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Betriebliches Gesundheitsmanagement für Mitarbeiter mit Migräne

Initiative „Migräne muss in alle Köpfe“: Informationen für Arbeitgeber und Mitarbeiter

Migräne ist eine ernst zu nehmendeund ­häufige Erkrankung

Migräne ist eine schwere neurologische Erkrankung, von der allein in Deutschland zwischen 9,5 und 15,5 Mio. Menschen betroffen sind1–4. Mit rund 40 Jahren – also in der produktivsten Lebensphase – ist die Prävalenz am höchsten: 24,4 % für Frauen und 7,4 % für Männer5. Je nach Art der Migräne leiden die Betroffenen unter wiederkehrenden Attacken, die mit halbseitig pulsierenden Kopfschmerzen und typischerweise mit Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit einhergehen können. In der Akutphase einer Attacke sind die Beschwerden häufig so stark, dass sie zu einem kompletten Funktionsausfall ­führen.

Trotz Migräne am Arbeitsplatz: „Hauptsache anwesend“

Doch obwohl Migränepatienten einem erheblichen Leidensdruck ausgesetzt sind, wagen es viele nicht, mit Kollegen oder Vorgesetzten über ihre Erkrankung zu sprechen. Zu groß ist die Angst vor Stigmatisierung oder einem möglichen Arbeitsplatzverlust. Nach dem Motto „Hauptsache anwesend“ schleppen sich viele Betroffene an den Arbeitsplatz, können dort jedoch nicht die gewohnte Leistung erbringen6. „Migräne macht sich daher weniger in Absenzen bemerkbar, sondern eher im so genannten Präsentismus“, erläuterte Leonhard Schätz, Novartis, Basel.

Hoher Arbeitsausfall aufgrund ­Absentismus und Präsentismus

Während einer Migräneattacke gehen durchschnittlich 13 % der Arbeitszeit durch Absentismus (Arbeitsausfall) verloren und 48 % durch Präsentismus – also Anwesenheit mit reduzierter Arbeitsfähigkeit. Dies zeigte eine interna­tionale Befragung von über 6600 berufstätigen Betroffenen mit über vier Mi­gräne­tagen pro Monat4. Der Arbeitsausfall aufgrund von Migräne beläuft sich hierzulande auf geschätzte 143 Mio. Arbeitstage pro Jahr7.

Quelle: Novartis

Belastungen für Wirtschaft und Gesellschaft

Die sozioökonomischen Folgen der Krankheit verdeutlicht eine aktuelle Studie des WifOR-Instituts, Darmstadt2. Sie bezifferte das Potenzial, das mit Hilfe einer verbesserten Versorgung von Migränepatienten entstehen könnte, mit jährlich rund 100 Milliarden Euro. „Angesichts der Zahlen und der hohen Belastung der betroffenen Mitarbeiter* wird der Bedarf nach und das Potenzial von Arbeitgeber-initiierter Unterstützung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber mit Migräne deutlich,“ resümierte Schätz.

Quelle: Diener H-C, Gaul C, Kropp P et al.: Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne, S1-Leitlinie, 2018.  In: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.): Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien (abgerufen Oktober 2020)

Foto: Novartis

Quelle: Diener H-C, Gaul C, Kropp P et al.: Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne, S1-Leitlinie, 2018.
In: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.): Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien (abgerufen Oktober 2020)

Erfolgreiche Initiative „Migraine Care“

„Als wir begannen, uns mit dem Thema Migräne am Arbeitsplatz zu beschäftigten, haben wir erst gemerkt, wie groß die Offenheit, aber auch die Erwartung seitens der Mitarbeiter ist, dass sich endlich jemand dieses Themas annimmt“, berichtete Schätz. Schnell wurde klar, dass die Betroffenen am besten direkt an ihrem Arbeitsplatz zu erreichen seien. Daher entwickelte Novartis in der Schweiz in Zusammen­arbeit mit der Schweizer Kopfwehgesellschaft und führenden Experten aus den Bereichen Neurologie, Telemedizin und digitale Medizin das Programm „Migraine Care“, das auf zwei Säulen beruht: Einerseits mit Hilfe von Intra­net, Mailings oder Broschüren bei allen Mitarbeitern Verständnis zu schaffen und über die Krankheit aufzuklären; andererseits direkte und gezielte Unterstützung für die Betroffenen anhand individueller Tele-Coachings anzubieten.

Deutlich mehr migränefreie Tage

Der durchschlagende Erfolg zeigte sich in einer Studie mit 140 Teilnehmern: Nach sechs Monaten hatten sich die Beeinträchtigungen der betroffenen Mitarbeiter durchschnittlich um 54 % reduziert, nach neun Monaten sogar um 64 %8. Konkret bedeutet dies, dass die Teilnehmer pro Jahr 10,8 Arbeitstage weniger unter Migräne litten und 14,5 arbeitsfreie Tage ohne Migräne dazugewannen. Die Adhärenz war sehr gut: 69 % der Teilnehmer schlossen das Programm ab. Viele Teilnehmer berichteten von einem verbesserten Selbstmanagement, etwa 90 % gaben an, sich insgesamt besser zu fühlen.

Die bestmögliche Therapie von Migränepatienten beginnt damit, die Erkrankung zu erkennen und zu diagnostizieren. Daher ist es wichtig, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Für eine erfolgreiche Behandlung von Migränepatienten wird neben der Gabe von Medikamenten zur sogenannten multimodalen Therapieform geraten, in der verschiedene, auch nichtmedikamentöse Therapiemethoden miteinander kombiniert werden können.

Quelle. Novartis

Kostenloses Programm zum ­betrieblichen Gesundheits­management

Ende 2019 startete in Deutschland die Initia­tive „Migräne muss in alle Köpfe – Schluss mit Vorurteilen am Arbeitsplatz“, deren zentrale Säule ein Programm zum betrieblichen Gesundheitsmanagement ist. Im Rahmen dieser Initiative stellt Novartis anderen Unternehmen für deren Mitarbeiter vielfältige ­Materialien kostenlos zur Verfügung. Das Programm umfasst zum Beispiel Broschüren mit Informationen über Ursachen und Symptome der Migräne oder einen Gesprächsleitfaden zur Unterstützung beim Gespräch mit dem Vorgesetzten und den Kollegen. Interessierte Betriebsärzte und Personalabteilungen erhalten umfangreiche Informationsmaterialien, Newsletter-Bausteine und eine Check­liste für die Gestaltung eines migränefreundlichen Arbeitsplatzes. Außerdem wird exemplarisch vorgestellt, wie ein solcher BGM-Baustein aussehen könnte. Novartis Deutschland hat dies bei sich implementiert, wie z. B. eine Service-Hotline, Angebotsberatung, ­eine Medizin-App und ein Online-Trainingsprogramm für betroffene Mitarbeiter.

Weitere Informationen sind auf der Ärzte-­Plattform „Zusammen Gesund“ unter zusammen-­gesund.de/migräneamarbeitsplatz ­abrufbar oder lassen sich per E-Mail über ­infoservice.novartis@novartis.com (Stichwort ­„Migräne am Arbeitsplatz“) anfordern.

Dr. Marion Hofmann-Aßmus

1 Weltgesundheitsorganisation.https://www.euro.who.int/de/health-topics/noncommunicable-diseases/page…. Letzter Zugriff: 01. Oktober 2020.

2 Seddik A et al. Cephalalgia 2020. doi: 10.1177/0333102420944842 (ahead of print).

3 Buse DC et al. J Neurol Neurosurg Psychiatry. 2010; 81(4): 428–432.

4 Martelletti P et al. J Headache Pain 2018; 19: 115.

5 Lipton RB et al. Neurology 2007; 68:343–349.

6 Woldeamanuel Y, Cowan RB. Neurol Sci 2017; 372: 07–315.

7 Schmerzklinik Kiel. https://schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/wer-lei… (Letzter Zugriff: 01. Oktober 2020).

8 Schaetz L et al. Headache 2020; doi: 10.1111/head. 13933 [epub ahead].

Mit freundlicher Unterstützung der ­Novartis Pharma GmbH

5. September 2020, 11:00–12:00 Uhr, ­Novartis Satelliten Symposium anlässlich des DGAUM Kongresses 2020 „Migräne am ­Arbeitsplatz – aus Sicht des Unternehmens und die Rolle des Betriebsarztes.“

Ein Programm zum betrieblichen Gesundheitsmanagement kann dazu beitragen, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migräne deutlich besser fühlen.

Foto: Novartis

Ein Programm zum betrieblichen Gesundheitsmanagement kann dazu beitragen, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migräne deutlich besser fühlen.