Laktatbestimmungen zur arbeits- und sozialmedizinischen Abschätzung des körperlichen Restleistungsvermögens bei Patienten mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen

Einleitung und Ziele: In der arbeits- und
sozialmedizinischen Leistungsbeurteilung
stellt der spiroergometrisch ermittelte Respiratorische
Quotient (RQ) ein gebräuchliches
Instrument zur Abschätzung der Leistungsfähigkeit
dar. In der vorliegenden Studie
sollte geprüft werden, ob sich auch die in der
Sportmedizin übliche Laktatbestimmung für
eine Abschätzung der Leistungsminderung
bei Kranken validieren lässt.

Methoden: An insgesamt 744 Patienten mit
Erkrankungen, meist der Lunge und Atemwege,
wurde bei einer Belastungsuntersuchung
mittels Spiroergometrie sowohl die
respiratorische (RQ = 1) als auch die metabolische
(Laktat = 4 mmol/L) anaerobe Schwelle
bestimmt.

Ergebnisse: Die Bruttoleistungsfähigkeit
lag zwischen 25 und 250 Watt, im Mittel bei
100 Watt. Etwa 40 % der Untersuchten überschritten
sowohl die respiratorische als auch
die metabolische Schwelle. Es ergaben sich
keine signifikanten Unterschiede zwischen
den Patientengruppen. Die respiratorische
Schwelle lag im Mittel etwa 25 Watt niedriger,
die Korrelation (r = 0,75) zeigte aber eine
befriedigende bis gute Übereinstimmung
beider Verfahren zur Bestimmung der Dauerbelastungsgrenze.

Diskussion und Schlussfolgerungen: Aufgrund
der möglichen Störgrößen bei der Bestimmung
sowohl der respiratorischen als
auch der metabolischen anaeroben Schwelle
ist daher die Bestimmung der Dauerleistungsgrenze
mit der Kombination beider Schwellen
als optimal anzusehen.