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Robert-Koch-Institut hält Covid-19-Pandemie für möglich

Die Experten schreiben auch, dass ein Aufeinandertreffen mit einem Infizierten für Menschen in Deutschland derzeit sehr unwahrscheinlich sei. Die Einschätzung könne sich aber jederzeit ändern. Die Situation entwickle sich sehr dynamisch und müsse ernst genommen werden.

Aktuell empfehle man eine Strategie der Eindämmung, erklärte das RKI. Versucht werde, Infizierte möglichst früh zu erkennen. Deren Kontaktpersonen sollen vorsichtshalber 14 Tage in Quarantäne verbringen. Selbst wenn nicht alle Erkrankten und ihre Kontakte rechtzeitig gefunden würden, bewirkten diese Schritte eine verlangsamte Ausbreitung des Erregers in der Bevölkerung, hieß es. Ziel sei es, Zeit zu gewinnen etwa für Vorbereitungen und um mehr über das Virus zu erfahren. Möglichst vermieden werden soll demnach, dass eine Covid-19- und die derzeit auch in Deutschland lau­fende Grippewelle zusammenfallen.

Dies könne zu „maximaler Belastung“ der medizinischen Versorgung führen, wird befürchtet. Das RKI verweist darüber hinaus auf viele noch offene Fragen. So hingen die Auswirkungen einer möglichen Ausbreitung auf die Bevölkerung hierzulande von verschiedenen Faktoren ab, die aktuell noch nicht einzuschätzen seien.

Spahn: EU muss mehr tun

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eine stärkere finanzielle Beteiligung der Europäischen Union (EU) am Kampf gegen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 gefordert. Zudem mahnte er vor dem Treffen der EU-Gesundheitsminister in Brüssel ein gemeinsames Vorgehen an. Er wünsche sich eine Einigung auf Mittel aus dem EU-Haushalt zur Forschung im Kampf gegen das Virus, sagte Spahn nach einer Unterrichtung des Gesundheitsausschusses des Bundestags. In der EU wolle er zudem erreichen, „dass wir uns darauf verständigen, dass wir abgestimmt vorgehen“. Spahn wies darauf hin, dass „ganz abgestimmt“ schon nicht mehr möglich sei, „weil einzelne Länder den ganzen Flugverkehr zu China ja schon eingestellt haben, etwa Italien“.

Für Deutschland gelte: Bei ankommenden Direktflügen müssten die Piloten vor der Landung eine Meldung an den Tower machen, ob es Passagiere mit Symptomen an Bord gebe oder nicht. Außerdem gelte, dass die Information hinterlassen werden müsse, wo sich die Passagiere 30 Tage nach Ankunft aufhalten. „Alle darüber hinausgehende Maßnahmen müssten erst einmal in Deutschland und idealerweise in Europa abgestimmt werden.“

Nicht mehr im Normalmodus

Der Minister machte deutlich, dass eine Ausweitung der regional begrenzten Epidemie zu einer weltweiten Pandemie möglich sei. Ohne Zweifel nicht ausgeschlossen werden könne auch, dass sich die Zahl der bisher 16 Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland noch erhöhe. „Wir sind schon länger nicht mehr im Normalmodus, schon allein, um wachsam zu sein, um gut vorbereitet zu sein“, sagte Spahn. Die Behörden stünden täglich, manchmal stündlich mit Telefonkonferenzen in Kontakt deutschlandweit und international.

Die Fraktion der Europäischen Volkspartei im Europaparlament (EVP) haben sich ebenfalls für eine einheitliche Reaktion der EU auf das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 stark gemacht. In den einzelnen Mitgliedsstaaten gebe es unterschiedliche Herangehensweisen, kritisierte der Vorsitzende der EVP-Fraktion, Manfred Weber, in Straßburg. Die EU müsse endlich eine gemeinsame Strategie haben. Die Fraktion schlug vor, dass alle Reisenden bei der Einreise in die Europäische Union einen Fragebogen ausfüllen müssen, um einer weiteren Verbreitung des Virus besser vorbeugen zu können.

Ärzte opfern sich auf

Seit Wochen betreuen Ärzte und Pfleger die Patienten, ohne über ausreichende Schutzanzüge und Atemschutzmasken zu verfügen.
Viele Mediziner und Pfleger auf den Isolierstationen tragen bis zu neun Stunden lang ihre Schutzkleidung, obwohl sie eigentlich alle vier Stunden lang gewechselt werden müsste. Zwar wurden Produktion und Import von Masken und Schutzanzügen inzwischen deutlich erhöht, doch helfe das laut der Ärzte vor Ort nur wenig.

Quelle: DÄBl-Online

Meldungen in Kürze

Coronavirus in China

Die Ausbreitung des Coronavirus in China und anderen Ländern (Korea, Thailand) wirft auch für Unternehmen viele Fragen bezüglich der Entsendung von Beschäftigten in die betroffenen Gebiete auf. Das
Robert Koch-Institut bietet aktuell eine Website zum Thema Coronavirus und Reisen nach China:

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