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e-Learning-Tool – Praxishilfe für kleine und mittlere Unternehmen

Kein Stress mit dem Stress

Die psychische Gesundheit von Beschäftigten ist für Unternehmen ein zunehmend wichtiges Thema. In den letzten Jahren sind sowohl die Krankheitstage als auch die Zahl der Frühberentungen aufgrund psychischer Erkrankungen stark angestiegen. Trotz fundiertem Know-how in Sachen Gesundheitsförderung ist nach wie vor die Zahl der Unternehmen sehr begrenzt, die das Potenzial betrieblicher Strategien zu Gesundheitsförderung und Prävention nicht nur erkennen, sondern auch gewinnbringend für die Beschäftigten wie für die eigene Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit in entsprechende Maßnahmen umsetzen.

Unternehmerinnen und Unternehmer kleiner und mittelständischer Betriebe stehen dabei vor besonderen Herausforderungen, um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden. Häufig sind sie stark in das operative Tagesgeschäft eingebunden und erfüllen viele Aufgaben gleichzeitig. Neben klassischen Führungsaufgaben stehen oft Kapazitätsplanung, Kundenbetreuung, Einkauf, Akquise und Betriebsführung mit all ihren Facetten auf der Tagesordnung. Nicht nur Zeitmangel führt dazu, dass das Thema Gesundheit im Betrieb nicht immer systematisch angegangen wird – häufig fehlen einfach Informationen darüber, wie das gelingen kann.

Die gute Nachricht lautet: Kleine Betriebe können die Beschäftigten mit vergleichsweise wenig Aufwand und ohne teure Maßnahmenpakete dabei unterstützen, langfristig gesund und stressfreier zu arbeiten – z.B. durch eine bessere Organisation der Arbeitsabläufe oder einen optimierten Informationsfluss. Die flachen Hierarchien und der direkte Draht zueinander erweisen sich häufig als ein entscheidender Vorteil, um gute Lösungen zu entwickeln. Auch im Wettbewerb um geeignete Fachkräfte macht sich ein solches Engagement schnell bezahlt.

Kompakte Informationen zur Umsetzung bietet das Projekt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA)“ an: In drei branchenspezifischen Handlungshilfen sowie einem branchenübergreifenden eLearning-Tool finden Inhaberinnen und Inhaber von KMU relevante Hintergrundinformationen, alltagstaugliche Tipps, spannende Beispiele anderer Betriebe und praktische Arbeitshilfen.

So geht’s: Erste Schritte im betrieblichen Gesundheitsmanagement

Beim Einstieg in das Thema stellen sich zunächst einmal viele Fragen: Was ist gesetzlich vorgeschrieben? Welche Aktivitäten sind sinnvoll, welche weniger? Wie sollte man vorgehen, um sich des Themas systematisch und nachhaltig anzunehmen? Antworten liefert das eLearning-Tool „Der Gesunde Betrieb. Los geht‘s“, das psyGA gemeinsam mit der RWTH Aachen entwickelt hat. Hiermit können sich Unternehmen aller Branchen einen Überblick verschaffen, wie sie bei der Gesundheitsförderung vorgehen können und welche gesetzlichen Pflichten zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeitenden gelten ( Abb. 1).

Das Tool veranschaulicht den schrittweisen Aufbau eines gesunden Unternehmens und behandelt dabei zunächst die gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung sowie gesetzliche Pflichten zu Arbeitssicherheit, Arbeitsmedizin und Betrieblichem Wiedereingliederungsmanagement. Im Anschluss zeigt es, was Unternehmen darüber hinaus für die Betriebliche Gesundheitsförderung tun und wie sie so auch mit kleinen Mitteln ein Betriebliches Gesundheitsmanagement etablieren können. Eine integrierte Checkliste am Ende jedes Kapitels hilft dabei zu erkennen, wo der Betrieb in Sachen Gesundheit steht.

Kompakte Praxishilfen für die Branchen Handwerk, Gastgewerbe und Pflege

Passgenaue betriebliche Prävention und Gesundheitsförderung sind eng mit der Organisation der Arbeitsabläufe verbunden. Und die ist von Branche zu Branche sehr unterschiedlich. Um die spezifischen Rahmenbedingungen der Branchen mit besonders vielen Kleinbetrieben zu erfassen, hat das Projekt gemeinsam mit den Kooperationspartnern IKK classic, Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH, der AOK Rheinland/Hamburg und der Berufsgenossenschaft für Nahrung und Gastgewerbe (BGN) sowie mit Unterstützung des Landesinstituts für Arbeitsgestaltung NRW (LIA.nrw) Handlungshilfen für Inhaberinnen und Inhaber aus dem Handwerk, dem Gastgewerbe und der Pflege in übersichtlichen Themenkapitel zu kompakten Handlungshilfen aufbereitet ( Abb. 2).

Zu Beginn jedes Themenkapitels helfen Kurzchecks dabei, herauszufinden, bei welchen Aspekten z.B. im Bereich der Arbeitsorganisation („Ist der Dienstplan für die Beschäftigten verlässlich und gibt es eine Vertretungsregelung?“) im Betrieb aktuell Handlungsbedarf besteht. Anschließend werden vertiefende branchenspezifische Informationen und der mögliche Einfluss auf die Gesundheit der Beschäftigten beschrieben. Es folgen konkrete Lösungsvorschläge und praktische Tipps zu den im Kurzcheck identifizierten Handlungsfeldern, die durch zahlreiche Praxisbeispiele aus der jeweiligen Branche abgerundet werden. Jedem Kapitel wurden konkrete Arbeitshilfen zugeordnet, die helfen, den Handlungsbedarf zu erkennen und Maßnahmen umzusetzen.

Wer hilft bei der Umsetzung?

Auf dem Weg zum gesunden Unternehmen bieten die gesetzlichen Krankenkassen, unabhängig von Branche und Beschäftigtenzahl, Unterstützung bei der betrieblichen Gesundheitsförderung an. Das Beratungs- und Informationsportal (s. „Weitere Infos“) lotst interessierte Unternehmen innerhalb von zwei Werktagen zur individuellen Beratung durch die Präventionsexperten der Krankenkasse vor Ort .

Der direkte Link zu den Handlungshilfen sowie ausgewählte Informationen finden sich auf der Website von psyGA (s. „Weitere Infos“) noch einmal gebündelt. Dort sind außerdem die drei branchenspezifischen Broschüren als Download zugänglich und kostenfrei bestellbar.

Die Projektleitung von psyGA liegt beim BKK Dachverband. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) gefördert. psyGA wird fachlich begleitet durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

Interessenkonflikt. Die Autorin gibt an, dass kein Interessenkonflikt vorliegt.

    Weitere Infos

    BGF-Koordinierungsstelle der gesetzlichen Krankenkassen

    www.bgf-koordinierungsstelle.de

    Projekt Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA)

    www.psyga.info/kleinbetriebe

    Autorin

    Franziska Stiegler

    Referentin für Gesundheitsförderung/Projaktleitung psyGA

    BKK Dachverband e.V.

    Mauerstraße 85

    10117 Berlin

    franziska.stiegler@bkk-dv.de

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