Die Betriebsarztgruppe Munster/Hannover betreut insgesamt 6355 Mitarbeitende aus allen Statusgruppen (Soldaten, Beamte, Angestellte) mit einer Stundenzuweisung von 4509 Stunden/Jahr an acht Standorten im In- und Ausland. Munster als größter Heeresstandort der Bundeswehr mit den Truppenübungsplätzen Munster und Bergen bringt viel Kontakt zu gepanzerten Fahrzeugen, aber Arbeitsmedizin im Heer ist mehr als nur Panzer. Das Portfolio beinhaltet auch Bereiche, die bei der Bundeswehr nicht unbedingt erwartet werden.
Der Soldatenberuf ist eine duale Profession, die sich aus einer militärischen Komponente und einer Spezialisierung zusammensetzt. Die Besonderheit der Dualität mündet in sehr speziellen arbeitsmedizinischen Wechselwirkungen, welche hier am Beispiel der Deutschen Marine gezeigt werden sollen.
Die Luftwaffe, eine von vier Teilstreitkräften der Bundeswehr, bietet ihren Angehörigen ein weites Spektrum an beruflichen Tätigkeiten. Die Betriebsärztin/der Betriebsarzt eines fliegenden Verbandes, wie dem Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“, erhält somit zahlreiche und unterschiedliche Einblicke in die Besonderheiten und Herausforderungen des Dienstbetriebs und hat gleichzeitig auf eine gute arbeitsmedizinische Betreuung einer/s jeden Einzelnen hinzuwirken.
Betriebsmedizinerinnen und -mediziner in der Bundeswehr müssen kreativ, flexibel und empathisch für das eingesetzte Personal sein, ihr Auftrag lautet kurz gesagt: Gesunderhaltung des Personals. Denn nur gesundes Personal ist auch zukünftig einsatzbereit.
Medienberichten zufolge plant der Bundesminister der Verteidigung die Auflösung des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr mit einem Inspekteur an der Spitze. Der bis jetzt eigenständige Zentrale Sanitätsdienst soll aufgespalten und Teile in ein nicht ärztlich geführtes Unterstützungskommando sowie andere Teile ins Heer verlagert werden, hieß es in einer Pressemitteilung der Landesärztekammer Hessen.
Das Bundesgesundheitsministerium hat die Bundeswehr einem Bericht zufolge um logistische Hilfe bei der Vorbereitung der Impfungen gegen das Coronavirus gebeten, schreibt das Deutsche Ärzteblatt.
Arbeitsmedizinische Betreuung Das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) stellt mit knapp einer Viertel Millionen Beschäftigten einen der größten Arbeitgeber im öffentlichen Dienst dar. Insbesondere der militärische Teil dieser Beschäftigten, die Berufsgruppe der Soldaten stellen aus betriebsärztlicher Sicht aufgrund der großen Bandbreite der unterschiedlichen Arbeitsplätze mit den damit verbundenen Belastungen und Beanspruchungen eine besondere Gruppe dar. Die darüber hinaus bestehenden arbeitsbedingten Belastungen und Beanspruchungen durch die weltweiten Einsätze und durch Auslandsdienststellen erweitern die Bandbreite, aber auch die Herausforderung für die betriebsärztliche Versorgung, die in Deutschland durch hauptamtliche militärische Arbeitsmediziner und Betriebsärzte sowie durch zivile betriebsärztliche Vertragspartner sichergestellt wird. Stefan Sammito, Oliver Terborg und Jürgen Hepke
Auslandseinsätze der Bundeswehr aus reisemedizinischer Sicht
Die Auslandseinsätze der Bundeswehr sind aus reisemedizinischer Sicht eine große Herausforderung. Soldaten werden auf Grundlage einer Entscheidung der Volksvertreter entsandt...