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Vom klassischen Arbeitsschutz zum Präventions-Setting Betrieb

Krebs im Betrieb

Während der Industrialisierung ging von Dampfkessel-Explosionen der Schrecken eines bis dahin ungeahnten tech-nisch-industriellen Zerstörungspotenzials aus. Die daraufhin entstandenen Dampfkessel-Überwachungs- und Revisions-Vereine (DÜV) und der Arbeiterschutz entwickelten sich in vergleichsweise kurzer Zeit zum Arbeitsschutz für alle Beschäftigten, der fortan nicht nur solche dramatischen Unfälle verhüten sollte.

Heutzutage steht auch der Schutz vor cancerogenen, mutagenen und reproduktionstoxischen (CMR) Gefahrstoffen im Fokus des modernen Arbeitsschutzes. Natürlich darf kein Arbeitnehmer durch Gefahrstoffe am Arbeitsplatz, wie beispielsweise Asbest, dem Risiko einer späteren Krebserkrankung ausgesetzt sein. Das ist Krebsprävention als Thema des klassischen Arbeitsschutzes.

Im Rahmen eines modernen Betrieblichen Gesundheitsmanagements kann Krebsprävention eine ganz andere Dimension erlangen. Der Betrieb als Setting für Präven-tion im Sinne der Ottawa-Charta: „Gesund-heit wird von Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt: dort wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben“

Der Betrieb als Krebspräventions- Setting sollte genutzt werden!

Krebserkrankungen stehen zwar an der zweiten Stelle der Todesursachen und jeder ängstigt sich wohl mehr vor Krebs als vor einem Herzinfarkt (Krebs: 26,2 % der Todesursachen gegenüber 41,1 % durch Krankheiten des Kreislaufsystems). Die In-anspruchnahme von Krebsfrüherkennungs-maßnahmen muss aber noch besser werden. Krebs steigt zwar im Rahmen des demografischen Wandels an, jedoch steigen die Überlebensaussichten zurzeit ebenfalls durch verbesserte Therapien an, besonders bei frühzeitiger Erkennung. Gerade in den Betrieben können viele Menschen erreicht werden, die ansonsten (noch) keinen Kontakt zum Gesundheitssystem und seinen Präventionsangeboten haben, vor allem jüngere Männer und Menschen mit Migrationshintergrund.

Dafür benötigen die Betriebsärzte und alle anderen innerbetrieblichen Präventionsberater einprägsame Erklärungsmuster. In diesem Heft stellen wir Ihnen das „Eisbergmodell“ vor. Spezielle Präventionsangebote für Männer und die dafür nötige gender-spezifische Ansprache werden im darauf folgenden Beitrag thematisiert. Danach lernen Sie das große Angebot betrieb-licher Präventions-Modelle der Krebsgesellschaft NRW kennen. Die „Best Practice“ Beispiele bieten Anregung für Ihre Initiativen: „Pink Ribbon“ beschreibt ein österreichisches Projekt, „Du bist wichtig“ ein deutsches Modell zur Implementierung von Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen innerhalb dezentraler Konzernstrukturen. Wie Testimonials und moderne Screening-Angebote die Akzeptanz solcher Programme innerhalb der Belegschaft steigern können, zeigt ein weiteres betriebliches Konzept zur Darmkrebsprävention. Das Beispiel einer Betriebskrankenkasse zeigt uns, wie erfolgreich engagierte Akteure Krebsprävention im Betrieb vorantreiben können. Welche Handlungsfelder im Präventions-Setting Betrieb sich den Betriebsärzten in Zukunft eröffnen können, beschreibt der Kommentar zum Koalitionsvertrag.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Ihre Ulrike Hein-Rusinek

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