Substanzen zur Leistungssteigerung definiert (Maier u. Schaub 2015). Diese Leistungssteigerung soll als Bewältigungsstrategie dienen, um mit Belastungen in Beruf und Studium besser umgehen zu können. In Hypothese 2b waren lediglich querschnittliche Zusammenhänge zwischen Belastung im Studium und PN zur Stressreduktion zu finden. Effekte über die Zeit wurden hier nicht gefunden. Daher lässt sich hier keine Kausalität feststellen. Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass sich die stressreduzierende Maßnahmen nur auf den akuten Stress beziehen können. Während PN zur Leistungssteigerung zukunftsorientiert ist, da die Leistungssteigerung auch in der Zukunft eintreten kann, kann Stressreduktion nur zum gegebenen Zeitpunkt und auf die aktuelle Stressstärke angewendet werden. Hochschulärztliche Einrichtungen sollten sensibel auf die Informationen von Studierenden bezüglich Substanzkonsum zur Leistungssteigerung achten beziehungsweise. danach fragen und hinsichtlich der negativen Folgen solcher Sub­stanzen aufklären sowie zu alternativen Bewältigungsstrategien beraten. Broschüren mit Informationen zu möglichen Coping-Strategien zur Stressreduktion und den Zusammenhängen zwischen Erholung und Leistungsfähigkeit können zusammengestellt und an die Studierenden auch über die Dozierenden weitergegeben werden.

Die Forschungsfrage konnte die Kausalität zwischen Depressivität und dem leistungssteigernden sowie stressreduzierenden PN nicht klären. Sowohl beim leistungssteigernden als auch beim stressreduzierenden PN wiesen beide Cross-Lagged-Pfade gleich starke Effekte auf. Depressivität und PN bedingen sich damit gegenseitig. Studierende, die PN aufgrund depressiver Symptomatik konsumieren, sollten dahingehend aufgeklärt werden, dass Depression die Wahrscheinlichkeit für Substanzmissbrauch erhöht und umgekehrt (Brady u. Sinha 2005). So kann ein Teufelskreis entstehen, der in einer immer häufigeren Nutzung von PN zur Leistungssteigerung und Stress­reduktion enden könnte. Studierenden mit depressiver Symptomatik sollte deshalb eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt und gezielt Hilfe angeboten werden. Ein Hinweis auf psychosoziale Beratungsstellen der Hochschule, beispielsweise durch die hochschulärztliche Einrichtung, sowie eine kooperative Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen können unterstützend sein.

Durch das längsschnittliche Studiendesign mit zwei Messzeitpunkten war es in dieser Studie möglich, kausale Zusammenhänge zu identifizieren. Jedoch war die Zeitspanne zwischen den beiden Messzeitpunkten mit 4 Wochen nur sehr kurz, was dazu führte, dass sich die Messzeitpunkte während des relativ langen Erhebungszeitraums überschnitten. Die vier Wochen wurden gewählt, weil es das Ziel der Studie war, die Monatsprävalenz für PN zu ermitteln und den Erinnerungsbias so gering wie möglich zu halten. Obwohl die Anzahl der Studierenden, die sich aktuell in der Klausurvorbereitung befanden von t1 zu t2 deutlich abnahm und dadurch auch die Lernintensität abnahm, konnten die Effekte über die Zeit gefunden werden. Bezüglich der gefundenen Effekte mit PN muss beachtet werden, dass die PN-Variable überwiegend aus den Substanzen der Kategorie „Softenhancers“ besteht. Die Prävalenzen für verschreibungspflichtige und illegale Substanzen waren nur sehr gering im Vergleich zur Prävalenz bei den Softenhancern. Eine Depression bei den Teilnehmenden könnte zu einer Verzerrung dieser Ergebnisse führen, daher wurden die Teilnehmenden aus den Analysen ausgeschlossen, die nach dem Screening mit dem PHQ die Cut-Offs für ein depressives Syndrom überschreiten. Eine Einschränkung dieser Studie liegt in der Datenerhebung. Es handelte sich um selbstberichtete Daten, bei denen sowohl der Prädiktor als auch das Kriterium mit einem Fragebogen erhoben wurde. Dadurch kann eine Methodenverzerrung nicht ausgeschlossen werden. Zudem ist ein Selektionsbias möglich, da es sich bei PN und im Speziellen beim Konsum von illegalen Substanzen um ein sensibles Themen handelt. Durch das längsschnittliche Design können in dieser Studie Rückschlüsse auf die Kausalität gezogen werden, obwohl die Stichprobengröße recht klein ist, da die Power mit 0,94 ausreichend für eine Interpretation der Ergebnisse ist. Bei einer größeren Stichprobe hätte eventuell auch die Kausalität zwischen Depressivität und PN geklärt werden können. Zukünftige Studien sollten die Befunde mit einer größeren Stichprobe bestätigen.

Schlussfolgerungen

Die Kausalitätsanalysen zeigen, dass Depressivität eine Folge von Belastungen im Studium ist und dass PN als Bewältigungsstrategie bei Belastung im Studium zur Leistungssteigerung angewendet wird. Ein Zusammenhang zwischen Belastung im Studium und stressreduzierendem PN zeigt sich nur querschnittlich. Es ist somit keine Kausalität zu identifizieren. Studierende greifen also primär auf PN zurück, um ihre geforderten Studienleistungen zu erbringen und nicht zur Stressbewältigung. Zwischen Depressivität und PN lässt sich keine Kausalität finden. Beide können sich gegenseitig bedingen. Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner in hochschulärztlichen Einrichtungen sowie Studienberatungen und Dozierende sollten über die kausalen Zusammenhänge zwischen Belastung, Depressivität und PN informiert sein, um so für die Thematik sensibilisiert zu sein und die Studierenden hinsichtlich der Unwirksamkeit und möglicher Nebenwirkungen bei eigentlich Gesunden Personen gezielt hinsichtlich alternativer Herangehensweisen beraten zu können. Als verhältnispräventive Maßnahme könnten auch curriculare Anpassungen bezüglich der Leistungserbringung überdacht werden.

Interessenkonflikt: Alle Autorinnen erklären, dass keine Interessenkonflikte vorliegen.

Literatur

Bernburg M, Vitzthum K, Groneberg DA, Mache S: Physicians’ occupational stress, depressive symptoms and work ability in relation to their working environment: a cross-sectional study of differences among medical residents with various specialties working in German hospitals. BMJ Open; 6: e011369.

Brady KT, Sinha R: Co-occurring mental and substance use disorders: the neurobio­logical effects of chronic stress. Am J Psychiatry 2005; 162: 1483–1493.

Dahlin M, Joneberg N, Runeson B: Stress and depression among medical students: a cross-sectional study. Medical Education 2005; 39: 594–604.

Dietz P, Soyka M, Franke AG: Pharmacological neuroenhancement in the field of ­economics – poll results from an online survey. Front Psychol 2016; 7: 520.

Förstl H: Neuro-Enhancement – Gehirndoping. Nervenarzt 2009; 80: 840–846.

Huang YH, Chen CH, Du PL, Huang IC: The causal relationships between job ­characteristics, burnout, and psychological health: a two-wave panel study. Int J Human Res Manage 2012; 23: 2108–2125.

IBM Corp. Released 2017. IBM SPSS Statistics for Windows, Version 25.0. Armonk, NY: IBM Corp.

Kurth BM: Erste Ergebnisse aus der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland” (DEGS). Bundesgesundheitsblatt 2012; 55: 980–990.

Loewe B, Spitzer RL, Zipfel S, Herzog W: PHQ-D – Gesundheitsfragebogen für ­Patienten, Manual – Komplettversion und Kurzform – Autorisierte deutsche Version des „Prime MD Patient Health Questionnaire (PHQ)“. Pfizer, 2002.

Maier LJ, Liechti ME, Herzig F, Schaub MP: To dope or not to dope: Neuroenhancement with prescription drugs and drugs of abuse among Swiss university students. PLOS ONE 2013; 8): e77967.

Maier JL, Haug S, Schaub MP: Prevalence of and motives for pharmacological neuroenhancement in Switzerland – results from a national internet panel. Addiction 2015; 111: 280–295.

Maier LJ, Schaub MP: The use of prescription drugs and drugs of abuse for neuro­enhancement in Europe – not widespread but a reality. European Psychologist 2015; 20: 155–166.

Mark G, Smith AP: Occupational stress, job characteristics, coping, and the mental health of nurses. Br J Health Psychol 2012; 17: 505–521.

Müller G, Freude G, Kersten N, 2019. Neuroenhancement in Deutschland am Beispiel von vier Berufsgruppen. Gesundheitswesen 2019: 1–6, Projektnummer: F 2283.

Pighi M, Pontoni G, Sinisi A, Ferrari S, Mattei G, Pingani L, Simoni E, Galeazzi GM: Use and propensity to use substances as cognitive enhancers in Italian medical students. Brain Sciences 2018; 197.

Selinger L, Brähler E: Psychische Gesundheit von Studierenden der Medizin – Eine empirische Untersuchung. Psychotherapeut 2007; 52: 280–286.

Smith BW, Dalen J, Wiggins K, Tooley E, Christopher P, Bernard J: The brief resilience scale: assessing the ability to bounce back. Int J Behav Med 2008; 15: 194–200.

Spector PE, Zapf D, Chen PY, Frese M: Why negative affectivity should not be controlled in job stress research: don‘t throw out the baby with the bath water. J Organiz Behav 2000; 21, 79–95.

Steiner-Hofbauer V, Holzinger A: How to cope with the challenges of medical education? Stress, depression, and coping in undergraduate medical students. Acad Psychiatry 2020; 44: 380–387.

Wolff W, Brand R, Baumgarten F, Lösel J, Ziegler M: Modeling students’ instrumental (mis-) use of substances to enhance cognitive performance: Neuroenhancement in the light of job demands-resources theory. Biopsychosoc Med 2014; 8: 12.

Kontakt

Dr. rer. medic. Petra Gaum

Institut für Arbeits-,Sozial- und Umweltmedizin
RWTH Aachen University
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
pgaum@ukaachen.de

Abb. 3: Standardisierte Regressionskoeffizienten zu Hypothese 2 (H2) und Forschungsfrage 1 (F1) jeweils für pharmakologisches
Neuroenhancement (PN) zur Leistungssteigerung (a) und Stressreduktion (b)
Fig. 3: Standardised regression coefficients in hypothesis 2 (H2) and research question 1 (F1) for pharmacological neuroenhancement (PN) for performance improvement (a) and stress reduction (b) respectively