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Digitalisierung der sicherheitstechnischen und arbeitsmedizinischen Betreuung

Die Digitalisierung unserer Gesellschaft schreitet immer weiter voran. Sie hält auch Einzug in die sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuung. Bei dem Einsatz ergeben sich diverse Fragestellungen die beispielhaft angesprochen werden.

Die Einführung einer integrierten Softwarelösung aber auch die Weiterentwicklung vorhandener Anwendungen stellen für den Dienst eine Herausforderung dar. Digitale Anwendungen beeinflussen die Arbeit des Dienstes während ihrer Nutzung, die grundsätzlich auf mehrere Jahre angelegt ist. Vor diesem Hintergrund wurden von Bianca Hillesheimer und mir einige wesentliche Schritte zur Vorgehensweise beschrieben, die bei einer erfolgreichen Einführung zu bedenken sind.

Die Corona-Pandemie hat die Beratenden für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit stark herausgefordert. Dies hat es aber auch ermöglicht den Arbeits- und Gesundheitsschutz in den Unternehmen sichtbarer zu machen. Katrin Zittlau hat dies aufgegriffen und stellt diverse Aspekte auch zur Dynamisierung der Arbeitswelt durch Digitalisierung dar. Diesen Wandlungsprozess der Arbeit, der durch Corona beschleunigt wurde, muss auch durch die Arbeitsmedizin und die Arbeitssicherheit begleitet werden. Hier sind Flexibilität, Nutzen moderner digitaler Technologien zur Information und Kommunikation, die Optimierung der eigenen Skills aber auch immer das adressatengerechte Angebot gefragt. In diesem Zusammenhang wird auch die Notwendigkeit eines umfassenden Beratungsansatzes angesprochen und Ansatzpunkte hierfür vorgestellt.

Die sozialen Medien prägen immer stärker unser gesellschaftliches Leben. Sie machen auch vor der arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Betreuung keinen Halt. Daniel Limmert stellt Instrumente und Möglichkeiten vor, die von uns als Akteuren genutzt werden können. Bei der Nutzung sind die Themen des Datenschutzes und des Urheberrechtes durch die publizierenden Personen zu beachten. Die Nutzenden sollten insbesondere bei Veröffentlichungen von besonderen Neuerungen aus unbekannten und nicht verifizierten Quellen, eine gesunde Skepsis haben. Er macht aber auch deutlich, dass Social Media den direkten persönlichen Kontakt nicht vollständig ersetzen kann.

In einem Interview mit Ulf-Joachim Schappmann werden konkrete Anwendungsbeispiele von Softwaretools aus dem Bereich der Gefahrstoffe als Möglichkeiten der Unterstützung der arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Betreuung vorgestellt. Es wird deutlich, dass geeignete Datenbanken mit Informationen zu den Stoffen schon seit vielen Jahren bestehen, deren Pflege heute aber wesentlich einfacher geworden ist. Wichtig ist für eine gute Betreuung, dass die digitalen Tools als Werkzeuge verstanden werden und nur dann nutzbringend eingesetzt werden können, wenn sie zu dem betreuten Unternehmen passen, die Daten für Unternehmen aufbereitet und durch die Fachleute in einen Gesamtzusammenhang gestellt werden.

In den Arztpraxen sind digitale Unterstützungssysteme etabliert. Bei der Weiterentwicklung der Nutzung wird gerne auf die bewährten Systeme und Strukturen zurückgegriffen ohne deren Eignung für die zusätzlichen Anwendungen und Funktionen zu prüfen. Marion Steiner zeigt anhand von praktischen Beispielen mögliche Fallstricke auf und stellt praktische Lösungsansätze vor. Hier werden beispielhaft die datenschutzrelevanten Aspekte bei der Nutzung mobiler Endgeräte, Faxen oder Mails und der Datenaustausch mit Dritten angesprochen. Die immer beliebter werdenden Videokonferenzen und Telekonsultationen aber auch die Chancen und Risiken beim Einsatz von Cloudgestützten Praxissystemen werden thematisiert.

Es ist festzustellen, dass der Einsatz digitaler Unterstützung sich immer stärker etabliert. Hierbei ist es wesentlich, dass die Hilfsprozesse störungsfrei und datengesichert im Hintergrund abgewickelt werden und dort wo Entscheidungen getroffen werden müssen, diese nicht maschinell erfolgen, sondern durch die menschliche Expertise autorisiert werden.

Ich wünsche den Leserinnen und Lesern eine interessante Lektüre und viele neue Anregungen.

Karlheinz Kalenberg

Geschäftsführer des VDSI – Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit e.V.

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