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Unfallrisiko bei der Arbeit 2024 erneut zurückgegangen

Das PDF dient ausschließlich dem persönlichen Gebrauch! - Weitergehende Rechte bitte anfragen unter: nutzungsrechte@asu-arbeitsmedizin.com.

Insgesamt ereigneten sich im vergangenen Jahr 712.257 meldepflichtige Arbeitsunfälle (–3,8 %) sowie 168.648 meldepflichtige Wegeunfälle (–6,0 %), also Unfälle von der und zur Arbeit. 307 Versicherte verloren aufgrund eines Arbeitsunfalls ihr Leben, 214 aufgrund eines Wegeunfalls. 12.821 Versicherte erhielten 2024 erstmals eine Rente aufgrund eines Arbeits- oder Wegeunfalls.

„Der Rückgang des Unfallrisikos zeigt sich über fast alle Branchen hinweg“, sagt die stv. DGUV-Hauptgeschäftsführerin Dr. Edlyn Höller. „Das hohe Niveau von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit bleibt damit unverändert.“ Gleichzeitig warnt Höller davor, die positive Entwicklung der Unfallzahlen als selbstverständlich anzusehen. „Sinkende Unfallzahlen fallen nicht vom Himmel. Sie sind das Ergebnis des Engagements der Unternehmen und Beschäftigten für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen. Wir alle sind gut beraten, in diesem Engagement nicht nachzulassen. Der Fach­kräftemangel wird sich in den kommenden Jahren weiter zuspitzen. Mehr denn je sollten wir daher Maßnahmen, um unfall- und erkrankungsbedingte Ausfallzeiten oder Frühverrentungen zu verringern, nicht als Bürokratie verstehen, sondern als Investitionen,
von denen alle Seiten profitieren.“

Berufskrankheiten gehen erneut stark zurück

Das Abklingen der Pandemie bestimmte auch 2024 das Berufskrankheiten-Geschehen. Berufsgenossenschaften und Unfallkassen erhielten 2024 insgesamt 90.749 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit (–38 % gegenüber dem Vorjahr). Diese Zahl näherte sich damit weiter dem Wert vor der Pandemie an.

In 26.821 Fällen wurde eine Berufskrankheit anerkannt, ein Rückgang um rund 63 % im Vergleich zu 2023. 5190 Versicherte erhielten im vergangenen Jahr erstmals eine Rente aufgrund einer Berufskrankheit – ein Anstieg um über 8 % gegenüber 2023. Grund hierfür waren vor allem die Folgen von Erkrankungen an COVID-19.

1888 Versicherte verstarben 2024 infolge einer Berufskrankheit, ein Rückgang von über 10 %. Die Mehrzahl der Todesfälle ging auf Erkrankungen durch Asbest zurück.

Relative Beitragsbelastung geht leicht zurück

Die gewerblichen Berufsgenossenschaften und die Unfallkassen finanzieren sich durch die Beiträge der Unternehmer. Sie erzielen dabei keine Gewinne. Berechnungsgrund­lage für die Beiträge sind der Finanzbedarf, die Arbeitsentgelte der Versicherten sowie – bei den Berufsgenossenschaften – die Gefahrklassen.

Der Betrag, den die Berufsgenossenschaften auf die versicherten Unternehmen umlegen, heißt Umlagesoll. Dieses Umlagesoll belief sich im vergangenen Jahr auf 14,33 Mrd. Euro. Damit lag es rund 2,6 % höher als im Vorjahr. Trotz dieses Anstiegs ging der durchschnittliche Beitragssatz zur Berufsgenossenschaft von 1,12 Euro auf 1,09 Euro je 100 Euro Lohnsumme zurück. Grund hierfür war ein weiterer Anstieg des beitragspflichtigen Entgelts in der gewerblichen Wirtschaft auf über 1,3 Billionen Euro.

Für den Umlagebeitrag der Unfallkassen haben die Unternehmen in öffentlichem Eigentum und die öffentlichen Haushalte insgesamt 2,03 Mrd. Euro aufgebracht. Damit stieg der Betrag im Berichtsjahr um 6,4 %.

Aufwendungen für Leistungen steigen

Die Aufwendungen der Unfallversicherungsträger für Leistungen stiegen 2024 um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr. Der größte Teil davon entfiel auf Leistungen für Versicherungsfälle. Diese beliefen sich auf rund 12,3 Mrd. Euro. Die Kosten für Heilbehandlung und Rehabilitation stiegen dabei um 3,7 % auf 5,9 Mrd. Euro, die Kosten für die finanzielle Entschädigung von Versicherten um 2,2 % auf 6,4 Mrd. Euro. 1,5 Mrd. Euro investierten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen in Leistungen der Prävention wie Aufsicht, Beratung und Qualifizierung, 7,3 % mehr als 2023.

In Folge von Tarifabschlüssen stiegen die Verwaltungskosten um 6,6 % auf 1,8 Mrd. Euro. Höller: „Die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung sind personalintensiv, aber dieses Geld ist gut angelegt. Unsere Beratungs- und Bildungsangebote tragen dazu bei, das hohe Niveau von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu erhalten. Mit dem Rehamanagement unterstützen wir unsere Versicherten bei der Rückkehr ins Arbeitsleben, womit den Unternehmen wertvolle Arbeitskraft erhalten bleibt.“

Quelle:DGUV