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BfR-Workshop zum Einsatz von Visualisierungen in der Risikokommunikation

Ob Verunreinigungen von Lebensmitteln, elektromagnetische Strahlung oder Brustkrebs-Früherkennung – Menschen werden im Alltag mit vielen und mitunter komplizierten Gesundheitsthemen konfrontiert. Die bildliche Darstellung (Visualisierung) etwa von bestimmten gesundheitlichen Risiken kann helfen, Informationen besser zu erfassen. Dennoch ist weitere Forschung zur Wirkung visueller Mittel nötig, um diese effektiv in der Risikokommunikation einsetzen zu können.

Dies diskutierten Fachleute bei einem internationalen Workshop, der am 25. und 26. November 2019 am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin stattfand. Ein weiteres Diskussionsthema: Ein Austausch über (wahrgenommene) Risiken kann das gegenseitige Verständnis von Fachleuten und Laien vertiefen. Auch hier können Visualisierungen eine wichtige Rolle spielen. Fachleute aus verschiedenen internationalen Organisationen und Universitäten präsentierten und diskutierten über das Thema Kommunikation und Visualisierung von gesundheitlichen Risiken. So zeigten Ergebnisse einer neuen Studie des Instituts für öffentliche Gesundheit und Umwelt der Universität Amsterdam, dass Laien der Unterschied zwischen „Gefahr“ und „Risiko“ in einigen Themenbereichen bekannt ist. Laien
wissen, dass die Dauer und Stärke, mit der man einer Gefahr ausgesetzt ist, eine relevante Messgröße für die Risikocharakterisierung ist. Allerdings wird diese Erkenntnis selten für die individuelle Risikobewertung genutzt. Wie wichtig es für die Dialogführung ist, die Informationsbedürfnisse und Themenschwerpunkte verschiedener Akteure zu kennen, zeigte eine weitere Studie der Universität Amsterdam. So steht bei der Intensivtierhaltung nicht für jeden die Gesundheit von Mensch und Tier als Gesprächsthema im Vordergrund. So genannte „versteckte Befürchtungen“, wie zum Beispiel die starke Geruchsbelästigung, sind häufig relevantere Faktoren, die zu einer erhöhten Besorgnis beitragen. Ohne deren Kenntnis ist eine effective Beteiligung der Akteure an Risikoentscheidungen nur schwer möglich.

Die grafische Visualisierung von Daten oder Risikoszenarien ist hilfreich, um Texte, Wahrscheinlichkeiten oder Proportionen besser zu verstehen. Dies zeigen themenspezifische Studienergebnisse der Universität Leeds. Mit der Entwicklung von Visua­lisierungsformaten sollte jedoch stets eine Prüfung auf Verständnis und Gebrauchstauglichkeit mit den Rezipienten einhergehen. Fehlinterpretationen könnten zu einem neuen Risikoverhalten führen.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

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