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Party ja – Unterzuckerung nein!

Das Leben genießen – das wollen Menschen mit Diabetes ebenso wie Stoffwechselgesunde. Tatsächlich erwartet heute niemand mehr, dass Diabetiker völlig abstinent bleiben, nicht beim Faschingskrapfen im Büro – und auch nicht beim Alkoholgenuss.

Deutsche und internationale Fachgesellschaften halten bei Diabetikern den Konsum von bis zu 10 g Alkohol pro Tag (= ein Drink) bei Frauen sowie bis zu 20 g pro Tag (= 2 Drinks) bei Männern für unbedenklich, dies entspricht in etwa den Empfehlungen für Nicht-diabetiker. Langfristig kann ein moderater Weingenuss möglicherweise sogar dazu beitragen, die „Verkalkung“ der Herzkranzgefäße und das Risiko der Herz-Kreislauf-Sterblichkeit zu vermindern, wie eine Studie gezeigt hat. Wer schon Schäden an Leber und/oder Bauchspeicheldrüse hat oder bestimmte Medikamente einnimmt, sollte auf den Alkoholkonsum ganz verzichten – ebenso natürlich Schwangere, Stillende und Kraftfahrer.

Was ist aber in besonderen Situationen wie bei Partys und anderen Feierlichkeiten zu beachten?

Das eigentliche Risiko – insbesondere für Diabetiker, die mit Insulin behandelt werden – liegt in der Unterzuckerung (Hypoglykämie) durch erhöhten Alkoholkonsum. Sie kann noch viele Stunden nach dem Alkoholgenuss auftreten. Deshalb wird Menschen mit Diabetes empfohlen, zusammen mit dem Alkohol auch Kohlenhydrate (Broteinheiten) zu konsumieren, am besten langsam freisetzende Kohlenhydrate wie in Kartoffeln, Reis, Brot oder Nudeln.

Alkoholeinfluss vermindert die Wahrnehmung von Hypoglykämien meist deutlich. Zudem reduzieren Alkohol und Hypoglykämie zusammen die Wahrnehmung und Denkleistung mehr, als dies Alkohol oder die Unterzuckerung allein könnten. Deshalb ist es wichtig, den Blutzucker öfter zu messen und eine Begleitperson, die selbst nur wenig Alkohol konsumiert, über die Anzeichen und möglichen Gegenmaßnahmen einer Hypoglykämie – wie das Verabreichen von Traubenzucker etc. – zu informieren. So lassen sich auch Missverständnisse vermeiden. Denn die Symptome einer Unterzuckerung (z. B. Zittern, Benommenheit, Verwirrtheit, Übelkeit etc.), werden von Außenstehenden womöglich als Zeichen eines Alkoholrauschs fehlgedeutet.

Letztlich sollte der Alkoholkonsum natürlich trotz allem im Rahmen bleiben, sonst kann es zu einer Übersäuerung mit Stoffwechsel-entgleisung kommen. Der Blutzuckerspiegel sollte vor dem Zubettgehen nicht unter 180 mg/dl (10 mmol/l) liegen – das kann helfen, eine unbemerkte Hypoglykämie im Schlaf zu vermeiden.

 https://www.msd.de/ und http://www.diabetesbehandeln.de

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