Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Neues zur beruflichen Verursachung der Dupuytren‘schen Kontraktur

Aims: The relation between Dupuytren‘s contracture and occupational ex-posure to hand-transmitted vibration (HTV) has frequently been debated. We explored associations in a representative national sample of workers with well-characterised exposure to HTV.

Methods: We mailed a questionnaire to 21 201 subjects aged 16–64 years, selected at random from the age-sex registers of 34 general practices in Great Britain and to 993 subjects chosen randomly from military pay records, asking about occupational exposure to 39 sources of HTV and about fixed flexion contracture of the little or ring finger. Analysis was restricted to men at work in the previous week. Estimates were made of average daily vibration dose (A(8) root mean squared velocity (rms)) over that week. Associations with Dupuytren‘s contracture were estimated by Poisson regression, for lifetime exposure to HTV and for exposures in the past week > A(8) of 2.8 ms–2 rms. Estimates of relative risk (prevalence ratio (PR)) were adjusted for age, smoking status, social class and certain manual activities at work.

Results: In all 4969 eligible male respondents supplied full information on the study variables. These included 72 men with Dupuytren‘s contracture, 2287 with occupational exposure to HTV and 409 with A(8) > 2.8 ms–2 in the past week. PRs for occupational exposure to HTV were elevated 1.5-fold. For men with an A(8) > 2.8 ms–2 in the past week, the adjusted PR was 2.85 (95 % CI 1.37 to 5.97).

Conclusions: Our findings suggest that risk of Dupuytren‘s contracture is more than doubled in men with high levels of weekly exposure to HTV.

Kommentar: Die Dupuytren‘sche Kontraktur ist bekanntlich eine multifaktoriell bedingte Erkrankung, die vorwiegend bei Männern jenseits des 5. Lebensjahrzehnts vorkommt. Obgleich ein Zusammenhang zwischen beruflichen Belastungen einerseits und dem Krankheitsbild andererseits in der Vergangenheit diskutiert wurde, handelt es sich, zumindest in Deutschland, nicht um eine Berufskrankheit.

Die aktuell publizierten Ergebnisse der englischen Querschnittstudie von Palmer und Mitarbeitern bestätigen ein signifikant erhöhtes Erkrankungsrisiko im Zusammenhang mit einer langjährigen Exposition gegenüber Vibrationen am Arbeitsplatz.

Untersucht wurde eine relativ große Stichprobe von 21 422 Männern und Frauen im Alter von 16 bis 64 Jahren. Für die gezielte Auswertung wurden die Angaben von 4969 Männern einbezogen, von denen 72 über eine Dupuytren‘sche Kontraktur berichtet haben. Die Analyse hinsichtlich der Vibrationsbelastung der Hände hat zu dem Ergebnis geführt, dass unter Berücksichtigung von Alter und sozialer Klasse, ein signifikant erhöhtes Risiko von durchschnittlich 2,85 (Konfidenzintervall 1,37–5,97) nach höheren Vibrationsbelastungen von mehr als 2,8 ms–2 ("root mean squared velocity") nachzuweisen war. Als wesentliche Schlussfolgerung stellen die Autoren demzufolge fest, dass das Risiko für die Dupuytren‘sche Kontraktur bei Männern mehr als verdoppelt ist, wenn eine erhöhte Vibrationsbelastung der Hände stattgefunden hat.

Die aktuelle Studie gibt, in Verbindung mit früheren Untersuchungen und einer kürzlich publizierten Metaanalyse, Anlass zu prüfen, ob dieses Krankheitsbild die Voraussetzungen einer Berufskrankheit bzw. einer „Wie-Berufskrankheit“ erfüllt. Soweit bekannt, sind bislang keine entsprechenden Fälle als „Wie-Berufskrankheit“ bestätigt worden. 

G. Triebig, Heidelberg

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ ASU E-Paper-Ausgabe – jeden Monat neu
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
+ Exklusive Webinare zum Vorzugspreis

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen