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Erweiterter Impfschutz mit tetravalentem Influenza-Impfstoff

Die Grippeschutzimpfung gilt als wirksamste Schutzmaßnahme vor Influenza-Infektionen. Die jährlichen saisonalen Grippewellen wurden in den letzten Jahrzehnten meist durch vier Grippevirus-Subtypen ausgelöst: Influenza A/H1N1, A/H3N2, B/Victoria und B/Yamagata. Die bisher eingesetzten Impfstoffe enthielten drei dieser Virustypen: die jeweils aktuellen A-Subtypen und einen B-Subtyp. Diese Impfstoffe haben dazu beigetragen, Millionen von Menschen vor einer Grippe-Infektion zu schützen.

Die neuen tetravalenten Impfstoffe mit vier statt drei Stämmen richten sich zusätzlich, entsprechend den Empfehlungen der WHO, auch gegen die zweite B-Linie und erreichen damit eine breitere Abdeckung. Dies ist sinnvoll, da beide B-Linien gleichzeitig im Umlauf sein können oder genau die B-Linie vorherrschen kann, die der trivalente Impfstoff nicht abdeckt. In sechs der letzten elf Grippe-Saisons war die vorherrschende B-Linie eine andere als die, die die Wissenschaftler erwarteten (Abb. 1). Dies bedeutet, dass es über die letzten Jahre seit 2001 im Durchschnitt bei der Übereinstimmung der zirkulierenden B-Linie mit dem im trivalenten Impfstoff enthaltenen Virusstamm eine Diskrepanz von 56 % gab. Die Pandemie-Saison 2009/2010 wird nicht berücksichtigt. Influenza-B-Infektionen verursachten in den letzten Jahren in Deutschland etwa 30 % der Grippe-Erkrankungen, im Winter 2012/2013 sogar 35 % aller Grippe-Fälle.

STIKO empfiehlt Gefährdeten die Grippe-Impfung

Die saisonale Grippe verursacht weltweit jährlich 3–5 Mio. schwere Krankheitsfälle und bis zu 500 000 Todesfälle. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb eine jährliche Grippeschutz-Impfung v. a. für Personen über 60 Jahre sowie für Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab dem ersten Schwangerschaftsdrittel. Außerdem empfiehlt sie, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens wie Asthma, Diabetes, chronischer Herz-Kreislauf-, Leber- oder Nierenkrankheiten zu impfen. Auch medizinisches Personal sowie Menschen mit umfangreichem Publikumsverkehr sollten gegen Grippe geschützt sein.

Erfahrungsbericht

Eines der Unternehmen in Deutschland, das in der Influenza Saison 2013/2014 den tetravalenten Impfstoff InflusplitTM Tetra eingesetzt hat, ist die REWE-Group. Lesen Sie hier den Erfahrungsbericht von Dr. Ulrike Hein-Rusinek, leitende Betriebsärztin der REWE Group.

"An den drei Kölner Standorten der REWE Group Zentrale werden traditionell jedes Jahr Influenza-Impfungen angeboten. In der Impfsaison 2013/2014 wurde der tetravalente Impfstoff gewählt. Da er nun vier statt bisher drei Influenza-Stämme enthält, erwarte ich eine höhere Impfeffektivität. Die Empfehlungen der WHO gehen auch in diese Richtung, da beobachtet wurde, dass in den vergangenen Influenza-Saisons häufig neben den A-Stämmen nun auch zwei B-Stämme in Umlauf waren und es so zur Infektion trotz Impfung (mit den bisherigen 3 Stämmen) kommen konnte.

Anfangs wurde im Unternehmen erwogen, den tetravalenten Impfstoff nur den Beschäftigten der Touristik oder anderen Beschäftigten mit Auslandseinsätzen anzubieten. Aber wir wissen oft nicht im Voraus, wer im nächsten Jahr eventuell nach Asien als Einkäufer reisen muss, so dass wir uns dann doch für den tetravalenten Impfstoff entschieden haben.

Beschäftigte, die nach der Impfung stärkere Nebenwirkungen als lokalen Schmerz oder leichte Abgeschlagenheit verspüren, sollen sich immer per Mail beim Betriebsärztlichen Dienst melden. Diesmal gab es nur sehr wenige Meldungen, eher unspezifischer Art. Einige Male wurde von einem leichten Fieberanstieg am nächsten Tag bzw. geringen lokalen Reaktion im Bereich der Einstichstelle berichtet. Viele meldeten sich mit der Bemerkung, so gut hätten sie die Impfung noch nie vertragen. Viele nahmen im Unternehmen die Impfung in Anspruch, die sonst eher zum Hausarzt gegangen sind. Einige kamen auch zur erstmaligen Impfung, weil sie das Angebot und die Informationen dazu im Intranet überzeugten. In diesem Jahr ließen sich 840 der ca. 4500 Beschäftigten bei der Kölner Zentrale impfen. Für einen Verwaltungsbereich ist das eine sehr hohe Impf-Quote.

In der nächsten Influenza-Saison werden wir nach diesen guten Erfahrungen wieder einen tetravalenten Impfstoff verwenden. Wir hoffen, dass die Impfstoffkosten für den tetravalenten Impfstoff dann von den Gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden können."

Dr. med. Ulrike Hein-Rusinek

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