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Verursacht Blei Lungenkrebs?

Objectives: We investigated the association between workplace lead exposure and lung cancer risk, separately for organic lead and for inorganic lead, from either engine emissions or from other sources.

Methods: Two population-based case-control studies were carried out in Montreal (1979–1986 and 1996–2002) to investigate occupational factors in relation to lung cancer among 1593 men with histologically confirmed incident lung cancer, and 1426 controls from the general population. Interviews elicited information on sociodemographic characteristics, lifetime smoking and occupational history. Chemists translated each job into potential chemical exposures. Cumulative indices of exposure were derived and classified into non-substantial and substantial exposure. ORs adjusted for several potential confounders including smoking, and 95 % CIs were estimated by logistic regression.

Results: Lifetime prevalences of exposure in Study I were 3 % for organic lead, 40 % for inorganic lead from engine emissions and 17 % for inorganic lead from other sources; corresponding prevalences in Study II were 4 %, 19 % and 16 %, respectively.

No associations were observed when comparing ever to never exposed subjects in pooled analyses (organic lead, OR=1.39, 95 % CI 0.77 to 2.52; inorganic lead from engine emissions: OR=0.89, 95 % CI 0.72 to 1.09; inorganic lead from other sources: OR=0.99, 95 % CI 0.76 to 1.29). Nor were these exposures associated with lung cancer in subjects with substantial cumulative exposure.

Conclusions: In this large study, using a blinded expert-based assessment of lifetime occupational exposure and adjustment for several potential confounders, we observed no increased risk of lung cancer with exposure to lead compounds.

Kommentar: Die Verwendung von bleihaltigen Produkten war in der Vergangenheit auch in Deutschland weit verbreitet. Aus diesem Grund ist die Frage nach Spätschäden in Form von Krebserkrankungen bedeutsam.

Die in Kanada im Raum Montreal durchgeführten zwei bevölkerungsbasierten Fall-Kontroll-Studien haben für Lungenkrebs kein erhöhtes Risiko aufdecken können. Das Studienergebnis steht scheinbar im Widerspruch zu einigen früheren Studien, in denen ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko berichtet wurde. Allerdings war bei diesen Untersuchungen eine Exposition auch gegenüber Arsenverbindungen, einem bekannten Lungenkarzinogen, nicht auszuschließen. Die Stärken der kanadischen Studie sind die relativ großen Fallzahlen, die differenzierte Erhebung der Blei-Exposition – die Autoren haben verschiedene Bleiverbindungen wie organisches Blei, anorganisches Blei aus Motoremissionen und anorganisches Blei anderer Quellen erfasst – und die Berücksichtigung von potenziellen Confoundern. Der Schlussfolgerung der Autoren, dass die Ergebnisse für die arbeitsmedizinische Einschätzung der gesundheitlichen Gefährdung von früher oder noch aktuell exponierten Beschäftigten wichtig sind, kann uneingeschränkt zugestimmt werden.

Unverändert ist die Einstufung von Blei und seinen anorganischen Verbindungen in die Krebskategorie 2 durch die Arbeitsstoffkommission aus dem Jahr 2007. Diese Einstufung wird damit begründet, dass eine krebserzeugende Wirkung für den Menschen aufgrund der Daten aus (anderen) epidemiologischen Studien möglich ist.  G. Triebig, Heidelberg

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