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WEITERE MELDUNGEN

Depressions-Gefahr besonders hoch während Umbruchsituationen

Die Gene spielen genauso eine Rolle wie die Umwelt und Lebenserfahrungen. Besonders gefährlich können Umbruchsituationen sein: Wenn sich der Alltag ändert, wenn das Leben einen anderen Lauf nimmt, dann muss sich auch unser Gehirn umstellen. Während solcher Phasen sind manche Menschen anfälliger, eine Depression zu entwickeln.

Auch für gesunde Menschen bringen Umbruchsituationen ein erhöhtes Risiko mit sich: der Berufseinstieg, ein Stellenwechsel, Heirat, Scheidung oder Berentung können zu einer Depression führen, insbesondere dann, wenn der Stresspegel ohnehin schon hoch ist.

Betroffene können im Vorfeld dafür sorgen, dass die neue Situation möglichst nicht überfordernd wird. „Am besten ist, sich vorher Gedanken über die neue Lebensphase zu machen. Was erwartet mich, was ist mir wichtig und wie kann ich meinen Alltag neu gestalten, damit ich gut damit zurechtkomme – diese Fragen sollte man sich vorher stellen“, rät der Chefarzt und Direktor der Klinik am Max-Planck-Institut für Psychiatrie Martin Keck.

Tritt eine neue Situation, womöglich auch überraschend z.B. nach einer Kündigung oder einem Unfall, ein, muss das Gehirn lernen, damit umzugehen. Nervenzellen müssen sich verbinden und neue Netzwerke etablieren. Das Gehirn lernt, sich auf die neue Situation einzustellen, es lernt neues Verhalten. Diesen Prozess kann jeder durch die aktive Auseinandersetzung mit der Situation unterstützen.

Über 70 Prozent der Depressions-Patienten, erleben mehrere Episoden der Erkrankung. Gerade für sie ist es wichtig, Vorsorge zu treffen, um Rückfällen entgegenzuwirken. „Ob es sich um eine medikamentöse Therapie oder um psychotherapeutische Sitzungen handelt, bei absehbaren gravierenden Veränderungen sollte man vorher mit seinem Arzt und Therapeuten darüber sprechen“, rät Keck. Außerdem empfiehlt er, verstärkt auf Frühwarnzeichen wie veränderte Stimmung, verstärkte Grübelneigung und körperliche Symptome wie Schlafstörungen zu achten.

(Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie vom 5. September 2017)