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Personalia

Professor Dr. Dr. Hermann M. Bolt zum 80. Geburtstag

1943 in Kirchen geboren, wuchs Professor Bolt mit fünf Geschwistern auf. Nach dem Studium der Medizin in Köln und der Biochemie in Tübingen promovierte er zum Dr. med. und zum Dr. rer. nat. und arbeitete erst als wissenschaftlicher Assistent, später dann als Universitätsdozent am Institut für Toxikologie der Universität Tübingen bei Prof. Dr. H. Remmer, wo er sich 1974 zunächst für Biochemische Pharmakologie, später erweitert in Pharmakologie und Toxikologie, habilitierte. Im Jahr 1979 wurde er als Universitäts-Professor und Leiter der Abteilung Toxikologie des Pharmakologischen Instituts an die Universität Mainz berufen. Ab 1982 war Prof. Bolt dann Universitäts-Professor und Direktor der Abteilung Toxikologie und Arbeitsmedizin des Instituts für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund (seit 1. Januar
2009 Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der Technischen Universität Dortmund), dessen Direktor er von 1997 bis zu seiner Emeritierung im Frühjahr 2008 war.

Als Wissenschaftler und Arzt forschte Prof. Bolt, förderte den Nachwuchs und stellte seine Expertise durch eine vielfältige Gremienarbeit sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene zur Verfügung, so dass dieses Wissen in politisches Handeln umgesetzt werden konnte. So war er unter anderem im Ausschuss für Gefahrstoffe, in dem von der Europäischen Union eingerichteten Scientific Committee on Occupational Exposure Limits, in der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft und im Wissenschaftlichen Beirat des Bundesinstituts für Risikobewertung tätig. Ganz besonders ist hier sein außerordentliches Engagement in der Ständigen Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe (sog. MAK-Kommission) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 1979 und besonders in deren Arbeitsgruppe „Beurteilungswerte in biologischem Material (BAT-Gruppe)“ seit der Gründung dieser Arbeitsgruppe zu nennen, wo er etwa 50 Begründungen und Addenda für Beurteilungswerte in biologischem Material selbst (mit)erstellte, die auf Deutsch und Englisch publiziert wurden, eine Vielzahl von BAT-Begründungen redaktionell bearbeitete und an der Diskussion unzähliger MAK-Begründungen maßgeblich beteiligt war.

Zur Verbreitung des Wissens trug er zudem als jahrzehntelanger Editor-in-Chief der Archives of Toxicology, als Cooperating Editor der International Archives of Occupational and Environmental Health, als Associate Editor des Journal of Biochemical Toxicology sowie in den Editorial Boards zahlreicher weiterer internationaler Journals bei.

In verschiedenen wissenschaftlichen Gesellschaften war er ehrenamtlich im Vorstand tätig, unter anderem in der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin, der Deutschen Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie und bei EUROTOX (u. a. als Präsident).

Zahlreiche Ehrungen wurden Prof. Bolt im Laufe der Jahre zuteil. So wurde ihm unter anderem im Jahr 2000 das Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Als internationalen Anerkennungspreis für seine Forschungen auf dem Gebiet der Toxikologie bekam er 2001 den EUROTOX Merit Award. Die Verleihung der Joseph-Rutenfranz-Me­daille der DGAUM an Prof. Bolt im Jahr 2006 erfolgte „in Anerkennung seiner Verdienste um die Arbeitsphysiologie“, die Franz-Koelsch-Medaille wurde ihm 2018 für seine besonderen Leistungen auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin verliehen. Professor Bolt erhielt die Ehrenprofessur der Medizinischen Tongji-Universität in Wuhan (China) und wurde 2020 Ehrenmitglied der „Deutschen Gesellschaft für Toxikologie (GT)“.

Eine Würdigung von Prof. Bolt wäre ohne Hinweis auf seine kulinarischen und kulturellen Interessen sowie seine Kunstfertigkeit, diese mit den wissenschaftlichen Verpflichtungen zu verbinden, unvollständig. Erwähnt seien hier nur Konzert- und Theaterbesuche am Vorabend der MAK-Sitzungen, die Besuche auf dem „Berg“ in Erlangen nach den BAT-Redaktionssitzungen oder die musikalische Gestaltung der Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen der MAK-Kommission 2015 am Comer See. Wie bei den wissenschaftlichen Sitzungen ist auch bei solchen Anlässen die Gesellschaft von Prof. Bolt mit seinem großen Erfahrungsschatz, dem Blick für das Wesentliche und seinem feinsinnigen Humor stets ein Gewinn für alle Anwesenden.

Lieber Herr Professor Bolt, wir gratulieren Ihnen sehr herzlich zu Ihrem 80. Geburtstag und wünschen Ihnen und Ihrer lieben Frau alles erdenklich Gute, besonders natürlich Gesundheit! Wir danken Ihnen für Ihr vielfältiges Engagement, insbesondere auch für die BAT-Arbeitsgruppe, und hoffen, dass wir noch viele Jahre auf Sie und Ihre wissenschaftliche, kulinarische und kulturelle Expertise zählen können!

Wobbeke Weistenhöfer, Hans Drexler, Klaus Golka und Ernst Hallier

Arbeitsgruppe „Beurteilungswerte in biologischem Material“ der Ständigen Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe der DFG

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