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Die DGAUM und ihr Gründungspräsident E.W. Baader

Wie vielen anderen medizinischen Disziplinen, so fiel auch der Arbeitsmedizin während der Zeit des „Dritten Reiches“ eine besondere Rolle zu, wenn es galt, die Ideologie des nationalsozialistischen Staates in die alltägliche Praxis der Lebens- und Arbeitswelt seiner Bürger zu überführen. Obwohl die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) formal keine NS Vergangenheit hat, da diese erst 1962 gegründet wurde, hatte der Vorstand der DGAUM sich dennoch entschlossen, ein medizinhistorisches Forschungsprojekt zu initiieren und gemeinsam mit der Ernst Wilhelm Baader-Stiftung zu finanzieren, in dessen Mittelpunkt der Gründungspräsident der Fachgesellschaft, Ernst Wilhelm Baader, sowie dessen Aktivitäten im Kontext der Arbeitsmedizin des nationalsozialistischen Deutschlands zwischen 1933 und 1945 stehen. Auf der Basis umfangreicher Archiv-Quellen ist es den Erlanger Medizinhistorikern Professor Dr. Karl-Heinz Leven und Philipp Rauh, M.A., während ihrer zweijährigen Forschungsarbeit zwischen 2011 und 2013 gelungen, ein differenziertes Bild des Wirkens von E.W. Baader herauszuarbeiten, wobei weniger die Verbrechen der NS-Medizin, sondern vielmehr Fragen nach dem Selbstverständnis von Interessengruppen, die Medizin- und Wissenschaftspolitik sowie die Handlungsoptionen von Menschen in einem totalitären System interessierten. Die Studie ist im letzten Sommer im Verlag Peter Lang, Frankfurt/M., erschienenen unter dem Titel: „Ernst Wilhelm Baader (1892–1962) und die Arbeitsmedizin im Nationalsozialismus“ und auch über den Buchhandel zu beziehen (€ 46,95).

Zukunft der E. W. Baader-Stiftung

Vor diesem Hintergrund wird es zu überdenken sein, wie die DGAUM zukünftig mit der E.W. Baader-Stiftung verfahren soll. Deshalb wird sowohl die Person E.W. Baader sowie die Zukunft der Stiftung wird im Rahmen der Dresdner Jahrestagung eine wichtige Rolle spielen. Professor Leven wird den Festvortrag im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung am Mittwoch bestreiten, daneben ist ebenfalls ein Symposium am Donnerstag geplant, in dem das Thema „Baader“ im Mittelpunkt stehen wird. Nachfolgend das Programm zu diesem Symposium, zu dem wir Sie alle sehr herzlich einladen:

Darüber hinaus wollen wir im Rahmen der Mitgliederversammlung Vorschläge zur Weiterentwicklung der E.W. Baader-Stiftung machen und diese mit Ihnen diskutieren. Bis dahin hat die E.W. Baader-Stiftung die Ausschreibung und Vergabe eines E.W. Bader-Preises zurückgestellt. Das zwischenzeitlich aufgelaufene Geld aus dem Stiftungsvermögen ist jedoch in dieser Interimszeit zu verausgaben. Die E.W. Baader-Stiftung hat daher auf Antrag des Vorstandes der DGAUM der Durchführung und Finanzierung eines Nachwuchssymposiums zugestimmt. Selbstverständlich wird zu Beginn der Veranstaltung auf die Problematik der Vergangenheit von E.W. Baader im Nationalsozialismus eingegangen und im Titel des Nachwuchssymposiums nicht der Name E.W. Baader aufgeführt. Im Rahmen des Nachwuchssymposiums ist es nun möglich, für die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowohl die Reise- und Übernachtungskosten als auch die Tagungsgebühr für den Besuch der Jahrestagung zu übernehmen. Insgesamt haben wir 30 Plätze für Nachwuchswissenschaftler/Nachwuchswissenschaftlerinnen reserviert und freuen uns auf eine interessante Veranstaltung im Rahmen der Jahrestagung in Dresden.

Dr. phil. Thomas Nesseler

Hauptgeschäftsführer DGAUM

    Symposium

    „Die DGAUM und ihr Gründungspräsident E.W. Baader. Diskussion von Forschungs-ergebnissen und zur Zukunft der E.W. Baader-Stiftung“

    • Vorsitz:
      • Prof. Dr. med. Hans Drexler; Erlangen; Dr. phil. Thomas Nesseler, München
    • Vorträge
      • Prof. Dr. med. Hans Drexler, Erlangen: Begrüßung und Einführung in die Thematik
      • Philipp Rauh, M.A., und Prof. Dr. med. Karl-Heinz Leven, Erlangen: „Ernst Wilhelm Baader (1892–1962) und die Arbeitsmedizin im National-sozialismus“
    • Kurz-Statements und Podiumsdiskussion mit:
      • Prof. Dr. med. Gine Elsner, Frankfurt,
      • Rainer Lüdtke, Essen,
      • Prof. Dr. med. Karl-Heinz Leven, Erlangen,
      • Philipp Rauh, M.A., Erlangen,
      • Prof. Dr. med. Hans Drexler, Erlangen,
    • Moderation:
      • Dr. phil. Thomas Nesseler, München

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