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Werbeoffensive für die Arbeitsmedizin

Aktueller Bewerbungsschluss ist der 1. August 2018. Dann startet die nächste Förderperiode für angehende und approbierte Ärztinnen und Ärzte, die sich für eine Tätigkeit in der Arbeitsmedizin interessieren. Gefördert wird, was nützlich ist: Schnupperstipendien für Quereinsteiger, Kitaplätze für Kinder von Wiedereinsteigern, Weiterbildungskurse für Ärzte, Famulaturen, das Praktische Jahr und Kongressbesuche in der Arbeitsmedizin für Studierende. Damit möchte das Aktionsbündnis interessierten Medizinerinnen und Medizinern den ersten Schritt in das Fachgebiet erleichtern.

Die Arbeitsmedizin: häufig unterschätzt

Wie attraktiv die Tätigkeit als Betriebsärztin, Betriebsarzt, Forscherin oder Forscher sein kann, verdeutlicht das Aktionsbündnis auf seinem neuen Internetauftritt: Dort berichten Ärztinnen und Ärzten aus ihrer arbeitsmedizinischen Praxis. Grundtenor: Besonders spannend sei der Einsatzort Unternehmen. „Mich interessierte vor allem, wie ein Unternehmen im Unterschied zur Klinik oder Praxis auf die Gesundheit blickt“, erzählt etwa Professor Dr. Christoph Oberlinner, Betriebsarzt bei BASF. Davon ist er bis heute begeistert: „In einem modernen betrieblichen Gesundheitsmanagement sehe ich mich als Werksarzt in einer wichtigen Lotsenfunktion.“

Manager und Mediziner in einer Person

Neben ihrer beratenden Tätigkeit analysieren Arbeitsmediziner Gesundheitsrisiken und entwickeln neue Präventionskonzepte. Kreativität ist gefragt, wenn beispielsweise neue Phänomene wie Telearbeit oder permanente Erreichbarkeit präventivmedizinisch bewertet werden müssen. Als besonders zufriedenstellend heben die Interviewten hervor, dass sie Menschen frühzeitig vor Erkrankungen schützen können – statt nachträglich Krankheiten zu heilen oder zu lindern.

Familien- und karrierefreundlich

Auch biete die Arbeitsmedizin eine Vielzahl persönlicher und beruflicher Entwicklungsmöglichkeiten: „Während man beispielsweise als Anästhesist meist an einer Klinik und dort ausschließlich in seinem Fachgebiet tätig sein muss, kann man als Arbeitsmediziner je nach Neigung im Außendienst arbeiten oder in der Praxis, in der Forschung oder in der Verwaltung“, sagt etwa Dr. Mathias Eisheuer von MEDITÜV. „Zwischen all diesen Möglichkeiten kann man nahtlos wechseln. Man muss nicht von vorn anfangen.“ Nicht zuletzt kann die arbeitsmedizinische Tätigkeit familienfreundlich gestaltet werden, da weder Nachtschichten noch Bereitschaftsdienste gefordert sind.

Wirtschaft 4.0 sucht Arbeitsmedizin 4.0

Die Digitalisierung stellt dabei auch die Arbeitsmedizin vor wichtige Fragen: Wie kann die Gesundheit und Leistungskraft der Beschäftigten in Zukunft geschützt und gefördert werden, wenn klassische Arbeitsstrukturen und -orte, Teams und Abteilungen wegfallen und Menschen in immer neuen und wechselnden, virtuellen Netzwerken zusammenarbeiten? Dazu Professor Dr. Stephan Letzel, Vorsitzender des Aktionsbündnisses: „Wirtschaftlicher Erfolg und gesunde Beschäftigte bedingen einander. Ohne Arbeitsmedizin ist betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention nicht denkbar, ohne Gesundheitsförderung und Prävention kein gesunder Betrieb. Was wir uns wünschen, sind Ärztinnen und Ärzte, die in beiden Welten zu Hause sind: die als Unternehmer denken und als Mediziner handeln können und die die Digitalisierung als kreative Herausforderung für die Präventionsmedizin annehmen: zum Schutz der Menschen und der Unternehmen.“

Das Bündnis ist erst vier Jahre alt – und hat schon viel erreicht

Seit 2014 engagiert sich das Aktionsbündnis Arbeitsmedizin für die Förderung des arbeitsmedizinischen Nachwuchses in Deutschland: 2015 veranstaltete es gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) das erste Nachwuchssymposium, das seither fester Bestandteil der DGAUM-Jahrestagung ist. Im darauffolgenden Jahr vergab es 17 Stipendien an Studierende, Ärztinnen und Ärzte mit einer Gesamtsumme von 27.100 Euro, 2017 unterstützte es die Einrichtung einer Stiftungsprofessur für Arbeitsmedizin und Prävention an der Universität zu Lübeck und fördert Doktoranden mit 300 Euro monatlich zur Erlangung des „Dr. med.“ in der Arbeitsmedizin.

Arbeitsmedizin braucht engagierte Unterstützer

Gesundheit ist die Voraussetzung für ein erfolgreiches Arbeitsleben: Das Aktionsbündnis lädt daher interessierte Einzelpersonen und Institutionen ein, Mitglied im Bündnis zu werden und es mit seinem Know-how, seinen Kontakten und finanziellen Möglichkeiten zu unterstützen. Alle Informationen, Adressen und Ansprechpersonen finden sich unter:

www.aktionsbuendnis-arbeitsmedizin.de

    Info

    „Das Aktionsbündnis Arbeitsmedizin …

    … zur Förderung des arbeitsmedizinischen Nachwuchses“ ist ein Zusammenschluss aus namhaften Unternehmen, arbeitsmedizinischen Fachgesellschaften und Verbänden, Vertreterinnen und Vertreter aus der gesetzlichen Unfallversicherung, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Das Bündnis wurde 2014 gegründet, die Schirmherrschaft hat seitdem die/der jeweilige Ministerin/Minister des Bundesarbeitsministeriums für Arbeit und Soziales inne, aktuell Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Ziel des Bündnisses ist es, Studierende der Humanmedizin sowie approbierte Ärztinnen und Ärzte anderer Fachrichtungen für das Fachgebiet Arbeitsmedizin zu begeistern – und zu gewinnen.

    Autor

    Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Stephan Letzel

    Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin

    Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Langenbeckstraße 1

    55131 Mainz

    letzel@uni-mainz.de

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