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Editorial

Arbeit 4.0: Prozess durch Arbeitsmediziner aktiv gestalten

Der digitale Wandlungsprozess schreitet weltweit rasant voran und reicht in alle Bereiche des Lebens der Menschen. Mittlerweile sind durch Smartphones und WLAN Menschen bis in die verlassensten Regionen der Erde erreichbar. Die Globalisierung, das Heranrücken der Menschen weltweit, wird damit erst möglich gemacht. Es ist mittlerweile Routine, dass internationale Konzerne, die auch in Deutschland angesiedelt sind, Dienstleistungen von Callcentern aus Indien, Marokko etc. in großem Maße in Anspruch nehmen.

Die Digitalisierung ist insgesamt gesehen ein Wachstumstreiber in unglaublich vielen Bereichen und kann positive wie negative Auswirkungen haben. Wichtig ist dabei, nicht passiv diesen Prozess hinzunehmen, sondern diesen aktiv zu gestalten. Neben den wirtschaftlichen müssen auch die sozialen Dimensionen im Fokus stehen. Es müssen im Bereich der neuen Medien ethische Regeln für einen fairen und respektvollen Umgang miteinander geschaffen werden. Es müssen zudem Erkenntnisse gewonnen werden, die zügig eingesetzt werden, damit eine umfassende Medienkompetenz in der Bevölkerung verankert wird.

Arbeitsmediziner, die den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zur Aufgabe haben und sich mit den Wechselbeziehungen zwischen der Arbeit auf der einen Seite sowie der Gesundheit und Krankheit auf der anderen Seite professionell beschäftigen, werden aktiv die Digitalisierung begleiten und Antworten finden. Es muss also im Hinblick auf Sicherheit und Gesundheit in der digitalen Arbeitswelt unter Hochdruck geforscht werden. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat als oberste Bundesbehörde des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sich diesem wichtigen Thema zugewendet und forscht intensiv über neue Anforderungen, Belastungen und Beanspruchungen der erwerbstätigen Menschen durch Arbeit 4.0.

Der aktuelle Schwerpunkt von ASU – Zeitschrift für medizinische Prävention – hat die Inhalte einer Tagung des Ausschusses für Arbeitsmedizin des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, die sich mit arbeitsmedizinischen Aspekten der Arbeit 4.0 demnächst beschäftigen wird, im Fokus und legt diese Inhalte vorab dem Leser vor. Unter Berücksichtigung der Digitalisierung und der damit verbundenen Chancen und Risiken sowie Belastungen und Beanspruchungen muss die Einführung der neuen Technologien kontinuierlich, sowohl in der Forschung als auch in der täglichen Praxis, weiterhin begleitet werden.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre dieser Ausgabe von ASU und hoffe, dass Sie hierbei wichtige Anregungen für Ihre täglichen Aufgaben finden.

Ihre Annegret Schoeller

Chefredakteurin