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Prof. Dr. med. Klaus Norpoth verstorben

Prof. Dr. med. Klaus Norpoth ist im Januar 2022 kurz vor Erreichen seines 92. Lebensjahres verstorben.

Seine wissenschaftliche Laufbahn begann er am Institut für Physiologische Chemie der Universität Münster. Danach wechselte er an das Institut für Staublungenforschung und Arbeitsmedizin in Münster, ab 1973 war er dort der kommissarische Leiter.

1981 wurde er C4-Professor am Institut für Hygiene und Arbeitsmedizin der damaligen Gesamthochschule Essen und vertrat die Fächer Arbeits­medizin, Sozialmedizin, Hygiene und Medizinische Soziologie in der Lehre. Unter seiner Ägide wurde das Institut eines der Drittmittel-stärksten des Universitätsklinikums Essen.

Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt war die Beschäftigung mit kreberzeugenden Arbeitsstoffen, deren Metabolismus sowie Testverfahren zu ihrer Beurteilung. Prof. Norpoth war ein Wegbereiter des Biologischen Monitoring und der Anwendung von Biomarkern in der Arbeitsmedizin.

Auch berufspolitisch war er aktiv. Er war

  • Mitglied im Präsidium des Deutschen Hochschulverbandes,
  • Dekan an der Universität Münster,
  • Mitglied des Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin,
  • Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Krebsgefährdung am Arbeitsplatz“ der großen Krebskonferenz der Bundesregierung,
  • Mitglied in der Sektion „Berufskrankheiten“ des ärztlichen Sachverständigenbeirats des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung,
  • Mitglied der Senatskommission der DFG zur Beurteilung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe und
  • Leiter der Arbeitsgruppe „Aufstellung von MAK-Werten“.
  • Schon vor dem Medizinstudium hatte er Theologie studiert, später parallel zur Medizin auch Psychologie. Er war in sozialwissenschaftlichen und ethischen Fragestellungen engagiert. Professor Norpoth war umfassend gebildet und konnte auf Basis seines breiten Wissens akut zu Fragen vielerlei Couleur qualifiziert Stellung nehmen, immer in freier Rede und mit geschliffenen Formulierungen. Er sprach Differenzen offen an und lag meist mit seinen Argumenten richtig. Dies verschaffte ihm breite Anerkennung – nicht zuletzt auch bei Betriebsärztinnen und -ärzten, zu denen er oft den Austausch suchte. Er hat bis ins hohe Alter viele Fachgutachten erstattet, insbesondere zu Berufskrebserkrankungen.

    Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war er ein Lehrer, der zu wissenschaftlicher Arbeit ermunterte, aber auch die persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden beförderte.

    Sein Lehrbuch „Einführung in die Arbeitsmedizin“ setzte neue Schwerpunkte in der Arbeitsmedizin. Er betreute viele Doktorandinnen und Doktoranden und führte mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Habilitation.

    Für seine arbeitsmedizinischen Aktivitäten wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

    Mit Prof. Norpoth ist eine große Persönlichkeit der deutschen Arbeitsmedizin von uns gegangen.

    Prof. Dr. W. Popp, Dortmund

    Das PDF dient ausschließlich dem persönlichen Gebrauch! - Weitergehende Rechte bitte anfragen unter: nutzungsrechte@asu-arbeitsmedizin.com.

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