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Schichtarbeit und Krebs

OBJECTIVES: Long-term night work has been suggested as a risk factor for breast cancer; however, additional studies with more comprehensive methods of exposure assessment to capture the diversity of shift patterns are needed. As well, few previous studies have considered the role of hormone receptor subtype.

METHODS: Relationships between night shift work and breast cancer were examined among 1134 breast cancer cases and 1179 controls, frequency-matched by age in Vancouver, British Columbia, and Kingston, Ontario. Self-reported lifetime occupational histories were assessed for night shift work, and hormone receptor status obtained from tumour pathology records.

RESULTS: With approximately one-third of cases and controls ever employed in night shift work, associations with duration demonstrated no relationship between either 0–14 or 15–29 years, while an association was apparent for  30 years (OR = 2.21, 95 % CI 1.14 to 4.31). This association with long-term night shift work is robust to alternative definitions of prolonged shift work, with similar results for both health and non-health care workers.

CONCLUSIONS: Long-term night shift work in a diverse mix of occupations is associated with increased breast cancer risk and not limited to nurses, as in most previous studies.

Kommentar: Nachdem die International Agency for Research on Cancer (IARC) im Jahr 2007 gefolgert hat, dass „Schichtarbeit wahrscheinlich krebserzeugend für den Menschen (hier: Frauen) ist“, wurde in mehreren Studien vor allem die Bedeutung der Chronodisruption und deren langfristigen biologischen Wirkungen untersucht. Trotz der epidemiologischen Assoziation zwischen Nachtschichtarbeit und erhöhtem Brustkrebsrisiko sind noch viele Fragen ungelöst. Diese betreffen insbesondere die Einflüsse der tatsächlich geleisteten Schichtarbeit, die Schlafqualität, den Lebensstil, den sozioökonomische Status, die Zahl der Kinder, den Raucherstatus und den Alkoholkonsum, um die wichtigsten zu nennen.

Die von Grundy et al. veröffentlichten Ergebnisse sind deshalb bemerkenswert, da nicht nur versucht wurde, bekannte Confounder zu erfassen und zu bewerten. Die Autoren haben in der relativ umfangreichen Fall-Kontroll-Studie unter Einbeziehung von 1134 Fällen und 1179 Kontrollen insgesamt 789 Frauen untersucht, die im Rahmen ihrer verschiedenen beruflichen Tätigkeiten in unterschiedlich langen Zeiträumen Nachtschichtarbeit verrichtet haben. Mittels Fragebogen wurde die Nachtschichttätigkeit des gesamten Arbeitslebens erfasst und statistisch ausgewertet. In der Analyse haben sie auch den Hormon-rezeptorstatus berücksichtigt.

Das entscheidende Ergebnis lautet: Frauen mit einer mehr als dreißigjährigen Nachtschichttätigkeit haben gegenüber anderen Frauen ein mindestens zweifach höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Das durchschnittliche Risiko (Odds Ratio) beträgt 2,37 und ist statistisch signifikant erhöht (95 %-Konfidenzintervall: 1,18–4,76).

Frauen mit kürzeren Tätigkeitszeiträumen haben demgegenüber ein Risiko, das dem der Kontrollpersonen entspricht. Eine gewisse Einschränkung sind die geringen Fallzahlen der am längsten exponierten Frauen (Fälle n = 16, Kontrollen n = 10).

Das festgestellte „Verdoppelungsrisiko“ würde die Konvention einer Berufskrankheit der Berufskrankheitenverordnung erfüllen, sofern es sich bei der Assoziation von Nachtschichtarbeit und Brustkrebsrisiko bei der Frau um eine kausalen Zusammenhang handelt. Diese Frage kann derzeit (noch) nicht abschließend beantwortet werden, da der biologische Mechanismus und die individuellen Einflüsse wie Schlafqualität und Lebensstil ungeklärt sind.

Die Datenlage reicht allerdings aus, um gezielte präventive Maßnahmen zu diskutieren. Wenn man die Ergebnisse dieser Studie als zutreffend betrachtet, dann stellt die Begrenzung der lebenslangen Nachtschichtarbeit eine entscheidende Maßnahme dar. Weiterhin sollten Frauen nur in solchen Schichtsystemen arbeiten, die mit den geringsten biologischen bzw. gesundheitlichen Nachteilen verbunden sind.   G. Triebig, Heidelberg

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