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Rezensionen

Das Betriebliche Eingliederungsmanagement ist ein hoch komplexes Verfahren, das neben personal- und sozialrechtlichen Kenntnissen bei den Akteuren auch Empathie, Kommunikationsstärke sowie medizinisches Basiswissen erfordert. Da viele Betriebsvereinbarungen zu diesem Thema bisher ohne die Expertise eines Betriebs- und Werksarztes auskommen, die medizinischen Aspekte einschließlich einer professionellen individuellen Leistungseinschätzung in vielen Eingliederungen aber eine zentrale Rolle spielen, hat sich der Allgemein- und Arbeitsmediziner Dr. med. Martin Albrod dieser Problematik angenommen und für medizinische Laien Grundwissen und Erfahrungen in kompakter Form zusammengetragen.

Einleitend führt der Autor gut verständlich in die rechtlichen Grund- und Rahmen­bedingungen ein und setzt sich mit Begriffen wie Arbeitsunfähigkeit, Krankheit, krankheitsbedingten Ursachen und leistungsgerechten Arbeitsanforderungen auseinander. Dabei unterstützen einprägsame Leitsätze, Abbildungen und Beispiele die Darstellung. Anhand der Wechselwirkungen im biopsychosozialen Modell fordert er die ganzheitliche Sicht auf den erkrankten Menschen und warnt nachdrücklich vor der Überbewertung einer Diagnose.

Dies vertieft Albrod dann im „speziellen“ Teil seines Buchs: Mit Körperteil- und Organbezug zur raschen Orientierung informiert er laienorientiert, (nennt dazu auch weiterführende solide Informationsquellen im Internet), greift typische „BEM-Aspekte“ der Erkrankung auf und unterstreicht mit ausführlichen Praxisbeispielen die Herangehensweise im Einzelfall.

Im Anhang sind dem Buch Checklisten beigefügt, die die krankheitstypischen Aspekte des BEM in einem systematischen Umfang abbilden, der dem begrenzten Bedarf der betrieblichen Akteure entspricht.

Der Autor kann und will mit dem Überblick die professionelle Beratung durch Betriebsärzte nicht ersetzen, liefert aber für die systematische Vorbereitung der individuellen BEM-Fragestellungen wertvolle Hinweise für die beteiligten Laien mit dem Ziel, den Blick nicht auf die Diagnose einzuengen, sondern die erkrankten Menschen ganzheitlich und individuell verhaltenspräventiv zu beraten und zu betreuen.

Der Handlungsleitfaden kann in BEM-Runden ohne medizinische Expertise besonders für Personalverantwortliche sowie Betriebs- und Personalräte die Herangehensweise erleichtern und die Maßnahmen mit seiner gut nachvollziehbaren Systematik zum Erfolg führen.

Hanns Wildgans, München

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