Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Rezension

Die von Dr. med. Manfred Albrod verfasste Publikation beschäftigt sich auf rund 200 Seiten mit Aspekten des betrieblichen Gesundheitsschutzes. Albrod, leitender Werksarzt eines großen Mineralölkonzerns und den Lesern als Autor von ASU bekannt, richtet sich explizit nicht an die Experten, sondern an die "Laien"-Akteure, die in ihrer Funktion als Arbeitgeber, Personalverantwortlicher oder Betriebsrat mit Aspekten des Gesundheitsschutzes in Berührung kommen.

Eigene Kapitel widmen sich der gesetzlichen Organisation des Arbeitsschutzes und ihren Akteuren, der Gefährdungsbeurteilung, der arbeitsmedizinischen Vorsorge und Untersuchungen, dem Unfallgeschehen sowie verschiedenen Aspekten von Krankheit und Beruf. Der Einstieg in die rechtlichen Grundlagen des betrieblichen Gesundheitsschutzes beginnt mit einer Aufzählung von 26 (!) Gesetzen, Verordnungen, Vorschriften und Regeln. Die Grundpflichten des Normadressaten nach § 3 ArbSchG wird erst mehr als 100 Seiten später zitiert.

Multum, non multa – viel, aber nicht vieler-lei – hätte an vielen Stellen der Lesbarkeit und der praktischen Operationalisierbarkeit gut getan. In manchen Passagen spürt man das Engagement und die Verbundenheit des Autors mit dem Thema. Verwaltungstechnische Formulierungen, Passivkonstruktionen und eine Betonung von Substantiven verringern jedoch nicht nur das Lesevergnügen, sondern vernebeln den Blick darauf, wie Rollen und Funktionen im betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz lebendig ausgefüllt werden können.

Unter dem Titel "Vertiefende Darstellung des Gesundheitsschutzes" findet sich abgesehen von einer kleinen Einführung nur eine Auflistung von all den Themen, die nach Auskunft des Autors über den Rahmen des Kompendiums hinausgehen und nicht behandelt werden konnten. Es folgt eine Aufzählung von 37 Themen u. a. zu Arbeitsstätten, Ergonomie, Arbeitszeit, Arbeitsmedizinische Vorsorge, Rehabilitation, Lärm, Fahrtätigkeiten, Gefahrstoffe, Infektionserreger, Heben und Tragen von Lasten.

Zu wissen, was einen nicht erwartet, stellt sicher eine Orientierungshilfe dar. Für eine praxisnahe Orientierungs- und Handlungshilfe, wie es das erklärte Anliegen des Verfassers darstellt, reicht das aus meiner Sicht allerdings nicht. R. Hess-Gräfenberg, Düsseldorf

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ ASU E-Paper-Ausgabe – jeden Monat neu
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
+ Exklusive Webinare zum Vorzugspreis

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen

Tags