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Rezensionen

M. Kluckert, Heidelberg

Mediziner, die eine betriebsärztliche Tätigkeit zu ihrer Aufgabe gemacht haben, üben einen sehr befriedigenden Beruf aus, der mit einem sehr breiten Tätigkeitsspektrum verbunden ist und somit viel und fundiertes Fachwissen sowie die erforderliche Erfahrung fordert. Hinzu kommt, dass gerade in der Arbeitsmedizin viele rechtliche Vorgaben zu beachten sind. Diese Vielzahl an unterschiedlichen Rechtsvorgaben und die kontinuierlich voranschreitende Rechtsentwicklung auf diesem Fachgebiet bringen es mit sich, dass Betriebsärzte, aber auch für die arbeitsmedizinische Vorsorge in den Betrieben Verantwortliche, also beispielsweise Arbeitgeber sowie weitere beratende Berufsgruppen wie die Sicherheitsfachkräfte, Betriebs- und Personalräte sowie Mitarbeiter von Unfallversicherungsträgern und Arbeitsschutzbehörden über besondere Kenntnisse der einschlägigen Rechtsvorgaben zu ihrer praktischen Anwendung verfügen müssen.

Im Rechtshandbuch Arbeitsmedizinische Vorsorge werden die betriebsärztliche Tätigkeit tangierenden Rechtsgrundlagen umfassend beschrieben und dem Anwender reichliche Hilfestellungen zur Interpretation der verschiedenen Verordnungen und Gesetze geliefert. Einen Schwerpunkt setzt das Buch hierbei in die Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) und berücksichtigt dabei schon die Rechtsvorgaben der novellierten ArbMedVV.

Das mit knapp 500 Seiten recht umfangreich geratene Buch weist eine klare Gliede-rung auf, die es dem Leser ermöglicht, das Handbuch als Nachschlagewerk bei speziellen Fragestellungen, aber auch als Hilfsmittel zu nutzen, um sich im betrieblichen oder be-triebsärztlichen Alltag zu bestimmten Frage-stellungen zu informieren.

An der Struktur der ersten Kapitel erahnt man, dass sich der Buchaufbau an der Paragrafenfolge der ArbMedVV orientiert. Rechtsbegriffe aus der Verordnung werden hier erläutert und interpretiert. Es werden auch Themen angesprochen, die nicht ständig im betrieblichen oder betriebsärztlichen Alltag bewältigt werden müssen, beispielsweise die Sonderfälle Schwangerschaft, Behinde-rung oder Erkrankung, Fragen zur Duldung arbeitsmedizinischer Vorsorgemaßnahmen, Handhabung von Untersuchungen zu Fahr-, Steuer und Überwachungstätigkeiten, Hinweise zu Straftaten und Ordnungswidrigkeiten und Hinweise zur Gendiagnostik in der Arbeitsmedizin.

Sehr umfangreich zeigt sich ebenfalls der Abschnitt, der den Vorsorgeanlässen der ArbMedVV mögliche anzuwendende DGUV-Grundsätze zuordnet.

Durchaus hilfreich ist die Beschreibung der Überwachungs- und Mitbestimmungsrechte des Betriebs- und Personalrats im Gesundheitsschutz, die in einem eigenen Kapitel behandelt wird.

Informationen zur Bestellung von Betriebsärzten und deren Aufgaben finden sicherlich nicht nur das Interesse der ärztlichen Kollegen und Kolleginnen, sondern auch das der Arbeitgeber sowie der Betriebs- und Personalvertretung in den Betrieben. Selbst das juristisch derzeit durchaus umstrittene Thema Eignungsuntersuchung während der Beschäftigung wird angesprochen. Eine eindeutige und klare Lösung für alle Wünsche etwaiger Arbeitgeber kann der Autor dieses Buches erwartbar nicht anbieten.

Insgesamt hält man nach dem Kauf des Rechtshandbuchs Arbeitsmedizinische Vorsorge ein umfassendes Werk mit rechtlichen Informationen rund um die betriebsärztliche Tätigkeit in der Hand. Es hilft, sich in dem oft undurchdringbar wirkenden Geflecht der Rechtsvorgaben zu orientieren. Das Buch liefert Hintergrundinformationen und Interpretationshilfen, die in der praktischen Tätigkeit weiterhelfen. Bei kniffligen rechtlichen Fragestellungen wird jedoch das Handbuch sicher nicht den fachkundigen juristischen Rat für die Einzelfallentscheidung ersetzen können.

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