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Gesundheitliche Gefahren durch Shisha-Rauchen

In Shisha-Bars können Gäste Wasserpfeife rauchen. Dabei wird spezielle Kohle eingesetzt. Beim Verglühen der Kohle entsteht das giftige Gas Kohlenmonoxid (CO). Vor allem in geschlossenen Räumen kann die CO-Konzentration für Menschen gefährlich werden. Das Gas ist farb-, geruch- und geschmacklos.

Der Vorfall in Bochum sei kein Einzelfall, sagte Thomas Schnelle (CDU). In fast allen größeren Städten Nordrhein-Westfalens sei es in Shisha-Bars bereits zu lebensgefährlichen Kohlenmonoxid-Vergiftungen gekommen. Betreiber ignorierten Gesetze und Ordnungsverfügungen.

Die FDP habe nichts gegen ordnungsgemäß betriebene Shisha-Bars, sagte Marc Lürbke. Den „Schwarzen Schafen der Branche“ müsse man jedoch „konsequent auf den Füßen stehen“, geltendes Recht müsse umgesetzt werden.

CDU und FDP seien nun „endlich in der gesellschaftlichen Realität angekommen“, kommentierte Serdar Yüksel (SPD) den Antrag auf die Aktuelle Stunde. Er forderte, den Nichtraucherschutz in NRW konsequent durchzusetzen. Die Zigarette in der Eckkneipe sei verboten, Shisha-Bars hingegen seien erlaubt – „diese Ungleichbehandlung spaltet die Gesellschaft“, warnte Yüksel. Bei der Kontrolle der Bars auf die Kommunen zu verweisen, sei keine gestalterische Politik. Es gehe um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger in NRW – auch die der Bar-Angestellten –, deshalb müsse die Landesregierung tätig werden.

„Der Antrag auf die Aktuelle Stunde ist nichts anderes als ein Misstrauensvotum gegen die Minister Reul und Laumann“, befand Mehrdad Mostofizadeh (Grüne). Denn die Landesregierung verweise auf die Zuständigkeit der Kommunen, ohne selbst tätig zu werden. Der Gebrauch von Shishas sei gefährlich, betonte er. Mangelnder Sauerstoff bei der CO-Verbrennung führe zu Kohlenmonoxid-Vergiftungen. Diese könnten tödlich enden, selbst Verletzungen schädigten das Gehirn dauerhaft. Seine Fraktion fordere daher CO-Melder in allen Shisha-Bars sowie ein Wasserpfeifen-Rauchverbot – nur Dampfen solle erlaubt sein.

Für die AfD-Fraktion kritisierte Dr. Martin Vincentz den Zeitpunkt der Landtagsdebatte. Er betonte, dass die Gefahr von Kohlenmonoxid-Vergiftungen in Shisha-Bars seit Langem bekannt sei. Die Ärztekammer beispielsweise habe schon vor Jahren davor gewarnt. Das Problem entstehe, wenn Kohlenstoff bei zu wenig Frischluftzufuhr verglühe und dabei Kohlenmonoxid entstehe. Es sei unverständlich, dass es erst einer traurigen Aktualität bedürfe, um eine „wissenschaftliche Banalität“ im Plenum zu diskutieren. Dennoch sei es gut, dass diese Diskussion nun überhaupt stattfinde.

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