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VORSCHAU ASU 01/2018

Arbeiten im Gesundheitswesen

Die Auswirkungen auf die Arbeitssituation im Gesundheitswesen seien dabei allerdings differenziert zu betrachten. Technischer Fortschritt habe die Einführung sicherer Instrumente zur Vermeidung von Nadelstichverletzungen und der Übertragung von blutbedingten Viruserkrankungen ermöglicht. Die Entwicklung der direkt agierenden Agentien ermögliche eine effektive und nebenwirkungsarme Therapie der chronischen Hepatitis C. Das Gesundheitsrisiko für Beschäftigte im Gesundheitswesen ist dadurch verringert worden, wie im Beitrag zu Hepatitis-C-Virus-Infektionen darlegt.

Trotz sicherer Instrumente bleiben Nadelstichverletzungen die häufigste Unfallursache im Gesundheitswesen. Daneben ist die Anzahl der durch Gewalt verursachten Arbeitsunfälle auffällig, wie die Analyse der Unfalldaten in dem Beitrag von Dana Wendeler zeigt. Gewaltsame Übergriffe, aber auch andere kritische Ereignisse oder Unfälle können zu psychischen Beanspruchungen bis hin zum posttraumatischen Belastungssyndrom führen. Um Betroffenen eine Unterstützung zu ermöglichen, wurde das Psychotherapeutenverfahren von den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung entwickelt. Wie in dem Beitrag von Claudia Drechsel-Schlund und Kollegen ausgeführt, wird Betroffenen auf eine unbürokratische Weise eine psychotherapeutische Unterstützung in Form von probatorischen Sitzungen angeboten. Laut der Studie von Claudia Vaupel und Kollegen, die im wissenschaftlichen Teil des Heftes vorgestellt wird, scheint es möglich zu sein, Erstbetreuer für diese Aufgabe vorzubereiten.

Die Arbeit in der Radiologie gilt bei Einhaltung der Strahlenschutzmaßnahmen als sicher. Das Kinderregister des Universitätsklinikums Mainz verzeichnet dennoch eine erhöhte Rate an Fehlbildungen bei Kindern von Müttern, die im Kontrollbereich arbeiten. Awi Wiesel und Kollegen beschreiben daher das Kinderregister und legen die Notwendigkeit für eine detaillierte Untersuchung möglicher teratogener Schädigungen bei Kindern von Müttern, die in der Radiologie arbeiten, dar.

Wo die Medizin an ihre Grenzen stößt, ist die palliative Versorgung gefragt. Trotz der Konfrontation mit Leid und Tod sind die Palliativkräfte mit ihrer Arbeit zufrieden, wie Elisabeth Diehl und Kollegen in ihrer Studie aus Rheinland-Pfalz feststellten.
Von den Arbeitsmigranten der Boomjahre nach dem zweiten Weltkrieg sind viele in Deutschland geblieben. Einige von ihnen sind mittlerweile pflegebedürftig. In diesem Zusammenhang ist das von Benjamin Schilgen und Kollegen vorgestellte Literaturreview zur Arbeitssituation von Migranten in der Pflege entstanden.

Zwei Jahre nach der Novelle der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge haben Johanna Stranzinger und Kollegen Betriebsärzte zur Umsetzung der neuen ArbMedVV befragt. Danach wird nun Vorsorge und Eignungsuntersuchung getrennt und Beschäftigte lehnen nur selten Untersuchungen im Rahmen der Vorsorge ab.

Wie misst man Führungsstile, insbesondere in Hinblick auf die Mitarbeitergesundheit? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Beitrag von Sylvie Vincent-Höper und Kollegen. Die Weiterentwicklung dieses Themenfelds wird neue Möglichkeiten zur Verbesserung der Mitarbeitergesundheit eröffnen.