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Erste weltweite Gesundheitsaktion “Save a Life“

Globales Gesundheitsmanagement bei Henkel

Ausgangssituation

Das zentrale Thema eines jeden betrieblichen Gesundheitsmanagements, nämlich die Gesundheit der Mitarbeiter, ist bei der Firma Henkel seit langem fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Bereits dem Firmengründer, Fritz Henkel, und dessen unmittelbaren Nachfolgern lag das Wohl und die Gesundheit der Mitarbeiter am Herzen, was sich beispielsweise an der Gründung der Werksgastronomie und der Krankenstube Anfang des 20. Jahrhunderts zeigt. Genauso wie sich die Firma über die Jahrzehnte weiterentwickelt hat, wurde auch das Betriebliche Gesundheitsmanagement weiterentwickelt und den aktuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter und der Firma angepasst.

Heute ist Henkel ein global aufgestelltes Unternehmen mit ca. 50 000 Mitarbeitern an weltweit 450 Standorten. Aus der Krankenstube ist die Einheit „Corporate Health“, ehemals „Werksärztlicher Dienst“, geworden. Die Betriebsärzte nehmen traditionell eine wesentliche Steuerungsfunktion im BGM des Unternehmens ein und müssen entsprechend auf neue Herausforderung reagieren. So hat sich insbesondere in den letzten Jahrzehnten der Fokus um die globale Dimension erweitert. Die Ziele aber sind die gleichen wie zu Gründerzeiten: Es soll weiterhin für das Wohl und die Gesundheit der Mitarbeiter gesorgt werden, doch heute eben nicht nur am Standort Düsseldorf, sondern auch international.

Erfolgsfaktoren für ein globales BGM

Grundsätzlich ist zu sagen, dass es bei der Entwicklung eines „globalen BGM“ eines langen Atems, viel Geduld, Gespräche und Überzeugungskraft bedarf. Als wesentliche Kernelemente des globalen BGM konnten bisher folgende Maßnahmen etabliert werden:

  • Integration des Themas Gesundheit in die interne Führungskräfteentwicklung

Diesem Kernelement liegt die Überzeugung zugrunde, dass das Thema Gesundheit insbesondere dann funktioniert, wenn die Führungskräfte sich ihrer Rolle als Vorbild bewusst sind und diese auch mit Leben füllen können. Daher müssen alle angehenden Führungskräfte an einem verpflichtenden Webinar teilnehmen, in dem die Grundzüge eines gesunden Führungsstils reflektiert werden. Ergänzt wird dies durchdurch weitere Angebote im Rahmen der standardisierten Führungskräfteentwicklung. Hier sei beispielsweise ein dreitägiges Präsenzseminar mit dem Titel „Gesundes Führen“ erwähnt.

  • Erstellung weltweit gültiger konzerninterner Standards, die das gesamte Feld der Betrieblichen Gesundheitsförderung umreißen

Ziel ist es, den Verantwortlichen an allen Standorten die Grundzüge eines BGM zu verdeutlichen und wesentliche Kernelemente zu etablieren. Hierzu steht den Standorten eine einerseits erläuternde, andererseits aber auch zu erfüllende Leitlinie, in der alle wesentlichen Anforderungen an ein BGM auf Standortebene formuliert werden, zur Verfügung. Des Weiteren erfolgt die Kontrolle der Umsetzung vor Ort durch eine quartalsweise Abfrage entsprechender Leistungskennzahlen (KPIs, Key Performance Indicators). Mit deren Hilfe werden die großen Basisthemen Erste Hilfe, arbeitsmedizinische Betreuung und Berufskrankheiten abgefragt ( Abb. 1). Die Teilnahme an diesem Reporting ist für die Standorte verpflichtend. Eine Nichtteilnahme wird durch übergeordnete Unternehmensbereiche nachverfolgt und die Richtigkeit der übermittelten Informationen durch die interne Revision überprüft.

  • Etablierung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu wechselnden Themen von weltweiter Relevanz

Dies wird in einem ersten Schritt durch die Schaffung einer jährlich weltweit einheitlichen Gesundheitsaktion erreicht. Ziel ist es letztlich, auf Mitarbeiterebene das Bewusstsein für das Thema Gesundheit herzustellen und gesundheitsbewusstes Verhalten durch konkrete Maßnahmen zu fördern.

Globale Gesundheitsaktion „Save a Life“

Wie bereits erläutert, ist die globale Gesundheitsaktion als Teil eines globalen Gesundheitsmanagements zu sehen. Der Wahl des Themas „Erste Hilfe“ lag die Rationale zugrunde, dass es in Zeiten, in denen Entwicklungs- und Schwellenländer in den Fokus der Unternehmensentwicklung rücken, in diesem Feld und den entsprechenden Ländern einigen Nachholbedarf gibt. Außerdem besteht angesichts der geringen Bereitschaft zur Ersten Hilfe – in Deutschland sind beispielsweise nur ca. 15 % der Bevölkerung bereit, Wiederbelebungsmaßnahmen im Fall eines Falles einzuleiten – auch in den entwickelten Ländern noch Handlungsbedarf. Darüber hinaus ist dieses Thema durch seine Emotionalität und den Praxisbezug gut geeignet, um eine hohe Zahl an Mitarbeitern zu erreichen und für das gesamte Thema Gesundheit zu begeistern.

Aufbau und Ablauf der Aktion

Die Herausforderung der globalen Gesundheitsaktion lag insbesondere darin, die Mitarbeiter weltweit zu erreichen. Da es u. a. darum ging, die Bereitschaft zur Wiederbelebung zu erhöhen, war ein Schwerpunkt der Aktion die Informationsvermittlung an jeden Mitarbeiter, mit dem Ziel, durch eine einfache Darstellung der Basismaßnahmen und die Botschaft „Ihr könnt nichts falsch machen“ Ängste abzubauen. Dies wurde flankiert durch den Auftrag an die Standorte, den Mitarbeitern die Teilnahme an entsprechenden Trainings zu ermöglichen.

Die Informationsvermittlung erfolgte durch die konzerneigene Kommunikationsabteilung über verschiedene Kanäle. Inhaltlich wurde ein Medienpaket erstellt, das, wenn nötig, durch lokale Kommunikatoren in die jeweiligen Landessprachen übersetzt wurde. Ein zentraler Kommunikationskanal stellte hierbei eine eigens für die Aktion erstellte Intranetseite dar, auf der in kurzer und prägnanter Form die wesentlichen Informationen zum Thema Wiederbelebung abrufbar waren. Diese Seite war direkt durch einen Klick auf ein blinkendes Herz von der Browserstartseite eines jeden Mitarbeiters erreichbar. Zusätzlich wurde auf die Aktion und die Intranetseite durch Artikel in der Konzernzeitung, sowohl in der Print- als auch in der Online-Version, aufmerksam gemacht. Des Weiteren wurde die Aktion durch das konzerninterne soziale Netzwerk und über digitale Informationsflächen (z. B. in den Kantinen oder in der Produktion) beworben.

Das Medienpaket, das durch jeden Mitarbeiter auf der Intranetseite abrufbar war, beinhaltete neben den textlichen Informationen auch Filme, Kurzinfos in Chipkartenformat für das Portmonee ( Abb. 2) oder Aufkleber für Telefone zum Vermerk der lokalen Notrufnummer.

Verpflichtende Aufgabe der Standorte war es, jedem Mitarbeiter die Möglichkeit zu eröffnen, die Inhalte des Medienpakets einzusehen und sich über das Thema Wiederbelebung zu informieren. Die Organisation eines Wiederbelebungstrainings wurde den Standorten empfohlen, war aber nicht Pflicht. Letztlich wurde die Teilnahme an der Gesundheitsaktion am Jahresende über eine Abfrage überprüft. Eine Nichtteilnahme wurde durch übergeordnet Unternehmensbereich nachverfolgt und eingefordert.

Ergebnis und Ausblick

Sowohl auf Management- als auch auf Mitarbeiterseite stieß die erste globale Gesundheitsaktion auf eine sehr positive Resonanz. Dies lässt sich vielleicht am besten durch folgendes Zitats eines Mitarbeiters aus den USA ablesen: „Early prevention saved my life – Thank you Henkel!“

Darüber hinaus ist zu konstatieren, dass die Gesundheitsaktion ihren globalen Anspruch auch wirklich gerecht wurde. So wurde die Aktion auf allen Kontinenten der Welt und in insgesamt 60 Ländern durchgeführt. Durch den primär medialen Ansatz konnten 100 % der Mitarbeiter kommunikativ erreicht werden. Letztlich ist besonders positiv zu erwähnen, dass 75 % der Standorte über die Mindestanforderung der Informationsweiterleitung hinausgingen und den Mitarbeitern ganz konsequent Trainings zur Wiederbelebung anboten.

Diese Ergebnisse bestärken das Unternehmen, das oben erwähnte Kernelement seines globalen BGM „Maßnahmen zur Gesundheitsförderung“ weiter auszubauen. So widmet sich die nächste globale Gesundheitsaktion dem Thema „Bewegung“, in der Hoffnung, in Zukunft gar nicht erst lebensrettend tätig werden zu müssen oder diese Notwendigkeit zumindest in ein hohes Lebensalter verschieben zu können.

    Info

    Das Unternehmen Henkel

    Henkel ist weltweit mit Marken und Technologien in den drei Geschäftsfeldern Wasch- und Reinigungsmittel, Kosmetik/Körperpflege und Klebstoff-Technologien tätig. Das 1876 gegründete Unternehmen hält heute mit bekannten Marken wie Persil, Schwarzkopf oder Loctite global führende Marktpositionen im Konsumenten- und im Industriegeschäft. Henkel beschäftigt weltweit rund 50 000 Mitarbeiter. Derzeit verzeichnete Henkel einen Umsatz von mehr als 18 Milliarden Euro. Mit dem Hauptsitz in Düsseldorf zählt Henkel zu den DAX 30 Unternehmen.

    Corporate Health

    Corporate Health betreut in Düsseldorf ca. 11 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Henkel und anderer am Standort ansässiger Unternehmen. Darüber hinaus obliegt Corporate Health die Steuerungsfunktion des globalen Gesundheitsmanagements.Etwa 25 Mitarbeiter (Ärzte und Assistenzpersonal) sind für die Gesundheit der Mitarbeiter tätig.

    Info

    Inhalte des Medienpakets

    • Artikel, Flyer, Poster zur lokalen Bewerbung der Aktion, aber auch zur fachlichen Information der Mitarbeiter
    • Filme zum Thema Wiederbelebung
    • Basisanleitung im Chipkartenformat als Memo fürs Portmonee
    • Aufkleber mit den lokalen Notrufnummern für jedes Telefon
    • Präsentationen für Laien, die beispielsweise im Rahmen von Meetings gezeigt werden konnten, oder auch für Profis zur Anwendung im Rahmen eines Wiederbelebungstrainings

    Autor

    Dr. med. Florian Wienforth

    Abteilungsleiter Physiotherapie

    Corporate Health

    Henkel AG & Co. KGaA

    Henkelstraße 67

    40589 Düsseldorf

    florian.wienforth@henkel.com

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