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IM BRENNPUNKT

Schulterschluss für Prävention: Rheinland-Pfalz unterzeichnet Landesrahmenvereinbarung

Rheinland-Pfalz ist nun als viertes Bundesland dem Auftrag, eine Landesrahmenvereinbarung zu schaffen, nachgekommen“, betonte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler anlässlich der Unterzeichnung der Landesrahmenvereinbarung Prävention in Mainz. Die Unterzeichner der Vereinbarung sind die gesetzlichen Krankenkassen, die Renten-, Pflege- und Unfallversicherung sowie das Gesundheitsministerium.

„Unter Berücksichtigung rheinland-pfälzischer Besonderheiten haben die Vorgaben der Bundesebene nun Eingang gefunden in neue gesundheitsfördernde Angebote. Gleichzeitig stärkt die Vereinbarung bereits bestehende Ansätze“, sagte Bätzing-Lichtenthäler. Gemeinschaftlich soll daran gearbeitet werden, dass alle Menschen, die in Rheinland-Pfalz leben, die gleichen Gesundheitschancen haben. Mittel in Höhe von mehr als 23 Millionen Euro stellen die gesetzlichen Krankenkassen im Land zur Umsetzung vorbeugender Maßnahmen zur Verfügung.

Gefördert werden sollen insbesondere übergreifende Präventionsaktivitäten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Menschen, die ein erhöhtes Gesundheitsrisiko tragen. Besondere Beachtung werden auch geschlechtsbezogene Aspekte finden. Von den Präventionsmaßnahmen profitieren sollen insbesondere Menschen, die aufgrund von besonderen Lebenslagen oder Mehrfachbelastungen, z. B. Beruf, Familie, häusliche Pflege oder Ehrenamt, einen erhöhten Bedarf an Präventionsmaßnahmen haben. Die Menschen sollen direkt in ihren Lebenswelten, das heißt in den Kommunen, Betrieben, den Kindertagesstätten und Schulen, kompetenzen- und ressourcenorientiert gefördert werden. „Um diese Gesundheitsziele nachhaltig und mit hoher Qualität zu realisieren, haben sich die Unterzeichner darauf verständigt, sich stärker zu vernetzen und die Umsetzung der angestoßenen Aktivitäten in wechselseitiger Abstimmung voranzutreiben“, so Bätzing-Lichtenthäler.

Die Gesundheitsministerin hob zudem hervor, die Landesrahmenvereinbarung werde vor allem vom Gedanken der ‚Gemeinschaft‘, vom vernetzten Handeln, getragen. Sie halte fest, dass die Beteiligten separate Kooperationsvereinbarungen zu einzelnen Maßnahmen oder Projekten schließen können, so Bätzing-Lichtenthäler. Um die Zusammenarbeit stärker als zuvor aufeinander abzustimmen, haben sich die Unterzeichner der Landesrahmenvereinbarung darauf verständigt, eine jährlich tagende Landespräventionskonferenz zu etablieren, in der die Weiterentwicklung und landesspezifische Ausrichtung der Präventionsziele besprochen und geprüft wird.

„Auch schon vor Inkrafttreten des Präventionsgesetzes hat Rheinland-Pfalz gemeinsam mit den Beteiligten dieser Landesrahmenvereinbarung und ihren Partnern viele erfolgreiche Ansätze der Gesundheitsförderung auf den Weg gebracht“, betonte Bätzing-Lichtenthäler. „Unser Land verfügt bereits über tragfähige Strukturen und Kooperationen, wie etwa bei der Koordinierungsstelle „Gesundheitliche Chancengleichheit“, der Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege sowie bei der Förderung des Präventionsprojektes „HaLT – Hart am Limit,“ so die Ministerin. „Ich freue mich nun auf den Ausbau der gemeinsamen Zusammenarbeit, um das Thema Prävention in Rheinland-Pfalz weiter voranzubringen.“


Statements der beteiligten Partner zur Landesrahmenvereinbarung Prävention


Dr. Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse:
„Die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse begrüßt die gemeinsame Unterzeichnung der Landesvereinbarung Prävention. Bereits seit über 30 Jahren engagiert sich die AOK für Gesundheit und Prävention und ist mit erfolgreichen Projekten – wozu auch das Betriebliche Gesundheitsmanagement gehört – in unterschiedlichen Lebenswelten unterwegs. Als Leuchtturmprojekt sei hier das Konzept JolinchenKids genannt, welches als flächendeckendendes Präventionskonzept viele Kinder, Eltern, Erzieherinnen und Erzieher gleichermaßen für gesunde Lebensweise begeistert. Die AOK wird sich auch weiterhin aktiv im Sinne des Präventionsgesetzes einbringen, um so mit allen beteiligten Akteuren gemeinsam passgenaue Präventionsangebote für alle Menschen in Rheinland-Pfalz anzubieten und Gesundheitsangebote zu gestalten.“

Anneliese Bodemar, Leiterin der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz:

"Die Techniker Krankenkasse ist ein starker Partner und treibende Kraft im Präventionsbereich. Seit vielen Jahren investieren wir Gelder, die weit über das gesetzliche Maß hinausgehen. So wurde beispielsweise unser Projekt "Gesunde Schule/Gesunde Kita" mit einem Fördervolumen von 200.000 Euro bisher rund 60-mal in Rheinland-Pfalz umgesetzt."

Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer GEK:

„Mit der Unterzeichnung der Landesrahmenvereinbarung für Prävention haben sich die gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherungen sowie die Unfall- und Rentenversicherungen erstmals gemeinsam dazu verpflichtet, Gesundheitsförderung und Prävention in Rheinland-Pfalz voranzutreiben. Das ist gut so, denn bei der Behandlung vieler Krankheiten stößt das Gesundheitssystem immer öfter an Grenzen.“

Horst Braner, Vertragsgebietsleiter der DAK-Gesundheit Rheinland-Pfalz/Saarland:

Die DAK-Gesundheit hat sich seit jeher der Förderung von Projekten in Lebenswelten gewidmet und vielseitige Angebote entwickelt. Mit ihrer aktuellen Präventionsinitiative fit4future will die DAK-Gesundheit beispielsweise die Lebensgewohnheiten der Kinder nachhaltig positiv beeinflussen. Die nun unterzeichnete Landesrahmenvereinbarung bietet die besten Voraussetzungen, mit gemeinsamen Setting-Programmen in Rheinland-Pfalz eine flächendeckende Förderung zu erreichen.

Professor Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest:

„Die Gesundheitsförderung hat durch das neue Präventionsgesetz einen noch höheren Stellenwert bekommen. Mit der Landesrahmenvereinbarung ist nun die Voraussetzung geschaffen, dass durch eine trägerübergreifende Zusammenarbeit die Gesundheitsförderung in Rhein-land-Pfalz wesentlich an Effizienz und Nachhaltigkeit gewinnt. Wir fangen aber nicht bei null an: Die IKK Südwest engagiert sich seit vielen Jahren für eine gesunde Ernährung und ein gesundes Bewegungsverhalten insbesondere in Kitas sowie in Schulen. So konnten zum Beispiel mit der Umsetzung des Programms „aid-Ernährungsführerschein“ in Zusammenarbeit mit den Land Frauen in Rheinland-Pfalz allein im vergangenen Jahr mehr als 200 Grundschulklassen mit rund 4000 Schülerinnen und Schülern den Ernährungsführerschein erwerben. Wir freuen uns darauf, die Vereinbarung zukünftig noch intensiver mit Leben zu erfüllen.“

Martin Schneider, Leiter des Ersatzkassenverbandes (vdek):

„Mit der Unterzeichnung der Landesrahmenvereinbarung können jetzt die erweiterten Spielräume des Präventionsgesetzes genutzt werden, sagte Martin Schneider, Leiter des Ersatzkassenverbandes in Rheinland-Pfalz (vdek). Insbesondere mit Projekten in Lebenswelten wie Kindergarten, Schule oder Kommune sollen Menschen besser erreicht werden, die bisher Präventionsangebote nur in geringem Umfang wahrgenommen haben. Damit soll ein Beitrag geleistet werden, die Ungleichheiten von Gesundheitschancen in unserer Gesellschaft zu vermindern, so Schneider. Gesundheitsförderung sei aber ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag, weshalb zahlreiche weitere Partner für die Umsetzung der Landesrahmenvereinbarung gewonnen werden müssen.“

Armin Schimsheimer, Leiter der Regionalvertretung Rheinland-Pfalz und Saarland des BKK Landesverbandes Mitte:

Die Betriebskrankenkassen setzen sich seit langem für Prävention und betriebliche Gesundheitsförderung ein. Dieses Engagement ist eine Investition in die Zukunft, denn es trägt dazu bei, gesundes Verhalten zu erlernen und einzuüben, so dass Krankheiten im besten Fall gar nicht erst entstehen. Mit der heute geschlossenen Landesrahmenvereinbarung für Rheinland-Pfalz haben wir eine gute Grundlage, um die Kräfte aller Akteure auf diesem Gebiet zu bündeln und insbesondere Zielgruppen, die traditionell keine besondere Nähe zu Gesundheitsthemen haben, noch gezielter zu fördern als bisher.

Armin Beck, Leiter der Regionaldirektion der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See:

„Die Landesrahmenvereinbarung bildet in Rheinland-Pfalz die Grundlage für ein flächendeckendes, bedarfsgerechtes und qualitativ hochwertiges Präventionsangebot. Als Träger der gesetzlichen Rentenversicherung sowie der Kranken- und Pflegeversicherung sind wir durch unser einzigartiges Verbundsystem sehr gut aufgestellt, um einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesundheitsförderung im Land zu leisten.“

Saskia Wollny, Geschäftsführerin der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz:

"Als Rentenversicherungsträger wissen wir, dass eine möglichst vollständige Erwerbsbiographie die Basis für eine gute Rente ist. Dies unterstützen wir mit unseren Rehabilitationsmaßnahmen und  seit einigen Jahren auch mit Präventionsprojekten. Der heutige Tag gibt uns die Chance, die Ansätze aller beteiligten Akteure zu bündeln und so den Präventionsgedanken - als frühzeitige Intervention noch vor der Rehabilitation -  zu verstärken. Das ist besonders wichtig in einer Zeit, in der wir uns zunehmend auf den demografischen Wandel mit älter werdenden Belegschaften einstellen müssen. Belastungen im Arbeitsleben werden nicht nachlassen. Prävention kommt in erster Linie den beschäftigten Menschen über eine höhere Lebensqualität zu Gute, sie rechnet sich aber auch ökonomisch."

Christoph Preuße, Präventionsleiter des Landesverbandes Mitte der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV):

„Die besondere Bedeutung dieser Landesrahmenvereinbarung liegt in der Weiterentwicklung der gemeinsamen Aktivitäten. Ziel ist, die betriebliche Gesundheitsförderung und den Arbeitsschutz in Betrieben und Bildungseinrichtungen noch enger zu verzahnen.“

(Pressemitteilung des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie vom 21.07.2016)